XIV.
Ach ja, es ist nur allzu wahr,
Was nützt dir mein Lieben und Leben,
Und würd' ich aus den Adern
Mein rotes Blut dir geben.
Blut ist Blut und bleibt es,
Und wird ja nie zu Geld,
Und Geld gehört zum Leben:
Das ist der Lauf der Welt.
Mein Leben nützt dir nichts;
Bezahlte man mich für's Sterben,
Ich stürbe ja gerne morgen
Um alles dir zu vererben.
XV.
Ich sehne mich nach wilden Küssen,
Nach wollustheißen Fieberschauern;
Ich will die Nacht am hellen Tag
Nicht schon in banger Qual durchtrauern.
Noch schlägt mein Herz mit raschem Drang,
Noch brennt die Wang' in Jugendgluten -
Steh' still, lösch' aus mit einem Mal!
Nur nicht so tropfenweis verbluten.
Ada Christen (1839-1901)
Fortsetzung folgt
Freitag, 30. April 2010
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