Mittwoch, 31. August 2011

Das Geschenk

Es war einmal ein Schüler, der seiner Lehrerin eine wundervolle Muschel schenkte. 
Sie sagte: "Ich habe noch nie eine solch schöne Muschel gesehen! Wo hast du diese kostbare Muschel denn gefunden?" 
Der Junge erzählte von einer versteckten Stelle am anderen Ende der Insel und dass dort hin und wieder solch eine Muschel angeschwemmt würde. 
"Ich werde diese wundervolle Muschel mein Leben lang aufbewahren, und ich danke dir von Herzen. Aber du hättest doch keinen so weiten Weg machen sollen, nur um mir etwas zu schenken." 
Darauf antwortete der Junge: "Aber der weite Weg ist doch ein Teil des Geschenks!"
Verfasser unbekannt

Montag, 29. August 2011

Schwarz-Gelb kämpft ums Überleben ...

(Fotografiert von Peter Lamers)

Nachdem wir ihren Überlebenskampf erkannt hatten, halfen wir ihr aus der Malaise und sie flog brummend von dannen.

Paulinchen

Dienstag, 23. August 2011

Der kleine Junge

Einmal ging ein kleiner Junge in die Schule. 
Es war ein ziemlich kleiner Junge. 
Und es war eine ziemlich große Schule. 
Aber als der kleine Junge
sah, dass er in sein Klassenzimmer 
direkt durch die Außentür gehen konnte, 
war er glücklich. Und die Schule erschien 
nicht mehr so groß.

Eines Morgens, 
als der kleine Junge schon eine Weile 
in der Schule war, 
sagte die Lehrerin:
"Heute malen wir ein Bild"
"Gut!" dachte der kleine Junge.
Er malte gern Bilder.
Er konnte alles mögliche malen:
Löwen und Tiger,
Hühner und Kühe,
Eisenbahnen und Boote -
Und er holte seinen Buntstiftkasten heraus
und fing an zu malen.

Aber die Lehrerin sagte:
"Wartet! Es ist noch nicht Zeit anzufangen!"
Und sie wartete, bis jeder bereit war.

"Jetzt", sagte die Lehrerin,
"Malen wir Blumen."
"Gut! dachte der kleine Junge,
er malte gern Blumen,
und er fing an, wunderschöne zu malen,
mit seinen rosa- und orangefarbenen
und blauen Buntstiften.

Aber die Lehrerin sagte:
"Wartet! Und ich werde euch zeigen, wie."
Und sie zeichnete eine Blume an die Tafel.
Sie war rot mit einem grünen Stengel.
"So", sagte die Lehrerin,
"Jetzt könnt ihr anfangen."

Der kleine Junge sah die Blume der Lehrerin an.
Dann sah er seine eigene Blume an.
Er mochte seine Blume lieber als die der Lehrerin.
Aber das sagte er nicht,
er drehte nur sein Blatt um
und malte eine Blume wie die der Lehrerin.
Sie war rot mit einem grünen Stengel.

An einem anderen Tag,
als der kleine Junge die Außentür
ganz alleine geöffnet hatte,
sagte die Lehrerin:
"Heute machen wir etwas aus Ton."
Gut!" dachte der Junge.
Er mochte Ton.
Er konnte alles mögliche aus Ton machen:
Schlangen und Schneemänner,
Elefanten und Mäuse,
Autos und Lastwagen -
und er fing an, seine Tonkugel
zu ziehen und zu drücken.

Aber die Lehrerin sagte:
"Wartet!" Es ist noch nicht Zeit anzufangen!"
Und sie wartete, bis jeder bereit war.

"Jetzt", sagte die Lehrerin,
"Machen wir eine Schale."
"Gut!" dachte der kleine Junge,
und er fing an, Schalen zu machen,
die alle möglichen Formen und Größen hatten.

Aber die Lehrerin sagte:
"Wartet! Und ich werde euch zeigen, wie."
Und sie zeigte jedem, wie man
eine tiefe Schale machte.
"So", sagte die Lehrerin,
"jetzt könnt Ihr anfangen".

Der kleine Junge sah die Schale der Lehrerin an,
dann sah er seine eigene an,
Er mochte seine Schale lieber als die der Lehrerin.
Aber das sagte er nicht,
er rollte seinen Ton nur wieder zur Kugel zusammen
und machte eine Schale wie die der Lehrerin.
Es war eine tiefe Schale.

Und recht bald
lernte der kleine Junge, zu warten
und zu beobachten
und alles genau wie die Lehrerin zu machen.
Und recht bald
machte er nichts mehr aus sich selbst heraus.

Dann geschah es,
dass der kleine Junge und seine Familie
in ein anderes Haus zogen,
in eine andere Stadt,
und der kleine Junge
musste in eine andere Schule gehen.

Diese Schule war sogar noch größer
als die andere,
und es gab keine Außentür, die
in sein Klassenzimmer führte.
Er musste einige große Stufen hochsteigen
und durch eine lange Halle gehen.
um in sein Klassenzimmer zu kommen.

Und am allerersten Tag,
an dem er dort war, sagte die Lehrerin:
"Heute malen wir ein Bild."
"Gut!" dachte der kleine Junge,
und er wartete, dass die Lehrerin
ihm sagen würde, was er tun sollte.
Aber die Lehrerin sagte gar nichts.
Sie ging nur im Klassenzimmer herum.

Als sie zu dem kleinen Jungen kam,
sagte sie: "Willst du kein Bild malen?"
"Doch", sagte der kleine Junge.
"Was sollen wir malen?"
"Ich weiß es nicht, bevor du es nicht malst",
sagte die Lehrerin.
"Wie soll ich es malen?" fragte der kleine Junge.
"Na, ganz wie du willst", sagte die Lehrerin.
"Und jede Farbe?" fragte der kleine Junge.
"Jede Farbe", sagte die Lehrerin,
"wenn jeder das gleiche Bild malt
und die gleichen Farben benutzt,
wie soll ich wissen, wer was gemalt hat,
und welches welches ist?"
"Ich weiß nicht", sagte der kleine Junge.
Und er fing an, rosa- und orangefarbene
und blaue Blumen zu malen.

Er mochte seine neue Schule,
auch wenn sie keine Außentür hatte,
die direkt von draußen hineinführte!
Helen E. Buckley

Aus: "Hühnersuppe für die Seele"
Jack Canfield / Mark Hansen

Diese Geschichte erzählt mir sehr viel darüber, warum unsere Gesellschaft so ist wie sie ist.

Menschen, die immer gesagt bekommen wie und was sie zu tun und zu lassen haben, verlernen irgendwann ihr Leben selbstbestimmt zu organisieren, rufen ein Leben lang nach Führung und wundern sich dann, dass die Führung nach der sie riefen gegen ihre Interessen handelt. 

Paulinchen

Samstag, 20. August 2011

Ein Buch

Schau doch, ein Buch!
Sicherlich wartet hier ein abenteuerlicher Pfad
auf mich,
eine gelbe Straße aus Stein, die mich zum Zauberer
von Oz führt,
ein nicht ernst zu nehmendes Gedicht
ohne jeden Grund.
Soll ich das Buch öffnen und hineinschauen?
Was mache ich aber, wenn es mich gruselt - dann
muss ich mir ein Versteck suchen!
Solange ich nicht hineinschaue, werde ich das
nie erfahren.
Ich werde vielleicht lachen, weinen
oder mich fürchten.
Sicherlich kann das Buch warten - doch dann
werde ich nie erfahren, was darin steht.
Vielleicht beschreibt es einen Ort, an den ich nie 
gelangen werde.
Doch heute ist der Tag, er hat auf mich gewartet.
Ich werde dieses Buch öffnen, und dann werde ich
schon sehen.
Jessica McCain, 14 Jahre

Aus: "Hühnersuppe für die Seele - Für Kinder"
Jack Canfield / Mark Victor Hansen

Dienstag, 16. August 2011

Was Wahlen sind und was sie leisten

Über dieses Thema referiert in aller Ausführlichkeit Dr. Peter Decker in seinem zweistündigen Vortrag.

Um die Crux mit den Wahlen zu durchschauen, ist es zwingend notwendig den Vortrag bis zum Ende, einschließlich der nachfolgenden Diskussion, anzuhören, vielleicht sogar mehrmals.

Angesichts der Komplexität des Themas sind die 2:12 Stunden durchaus gerechtfertigt und sollten nicht abschreckend wirken. Die Denkanstöße und der eventuelle Erkenntnisgewinn die man daraus ziehen kann lohnt die Zeit allemal.


"Die Wahlen sind die letzte Entwicklung des kapitalistischen Staates, nicht die erste."
Dr. Peter Decker

Paulinchen

Samstag, 6. August 2011

Im Gedenken an Hiroshima und Nagasaki

An meine tote Mutter und meinen toten Vater

Dieser glühende Lichtschein eines Augenblicks
Riss Eure Leben fort,
Und jetzt seid Ihr dahingegangen in die Ewigkeit...
Ohne Abschiedsgruß, ohne ein letztes Glas auf Erden,
Tauchtet Ihr lebendig in dieses Höllenfeuer.
Ach, welch schrecklichen Verbrechens wart Ihr schuldig?

Nach einem Jahr wartete ich noch.
Nach zwei Jahren betete ich um ein Wunder.
Nach drei Jahren schloss ich endlich, ja,
Ihr seid gestorben,
Und zum ersten Mal weinte ich vor Schmerz.

Unter der verzehrend brennenden Sonne,
Ohne Schirm,
In Hamaguchi-machi, wo keine lebende Seele übrig blieb,
Klimperten Stücke menschlicher Knochen
Wie Muscheln in meiner Hand.
Und das war kein Traum.

Die Wunde in meinem Herzen blutet noch
Auf der Suche nach Euch, Mutter und Vater, wie ein verlorenes Kind.
Ach, dies war der Tag,
Seit dem mein Leben einen richtungslosen Lauf nahm.
Meine erstickte Seele hat sogar das Sprechen vergessen
Und ein leerer Tag folgt auf den anderen.

Vierzig Jahre sind vergangen.
Die Menschen leiern sinnlose Friedensgebete,
Währenddessen hat das Wissen, das Euch als Trittstein benutzte,
Waffen erfunden,
Vor denen selbst die Götter sich angstvoll ducken,
Und es hat die menschliche Rasse
Noch weiter hinabgestoßen auf dem Weg zur Vernichtung.
Auszug aus: "Die atomare Wüste" von Sumako Fukuda

Übertragen aus dem Englischen von Günter Minas

Eingestellt mit freundlicher Genehmigung von Günter Minas. Dankeschön!

Dienstag, 2. August 2011

Gedanken zu Diäten, von Rainer Weigt

Diäten statt Diät

Diät heißt doch in Maßen leben,
damit Ansehen, Figur erhalten bleibt.
Diäten sind jedoch ganz anders,
weil blanke Gier unsere "Vertreter" treibt.

Nach all den Jahren, nur 4 Prozent,
das sei doch angemessen.
Bei sooo viel Arbeit, sooo viel Stress,
das sollen die Bürger nicht vergessen.

So leben sie in Saus und Braus
und feiern Feste mit den Bossen.
Dass Kinderarmut ständig steigt
egal, sie sind ja nicht betroffen.

Bei Sozialkosten, Renten, Lohn,
da ist noch viel zu holen.
Zur Not macht man schnell ein Gesetz,
dann ist doch nichts gestohlen

Für das Volk beschließt man nur Verzicht,
weil arm der Staat und leer die Kassen.
Für Abgeordnete gilt das nicht,
sie wollen maßlos Gelder fassen.

Drum hört die Mahner, die nicht still,
tut euch mit ihnen wehren.
Sie nehmen ihren Auftrag ernst,
des Volkes Wohl zu mehren.

Übrigens die Abgeordneten der Partei "Die Linke" spenden ihre jeweilige Diätenerhöhung an Helfer für Bedürftige.

Rainer Weigt  04.04.2006 / 18.11. 2007 / 16.05.08 / 18.07.2011  Tel. 01701515677
Weiterverwendung  für nicht kommerzielle Zwecke erwünscht

Mit freundlicher Genehmigung des Autor. Dankeschön!