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Mittwoch, 4. September 2013

Glaube, Kirche und Gott

Hinweis in eigner Sache:
Jeder der sich entschließt diesen Eintrag zu lesen, sollte bedenken, dass jeder Mensch sich auf einem anderen Wissens- und Entwicklungstand befindet. Was heute unverständlich und wirr erscheint, kann morgen schon - da von anderer Stelle Informationen zugänglich wurden - das Unverstandene erhellen.
Der Leser und der Schreiber kennen sich nicht und können auch nicht aufeinander einwirken, Missverständnisse aufklären oder Denkanregungen geben. Meine Sicht auf den derzeitigen Zustand der Menschheit (vielfach geprägt durch Religionen) habe ich mir durch Fakten sammeln, erleben, lesen und hören erarbeitet und versucht das Ergebnis in Worte zu fassen und dem geneigten Leser zur Verfügung zu stellen. Meine Schlussfolgerungen sind durchweg subjektiv, so wie auch der Leser, das was er liest subjektiv bewertet.
Dieser Eintrag wurde nicht geschrieben andere Menschen zu ver- oder beurteilen, sondern ausschließlich mit dem Wunsch er möge den einen oder anderen Leser dazu veranlassen darüber nachzudenken warum er das geworden ist was er ist.


Dank des Internets konnte ich, durch lesen auf politischen Blogs aller Couleur, vieles von dem was mir immer suspekt in Geschichte und Politik schien, neu ordnen. Doch erst als ich mich aufmachte die Religion - die mich nach meiner Geburt per Taufe - vereinnahmte, schonungslos unter die Lupe zu nehmen, waren echte Fortschritte möglich.

Auf einmal erkannte ich, dass es nicht ausreicht der jeweiligen Glaubensinstitution enttäuscht den Rücken zu kehren, auszutreten und sein Leben wie gewohnt weiter zu leben. Wer so verfährt wird eventuell in einer kommenden schwierigen Lebenslage schnell wieder die Gebetshäuser aufsuchen, weil er sich von dort das Heil erwartet. Dies hatte man ihn ja schließlich sein ganzes Leben gelehrt. Nur wer bereit ist das Wesen seiner Glaubensinstitution zu ergründen, wird sein "Haus nicht auf Sand" sondern auf festen Boden errichten können, also sich selbst zu vertrauen lernen.

Karl Marx soll gesagt haben "Religion ist Opium fürs Volk". Nach intensivem Nachdenken muss ich zugeben dieser Satz enthält viel Wahrheit. Ob meine Gedankengänge mit denen von Karl Marx übereinstimmen, möchte ich bezweifeln. Es ist meine persönliche Überzeugung, dass er ganz froh war, dass es dieses "Opium fürs Volk" gab, denn derart trunkene Massen lassen sich besonders gut lenken. Dieses Spiel läuft seit der Mensch begann sich Götter zu erschaffen. Immer war mindestens einer zur Stelle, der von den "Göttern" zur "rechten Hand", sprich Vermittler/Priester erwählt wurde.

Diese selbst ernannten "Vermittler" also "Priester" zwischen "Gott" und den Menschen (mir ist keine Religionsgemeinschaft bekannt in der es keine Priester gibt), wussten ganz genau mit welchen Mitteln sie die Menschen dazu bringen konnten ihnen zu vertrauen.

In der Antike kamen die "Götter" noch ganz menschlich daher. Sie waren unsterblich, lebten z.B. im "Olymp" und griffen in das Leben der Menschen nach Lust und Laune ein. Es gab "Götter" für Kriege, die Liebe, Naturgewalten, für jeden Bereich des menschlichen Lebens gab es einen "Gott". Im "Olymp" spannen diese "Götter" ihre Intrigen untereinander, soffen, hurten, stritten miteinander und bekämpften sich gegenseitig. Genauso wie die Menschen das auch taten. Wer das nicht glaubt, kann ja die Götter und Heldensagen studieren.

Irgendwann - man war die vielen Götter vielleicht leid - entwickelte sich der Glaube an den "einen Gott". Es wurde eine Schöpfungsgeschichte (es gibt derer viele, jedes Naturvolk hat eine andere) ersonnen und machte diesen einen "Gott" jetzt für alles verantwortlich. Die Kult- und Opferhandlungen "heidnischen" Kultreligionen aus grauer Vorzeit wurden übernommen und damit der Machtanspruch der sogenannten "Vermittler" kontinuierlich ausgebaut.

Moses, so steht es geschrieben, bekam von dem "einen wahren Gott" die zehn Gebote. Diese zehn Gebote sind ein absoluter Glücksfall für die Menschheit, egal woher sie kamen. Und hätten die Menschen ihr Leben danach ausgerichtet, wäre der Planet Erde ein wahres Paradies. Doch die "Priester" interpretierten die zehn Gebote immer so, wie sie es für ihre Unternehmungen jeweils brauchten und schufen zahlreiche Ausnahmen um die Menschen zu verwirren. Die "Priester" schrieben alles auf und nannten ihre Schriften "Heiliges Buch". Somit war nun "Gott" der Autor. 

Dieser "Gott" ist parteiisch, kriegslüstern, rachsüchtig, blutdürstig, unbarmherzig und vernichtet alles was ihm mal grade nicht in den Kram passt. Alles was er einst geschaffen hat spielt er gnadenlos gegen einander aus. Das ist der Gott derer, die sich über andere erheben, um ihrer persönlichen Macht zu frönen, ohne jemals die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen, da ja alles von ihrem Gott so verlangt wurde.

Dann betrat Jesus von Nazareth die Weltbühne und lehrte den Menschen einen anderen Gott. Der Gott von dem Jesus erzählte war ein liebender, gütiger, helfender, alles verzeihender. Er liebt seine Schöpfung und alles was er schuf ist ihm gleich viel wert. Er gibt keinem seiner Geschöpfe den Vorrang. Jesus missionierte nicht. Er sagte den "Priestern" die sich auch Schriftgelehrte nannten, dass ihre Lehre falsch und wider die Gesetze Gottes sei.

Jesus sagte den Menschen, dass er der Sohn Gottes ist und alle Menschen Kinder Gottes sind. Dieses lebte er und dafür starb er. Die "Priester" seiner Zeit hatten seinen Tod gefordert und Pontius Pilatus, der Vertreter der römischen Besatzungsmacht, tat ihnen den Gefallen und überließ Jesus den Henkern. Dies alles ist nachzulesen in der Bibel.

Jesus von Nazareth gab den Menschen den Schlüssel, der zu einem erfüllten und segensreichen Leben führt. Seine Lehre ist einfach, sie heißt: Füge keinem - ob Tier, Pflanze oder Mensch Schaden zu. Das beinhaltet: nicht zu töten, zu stehlen, zu betrügen und lügen, mit allem im Einklang sein.

Was wurde nun aus der einfachen Lehre von Jesus?
Es wird berichtet, dass Jesus eine kleine Schar (gemessen an den Menschen zu seiner Zeit die in Palästina lebten) Anhänger hatte, die welche ihm am nächsten standen, sind als die Zwölf Apostel bekannt. Diesen zwölf Jüngern gab Jesus den Auftrag: "Lehret die Menschen und macht sie zu Schülern, bevor ihr sie eines Tages tauft" Dies werden sie wohl auch so gemacht haben, aber dann kam Saulus/Paulus und mit ihm die ersten Verfälschungen der Lehre Jesu. Streit mit den zwölf Jüngern die Jesus als Mensch gekannt hatten und seine Worte mit eigenen Ohren gehört hatten, sowie mit ihm diskutieren konnten, war vorprogrammiert und folgte auf dem Fuße.

Zum Leidwesen aller Menschen, ging Saulus/Paulus aus diesen Streitigkeiten als Sieger hervor und seine Interpretationen der Lehre Jesu setzten sich durch. Seinen Nachfolgern gelang es spätestens im 4. Jahrhundert mit der von Saulus/Paulus verdrehten und verfälschten Lehre (Die Verfälschungen wurden im Laufe der Zeit weiter im Sinne der Kirchenfürsten optimiert und dem jeweils vorherrschenden Zeitgeist angepasst.) zur Staatsreligion aufzusteigen, weil Kaiser Konstantin es so verfügte. Die Menschen, welche die Lehre Jesu unverfälscht weiter gaben, wurden verfolgt und massakriert. Wer Verfolgung und Tod entkam, war gezwungen in den Untergrund zu gehen damit die Worte des Jesus von Nazareth nicht ganz vernichtet werden konnten.

Kaiser Konstantin verhalf also der römisch-katholischen Kirchen zu ihrem Siegeszug in der ganzen Welt. Dies war die Verschmelzung von Kirche und Staat die bis heute andauert, entgegen aller Bekundungen von der vollzogenen Trennung von beiden.

Mit ihrem Anspruch auf Unfehlbarkeit, den Dogmen und der Androhung ewiger Höllenqualen - derer die nicht bedingungslos der kirchlichen Lehre glauben - pervertierte diese Kircheninstitution die Lehre von dem einstigen Wanderprediger Jesus von Nazareth und entstellte sie bis zur Unkenntlichkeit. Sie ist zu einer Mysterienreligion verkommen mit zeremoniellem Brimborium.

Mit dem Worten: "Ich bin der Sohn Gottes und ihr seid alle Kinder Gottes", sagte Jesus nicht, er wäre Gott, sondern dass alle Menschen Söhne und Töchter Gottes sind, egal was sie glauben, welcher Hautfarbe, ob gut oder böse, ob Hure oder Nonne, ob Richter oder Mörder usw. usf. Jeder kann Gott finden ohne Vermittler/Priester, genauso wie ein Kind sich vertrauensvoll an den Vater wenden kann, wenn es "über die Stränge schlug". Doch genau das verwehren die kirchlichen Institutionen ihren Gläubigen und führen sie in die Irre, indem sie sie lehren, als Beichtvater könnten sie - wenn der Beichtende bereut, einige Vaterunser und Ave Maria betet - an Gottes Stelle, Sünden vergeben.

An dieser Stelle beende ich meine Ausführungen.

Jeder der sich mit diesem Thema eingehender befassen möchte, dem sei "Der Theologe" wärmstens empfohlen.

Sollte nun beim Leser der Eindruck entstanden sein, dass ich Gott nur als Machwerk von Menschen sehe, so versichere ich Ihm, dass dies nicht der Fall ist. 

Ja, ich lehne den Gott - vornehmlich den der römisch-katholischen Kirche - ab. Der Gott der Kirche wurde geschaffen um einigen machthungrigen Menschen die Möglichkeit zu geben, die Massen der Menschen unter ihre Fuchtel zu zwingen. Dazu war und ist ihnen jedes Mittel recht. Und sie waren und sind äußerst erfolgreich bei ihren Erfindungen. Eine sehr mächtige Erfindung ist dabei die Säuglingstaufe mit der Begründung, dass jeder Nichtgetaufte, auch Säuglinge, von Gott in die ewige Verdammnis geworfen werde. Dieser Gott widert mich einfach nur an. 

Jesus aber zeigte uns allen einen Gott, der in allen Geschöpfen lebt, seine Schöpfung liebt und mit dem jeder Mensch der bereit ist sich auf Gott einzulassen, in seinem Inneren finden wird. Dieser Gott der sich unserer Vorstellungskraft als Gestalt entzieht wartet auf jeden Menschen egal welcher Hautfarbe und welchen Glaubens. Seine Geduld und Hoffnung, dass es den Menschen gelingen werde ihn zu finden, ist grenzenlos.

Die Wahrheit beginnt dort, wo wir die Dinge beim Namen nennen.
Chinesisches Sprichwort

Paulinchen (Margitta Lamers)



Mittwoch, 21. August 2013

Vom Glauben ins Wissen kommen

Es verlangt viel Mut, um das Gewohnte und scheinbar Sichere abzustreifen und sich auf etwas Neues einzulassen.
Alan Cohen

Vor einiger Zeit führte mich mein Weg im Netz zur Seite "Der Theologe". Meine Einstiegsseite war "Wie Paulus die Lehre von Jesus veränderte".

Wer seine Religion/Kirche kritisch zu hinterfragen bereit ist und nicht "das Kind mit dem Bade ausschütten" möchte, dem sei "Der Theologe" wärmstens empfohlen.

Der Theologe bestärkte mich in folgendem:

  • Meine Zweifel (die mich seit meiner Kindheit begleiten) an den Lehren kirchlicher Institutionen sind berechtigt.
  • Gott und Kirche haben wenig gemeinsames. Ganz im Gegenteil, die Kirche bastelt sich den Gott den sie braucht um Macht über Menschen zu erlangen und sich diese auf Dauer zu sichern.
  • Gott braucht keine Repräsentanten oder Mittler, auch keine Kirchen ob prunkvoll oder schlicht.
  • Katholisch/evangelisch ist nicht zwangsläufig auch christlich.
  • Die Trennung von Kirche und Staat ist eine Farce. Kirche und Staat sind siamesische Zwillinge und nicht voneinander trennbar. Das Eine bedingt das Andere.
  • Die in den kirchlichen Institutionen verbreitete Lehre des Jesus von Nazareth entspricht an vielen Stellen nicht dem was Jesus lehrte.
Seit mehr als 40 Jahre arbeite ich daran mich von der Indoktrination der Katholischen Kirche zu lösen und es war sicherlich kein Zufall, dass ich auf diese Seite stieß. Viele Gedanken die in einer vermeintlichen Sackgasse endeten konnte ich nun wiederbeleben und die Knoten auflösen.

Vieleicht bietet die Seite "Der Theologe" auch den einen oder anderen Leser die Möglichkeit Antworten auf seine Fragen zu finden.

Paulinchen


Dienstag, 6. April 2010

Nein, meinen Gott repräsentiert ihr nicht!

"Heiliger Vater, das Volk Gottes ist mit Dir und wird sich nicht von dem unbedeutenden Geschwätz dieser Tage beeinflussen lassen"

Im Alter von etwa 35 Jahren trat ich aus der kath. Kirche aus. Viele Jahre brauchte ich dann um herauszufinden, dass Gott und Kirche nicht zusammen passen, demnach auch keine Einheit sind. Nun weiß ich auch warum die Kirche ihre Gläubigen "Schäfchen" nennt.

Wer ernsthaft glaubt, dass Gottgefälliges Leben und Tun nur unter der Ägide der Kirche möglich ist, der irrt in meinen Augen gewaltig.

Die Kirche hat aus Jesus etwas gemacht, was er nie vor hatte zu werden, einen Religionsstifter. Jesus war ein Mensch mit allen menschlichen Fassetten. Er fand, dass die jüdische Glaubensgemeinschaft in eine menschenunfreundliche Richtung ging und wollte dies berichtigen, indem er den Menschen erzählte, wie er sich das Verhältnis von Mensch zu Gott vorstellte. Er traf mit seinen Ansichten auf viele offene Ohren. Durch die ständig wachsende Anhängerschaft fühlten sich die Konservativen bedroht. Da die jüdischen Priester ihre Pfründe wahren wollten, beschuldigten sie ihn der Gotteslästerung und lieferten ihn den römischen Behörden aus. Der Grundstein zu einer neuen Religion war damit gelegt. Heute wäre Jesus kein Religions-, sondern ein Unruhestifter und Terrorist.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden die "Gotteshäuser" immer pompöser und der Geist der Schafhirten immer desaströser.

Paulinchen