Montag, 31. Mai 2010

???

Soeben höre ich auf ARD, Herrn Hugo Müller Vogg zu Ulrich Deppendorf sagen, dass die Kanzlerin möglicherweise Ursula von der Leyen zur Präsidentin vorschlagen könnte.

Eine spannende Zeit kommt da auf uns zu. Man darf gespannt sein.

Paulinchen

Blitzmeldung

Soeben meldete die Tagesschau dass Horst Köhler zurückgetreten ist.

Samstag, 29. Mai 2010

WER SCHWEIGT STIMMT ZU

"Reden ist Silber
und schweigen ist Gold
Wer Gold hat kann schweigen
doch wer hat gewollt
dass Du nach der Weise
entmündigter Greise
nur heimlich und leise
das Unrecht verfluchst?

Denn schweigst Du nur immer
wird alles noch schlimmer
siehst nie einen Schimmer
vom Recht das du suchst

Denn für den der nichts tut
der nur schweigt so wie Du
kann die Welt wie sie ist
auch so bleiben ..."

Wer schweigt stimmt zu
Herman van Veen

Freitag, 28. Mai 2010

Bonmot

"Die Wahrheit siegt, aber sie kann nur siegen, wenn sie gesagt wird"
Johannes Huss /Jan Hus (1369-1415), evangelischer Reformator

Mittwoch, 26. Mai 2010

Adieu Georg

Georg Schramm entlässt sich aus der "Anstalt".



Die Anstalt verliert mit Georg Schramm ein Stück gelebte Realität, die uns glücklicherweise in Form seines Soloprogramms erhalten bleibt.

Es ist mir ein Bedürfnis, auf diesem Wege, einem großen Kabarettisten zu danken, für die unzähligen Einblicke in komplizierte Sachverhalte.

Da kommt mir grade eine Idee: Zum Zwecke geistiger Genesung könnten sich Politiker einweisen lassen und den nun frei werdenden Platz besetzen. Wäre doch möglich, dass dem einen oder anderen, bei der Parodie seiner Handlungen, ein Licht aufginge ...

Paulinchen

Montag, 24. Mai 2010

Trutzlied

"Nennt uns nur höhnisch Weltbeglücker,
weil wir das Joch der Unterdrücker
nicht länger dulden und die Schmach.
Lacht nur der neuen Ideale,
leert auf die alten die Pokale -
Wir geben nicht nach!

Legt nur die Stirn in ernste Falten,
schreckt auf im Bette ungehalten
und scheuert euch die Augen wach.
Flucht auf die unerwünschte Störung,
reißt's Fenster auf und schreit:Empörung!
Wir geben nicht nach!

Setzt euch nur auf die Geldkassette,
dass Gott die arme Seele rette
aus Not, Gefahr und Ungemach -
und ruft nach euern guten Geistern,
nach Polizei und Kerkermeistern -
Wir geben nicht nach!

Das den Verrat der Teufel hole,
langt nur die Repetierpistole
samt Patronen aus dem Fach,
und schmückt den Hut mit der Kokarde
der geldsacktreuen weißen Garde -
Wir geben nicht nach!

Laßt Volkes Blut in Strömen fließen,
laßt uns erhängen und erschießen,
setzt uns den roten Hahn auf Dach.
Laßt Mörser und Haubitzen wüten,
um euer Diebesgut zu hüten -
Wir geben nicht nach!

Laßt euer Höllenwerkzeug toben!
Die Sehnsucht selbst hat sich erhoben
des Volks, das seine Ketten brach.
Freiheit und Recht stehn auf der Schanze.
Sieg oder Tod - jetzt geht's ums Ganze! -
Wir geben nicht nach!"
Erich Mühsam

Quelle

Freitag, 21. Mai 2010

Dem Nichtwähler sei Dank

"Wer sich nicht mit Politik befasst, hat die politische Parteinahme, die er sich sparen möchte, bereits vollzogen: er dient der herrschenden Partei."
Max Frisch

"Wer meint, nicht gewählt zu haben, der irrt, denn die Gleichgültigkeit der Nichtwähler bestimmt unser aller Zukunft."
Michael A. Denck

40,7 Prozent der Wahlberechtigten in NRW gingen nicht zur Wahl und haben dadurch den gewählten Parteien die Möglichkeit gegeben, zu tricksen was das Zeug hält. Die Auswirkungen der NRW-Wahl reichen bis in den Bund hinein und wir alle müssen nun dafür gerade stehen.

Mit dem politischen Geschehen und dem Parteiengerangel bin ich schon seit Jahren unzufrieden und hatte ebenfalls gute Lust nicht wählen zu gehen. Leider sind nach meiner Einschätzung dafür keine Vorraussetzungen gegeben.

Wer in einer Demokratie leben will, muss sich nun mal an die Spielregeln halten. Eine davon ist das Wahlrecht. Sicher, das Wahlrecht gibt jedem auch das Recht, sich für NICHTwählen zu entscheiden. Jedoch auf Grund der Einstellung - die da oben machen ja doch was sie wollen - nicht zur Wahl zu gehen, ist einfach nur verantwortungsloses Handeln. Wer so denkt, der hat die Demokratie nicht begriffen. Möglicherweise erwarte ich mir aber von der Demokratie zu viel.

Paulinchen

Donnerstag, 20. Mai 2010

Was ist eine Idee?

"Eine Idee ist die Lösung eines Problems. Nicht mehr, aber auch nicht weniger."
Hermann Vasko

Anschaulich erklärt Hermann Vasko in seinem Film, was Ideen sind und woher sie kommen. Wissenschaftler und Künstler verschiedenster Art kommen zu Wort und erzählen, wie sie Ideen definieren. Ein wunderbarer Film, der Lust darauf macht, mit seinen eigenen Ideen zu experimentieren.

Und nun Film ab.



Paulinchen

Mittwoch, 19. Mai 2010

Der Gefangene

"Ich hab's mein Lebtag nicht gelernt,
mich fremdem Zwang zu fügen.
Jetzt haben sie mich einkasernt,
von Heim und Weib und Werk entfernt.
Doch ob sie mich erschlügen:
Sich fügen heißt lügen!

Ich soll? Ich muss? - Doch will ich nicht
nach jener Herrn Vergnügen.
Ich tu nicht, was ein Fronvogt spricht.
Rebellen kennen bessre Pflicht,
als sich ins Joch zu fügen.
Sie fügen heißt lügen!

Der Staat, der mir die Freiheit nahm,
der folgt, mich zu betrügen,
mir in den Kerker ohne Scham.
Ich soll dem Paragraphenkram
mich noch in Fesseln fügen.
Sich fügen heißt lügen!

Stellt doch den Frevler an die Wand!
So kann's euch wohl genügen.
Denn eher dorre meine Hand,
eh ich in Sklavenunverstand
der Geißel mich sollt fügen.
Sich fügen heißt lügen!

Doch bricht die Kette einst entzwei,
darf ich in vollen Zügen
die Sonne atmen - Tyrannei!
Dann ruf ich's in das Volk: Sei frei!
Verlern es, dich zu fügen!
Sich fügen heißt lügen!"
Erich Mühsam

Quelle

Montag, 17. Mai 2010

SOS - Zukunft an Gegenwart

"WIR WOLLEN EINE BESSERE WELT!
HELFT UNS
Wir sind keine Terroristen, keine "Kapuzenleute",
nicht die "bekannten Unbekannten",
WIR SIND EURE KINDER!
Sie, die euch bekannten Unbekannten ...
Wir träumen - zerstört unsere Träume nicht"
Wir haben jugendlichen Elan - bitte zerstört nicht unseren Elan.

ERINNERT EUCH!
Auch ihr wart einmal Jugendliche.

Jetzt jagt ihr hinter dem Geld her,
euch interessiert nur noch das Äußere,
ihr werdet dick, verliert eure Haare,
HABT VERGESSEN!
Wir haben erwartet, dass ihr uns unterstützen würdet,
Wir haben erwartet, dass ihr Interesse zeigen würdet,
dass auch ihr einmal uns stolz machen würdet.

VERGEBLICH!
Ihr lebt ein Leben in Lüge, habt den Kopf gesenkt,
ihr lasst euch ausnutzen und ihr wartet auf den Tag,
an dem ihr sterben werdet.

Ihr habt keine Vorstellungskraft, ihr liebt nicht,
ihr seid nicht kreativ!
Das einzige was ihr macht ist verkaufen und kaufen.

ÜBERALL MATERIE
NIRGENDS LIEBE; NIRGENDS WAHRHEIT.

Wo sind die Eltern?
Wo sind die Meister?
Warum kommen sie nicht heraus um uns zu beschützen?
MAN TÖTET UNS!
HELFT UNS

DIE KINDER

P.S. Werft nicht noch mehr Tränengas nach UNS,
wir weinen schon von selbst."

Quelle

Diesen ergreifenden Text schrieben die Freunde von Alexandros Grigoropoulos zu dessen Beerdigung.

Samstag, 15. Mai 2010

Die Alchemie des Wohlstands

"Mach eine Ordnung, lang und schwer,
mimm Formeln und Symbole her,
verordne so, dass kaum zu finden,
Vermögen sei an Schuld zu binden.


Dann beides mit dem Zins versehe,

sorg, dass jedermann verstehe,

dass der, der hat und leiht, verzichtet,

dass der, der's nimmt, sich drumm verpflichtet,

zu tilgen Schuld, zu zahl'n noch mehr,
die Zinsen an den Gläubiger.

Sag, dass wohl ein jeder weiß,

dass alles habe seinen Preis.


Viele leih'n und investieren,

damit sie Wohlstand generieren,

doch die Zinsen sind ein Posten,

die den Unternehmer kosten.


Er legt sie auf die Preise um,

die alle zahlen beim Konsum.

So wird nun, wer sich will versorgen,
Zinsen zahl'n, die gut verborgen.


Vermögen wird mit Zins dotiert,

Zins zahlt, wer leiht und konsumiert.

Die Regel ist für alle gleich,

die Wirkung nicht für Arm und Reich.

Denn bei den Reichen überwiegen,

die Zinserträge, die sie kriegen,

gegenüber Zinseskosten

in den Konsumausgabeposten.


Die Differenz, die zahlt die Masse,
die im Dunkel du belasse.

Das System wächst, wie's erdacht,
mit exponentieller Macht,


verteilt mit unsichtbarer Hand

Vermögen um in diesem Land.

Kein böser Wille ist zu fassen,

wenn die Ordnung losgelassen.

Doch ist des Wachstums inn're Kraft

nicht für die Ewigkeit geschafft.

Drum schaue klar und blicke weit,

bring dich zur Zeit in Sicherheit."

Jürgen Kremer

Gefunden in "Humane Wirtschaft" Ausgabe Mai/Juni 2010

Freitag, 14. Mai 2010

Bürgers Alpdruck

"Was sinnst du, Bürger, bleich und welk?
Hält dich ein Spuk zum Narren?
Nachtschlafend hörst du im Gebälk
den Totenkäfer scharren.
Er wühlt und bohrt, gräbt und rumort,
und seine Beine tasten
um Säcke und um Kasten.

Horch, Bürger, horch! Der Käfer läuft.
Er kratzt ans Hauptbuch eilig.
Nichts, was du schwitzend aufgehäuft,
ist seinen Fühlern heilig.
Der Käfer rennt. Der Bürger flennt.
In bangen Angstgedanken
fühlt er die Erde wanken.

Ja, Bürger, ja - die Erde bebt.
Es wackelt deine Habe.
Was du geliebt, was du erstrebt.
das rasselt jetzt zu Grabe.
Aus Dur wird Moll, aus Haben Soll.
Erst fallen die Devisen,
dann fällst du selbst zu diesen.

Verzweifelt schießt die Bürgerwehr
das Volk zu Brei und Klumpen.
Ein Toter produziert nichts mehr.
und nichts langt nicht zum Pumpen.
Wo kein Kredit, da kein Profit.
Wo kein Profit, da enden
Weltlust und Dividenden.

Hörst, Bürger, du den Totenwurm?
Er fährt durch Holz und Steine,
und sein Geraschel weckt zum Sturm
des Leichenvolks Gebeine.
Ein Totentanz macht Schlußbilanz
und schickt dich in die Binsen
samt Kapital und Zinsen."
Erich Mühsam

Quelle

Dienstag, 11. Mai 2010

Revolution in die Köpfe

Immer wieder lese oder höre ich den Satz: "Es müsste mal eine Revolution geben." Jedes mal durchläuft mich ein kalter Schauer, ich halte unwillkürlich den Atem an und lausche, ob der Lärm von aufgestauter Wut und blindem Hass schon zu hören ist ...

Vor einigen Tagen stolperte ich bei YouToube über ein Zeitdokument von Rudi Dutschke, Rudolf Augstein und Ralf Dahrendorf, in dem Rudi Dutschke erklärt, was er unter Revolution versteht und unter welchen Voraussetzungen eine Revolution erfolgreiche Veränderung bringen kann.

Da sich das gesprochene Wort nur allzuschnell verflüchtigt und Informationen, zum besseren Verständnis, mit allen Sinnen - in diesem Fall durch Hören und Lesen - aufgenommen werden sollten, habe ich die Möglichkeit für beides geschaffen. Beim Umwandeln von Ton in Schrift, ist mir vieles bewusster geworden.

Rudi Dutschke
"Revolution ist nicht ein kurzer Akt, wo mal irgendwas geschieht und dann ist alles anders. Revolution ist ein langer komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss. Wir haben vor zwei Jahren in kleinen esoterischen Zirkeln geglaubt, wir haben den Weltgeist für uns gemietet. Heute sind es Tausende. Eine Minorität, in der Tat. Aber der Prozess der Veränderung geht über diesen Weg, des wie ich es mal genannt hab, des langen Marsches durch die bestehenden Institutionen, in denen durch Aufklärung, systematisch Aufklärung und direkte Aktionen, Bewusstwerdung bei weiteren Minderheiten in- und außerhalb der Universität, in Schulen, Berufsschulen, auch in Ingenieursschulen, auch Technische Universitäten und schließlich in Betrieben, grad wo Arbeiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Dieser Prozess hat begonnen und das ist eine langwierige Geschichte, die jetzt grade erst von uns in Gang gesetzt wurde, aber schon darauf hin deutet, dass wir nicht allein bleiben. Wenn wir allerdings unseren angefangenen Weg beenden und an der Universität scheitern, dann ist es sicher, dass der Weg in der Gesellschaft verbaut ist. Und ein letztes, die Frage von Konterrevolution und Revolution. Der Begriff der Revolution ist heute auch nur noch international zu begreifen. Es wird keine deutsch Revolution geben. Es wird aber einen weltweiten Prozess der Emanzipation in einem langen Sinne geben. Völker kämpfen schon."

Rudolf Augstein
"Ja, ich habe mich etwas gewundert, dass Herr Dutschke so großen Wert darauf legt, dass er als subversives Element verleumdet wir. Ich hatte gehofft er empfindet sich als ein subversives Element. Will damit nicht sagen, dass wir uns alle als solche empfinden sollten, vielleicht sollten wir das aber. Die Revolution ist aber doch eine Sache, die im äußersten, ein äußerstes Mittel aus einer, man darf sagen, aus einer äußersten Not heraus und eine Spielerei wie sie im Moment öfter erscheint, kann sie natürlich nicht sein."

Ralf Dahrendorf
"Wenn es Revolutionäre gibt, ohne eine Situation in der sie gemacht werden kann, dann werden die leicht zu komischen Figuren. Meine eigene These ist, dass wir zwar einige Revolutionäre unter uns haben und ich bin froh darüber, aber eine revolutionäre Situation beschreibt die gegenwärtige Lage der Bundesrepublik nicht. Das heißt also, ich würde Herrn Dutschkes Frage, wo sind die Bedingungen der Reform gleich konkret beantworten wollen, damit, dass ich sage, es gibt Bedingungen für mögliche Reformen heute. Um eines allerdings muss ich, für die Zwecke der Diskussion, Herrn Dutschke bitten. Wenn sie sagen, es ist ein langer, langer Weg und wenn sie hinweisen, auf die Jahrzehnte, die das dauern kann, dann machen sie ihre Auffassung unangreifbar. Was soll jemand dazu noch sagen? Das ist also schlicht eine Theorie die man in die Welt setzen kann, aber die man nicht mehr diskutieren kann. Das heißt also, wenn sie einfach..." (Abbruch durch Applaus)

Rudi Dutschke
"Es kann keine Studentenrevolution geben. Ein, das was Revolution heißen könnte, könnte nur heißen, einer Mehrheit dieser bestehenden Bevölkerung ist bewusst geworden in einem langen Prozess von Aufklärung und Aktion und akzeptiert die bestehenden Institutionen nicht mehr. Erst dann ist Revolution möglich. Wir haben begonnen, stehen vielleicht am Ende der vorrevolutionären Phase, haben aber absolut noch keine Möglichkeit als Studenten Revolution zu machen. Das wäre nichts anderes, als eine Reproduktion der Elitentheorie, dass wir als Studenten dem Volk sagen könnten was los ist. Ich fühle mich nicht als Elite. Ich bin einer von denen, die die Chance haben zu studieren, einiges zu erkennen und habe die Aufgabe und Pflicht - und das ist der Wissenschaftsbegriff der dahinter steht, über den muss noch geredet werden - Wissenschaft als Moment der Selbstbefreiung des Menschen von unbegriffenen Mächten. Das heißt Aufklärung aus dem wissenschaftlichen Studium heraus. Und als Wissenschaftler haben wir die Aufgabe diesen Prozess der Selbstbefreiung des Menschen von den unbegriffenen Mächten zu forcieren und uns nicht zu Objekten anderer Mächte der Gesellschaft zu machen."

Rudolf Augstein
"Dies hier sind eschatologische Vorstellungen. Man will eine neue Gesellschaft schaffen nur durch den revolutionären Willen von meinetwegen noch so beachtlichen Einzelnen und Herr Dutschke ist so ein beachtlicher Einzelner. Aber, diese neue Gesellschaft zu schaffen, den neuen Menschen zu schaffen für die Versöhnung von Mensch und Natur tätig zu werden, darunter können wir uns nichts vorstellen, damit dürfen sie uns auch nicht traktieren."

Rudi Dutscke
"Es gilt erstmal ein Bewusstsein des Missstandes zu schaffen. Jetzt nicht gleich zu fragen, gib doch die Antwort. Ein Dutschke will keine Antwort geben, das wäre genau wieder die manipulative Antwort, die ich nicht zu geben bereit bin. Denn was soll es bedeuten, als Einzelner Antworten zu geben, wenn die Gesamtgesellschaftliche Bewusstlosigkeit bestehen bleibt. Die muss durchbrochen werden, dann können Antworten gegeben werden."

Auf YouToube Rudi Dutschke Bewusstlosigkeit in der BRD

Die Eliten haben Rudi sehr gut verstanden und wussten um die Gefahr, die sich da anbahnte und prompt haben sie die Universitäten als Keimzellen für Umstürze unbrauchbar gemacht. Langsam aber stetig haben sie den Studenten die Zeit genommen, die sie benötigen um sich Gedanken über Missstände und Veränderungen in der Gesellschaft zu machen. Der Wandel der Gesellschaft tat das übrige.

Mein Wunsch ist, dass viele Menschen die Worte von Rudi verinnerlichen und somit der Wille zu Veränderungen - von der alle Menschen profitieren - wieder möglich wird. Die Worte Menschlichkeit, Mitgefühl, Gemeinsamkeit ... wieder mit Leben gefüllt werden und nicht nur tote Worte bleiben.

Revolution beginnt im Kopf und muss mit klarem Verstand und kühlem Kopf zu ihrem Ende geführt werden und sie braucht viele Köpfe, gleich einer Hydra. Wut, Hass, Vergeltung, Mord sind keine brauchbaren Werkzeuge für Veränderung.

Paulinchen

Samstag, 8. Mai 2010

Bonmot

"Der Dumme lernt aus seinen Fehlern, der Kluge aus den Fehlern der anderen."
Chinesisches Sprichwort

Donnerstag, 6. Mai 2010

Das Dimensionsempfinden für Zahlen von Frau Silvana Koch-Mehrin

Wer die Schlussrunde der Sendung "Hart aber Fair" aufruft, kann sich selbst ein Bild vom Vorstellungsvermögen der netten Blondine machen.

Könnte es sein, dass dieser mangelnde Bezug zur Zahlenrealität zum Standard der FDP Politik gehört? Dies würde dann auch die Steuerpolitik der FDP erklären.

Paulinchen

Mittwoch, 5. Mai 2010

Meine Definition: Dummheit

Die Sichtweise anderer zu ignorieren, vom Tisch zu fegen.

Man nimmt sich dadurch selbst die Möglichkeit sein Weltbild zu erweitern und vergrößert die Gefahr der Missverständnisse.

Die eigene Dummheit erkennt nur der, der sich selbst aufmerksam zuhört.

Paulinchen

Dienstag, 4. Mai 2010

NRW-Wahlen: Vertraue deinen Sinnen

"Wählen ist die erste Bürgerpflicht!", so lehrte man es mich in der Schule vor vielen, vielen Jahren. Was dies genau bedeutet, begriff ich lange Zeit nicht. Wer möchte, kann hier meine Entwicklung zur verantwortungsvollen Wählerin nachlesen.

Nun stehe ich wieder einmal vor dem Problem: Wem soll ich meine Stimme geben?
Im folgenden werde ich darlegen, wie ich zu meiner Entscheidung kam.
Zuerst einmal listete ich auf, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
  • CDU
  • SPD
  • FDP
  • Die Grünen
  • Die LINKE
  • NPD
  • Wahlboykott
  • Stimmzettel ungültig machen
  • Eine kleinere Partei wählen
  • Das kleinere Übel wählen
Dann machte ich mich ans Werk, diese Liste abzuarbeiten.

CDU:
Mit dieser Vorstellung, hat sich diese Partei nun endgültig für mich als eine unwählbare Witzpartei aus dem Rennen geschossen.

SPD
: Einer Partei, die Menschen wie Heinz Buschkowsky eine Heimat gibt und diesen auch noch mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis für seine menschenverachtende Einstellung ehrt, kann ich weder auf Bundes- noch auf Landesebene meine Stimme geben.

FDP
: Warum die FDP für mich keine Option ist, das lasse ich gerne von Wilfried Schmickler und Jürgen Becker erklären. Das Medienmagazin Zapp - NDR, liefert ein gutes Porträt vom Chef der FDP. Wer braucht schon so einen Gockel und seine Partei? Das deutsch Volk jedenfalls nicht.

Die Grünen:
Mit ihrem Wahlspot Scherbengarten überzeugen mich die Grünen überhaupt nicht, und in ihrer Regierungszeit offenbarten sie mir zu Genüge wozu sie fähig sind.

Die LINKE:
Eine sehr lesenswerte Analyse zum Parteiprogramm der Linken, der zur Entscheidung bei der Landtagswahl beitragen könnte, findet sich beim Auto-Anthropophag. Mir hat dieser Artikel bei meiner Entscheidung sehr geholfen.

NPD:
Diese Partei war für mich nie eine Option und wird es auch nie werden. Das kann ich mit gutem Gewissen sagen.

Wahlboykott und Stimmzettel ungültig machen:
Mit diesen beiden Möglichkeiten liebäugelte ich einige Jahre und habe mich damit eingehend beschäftigt. Leider führen beide Wege nicht zum gewünschten Ziel. Der Wahlboykott macht keinen Sinn, da die Wahlen auch gültig sind, wenn weniger als 50% der Wahlbeteiligten wählen gehen.
Ungültig abgegebene Stimmen werden zwar gezählt, jedoch beim Wahlergebnis nicht berücksichtigt. Vielleicht gäbe es da eine Chance, wenn der Anteil dieser Stimmen im Bereich einiger Millionen läge. Aber eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr ...

Eine kleinere Partei wählen:
Nun ja, alles fängt im Kleinen an, aber im Moment sehe ich bei den Kleinen keine Partei, die die Chance hätte die 5%-Hürde zu reißen und somit ist diese Stimme eine verschenkte, da auch sie nicht dem Wahlergebnis zugeschlagen wird.

Wahlboykott, Stimmzettel ungültig machen, Eine kleinere Partei wählen, haben zu dem auch noch den unangenehmen Effekt, dass sie den Parteien helfen, die ich nicht wählen will.

Das kleinere Übel wählen:
Da stelle ich mir zwei Frage:
  • Was ist das kleinere Übel?
  • Das kleinere Übel für wen?
Beide Fragen kann ich nicht beantworten. Außerdem kann aus einem vermeintlich kleinem Übel sehr schnell ein ganz großes Übel werden. Diese Option ist für mich die unbrauchbarste aller Möglichkeiten.

Fazit: Meine Wahl fiel auf "Die LINKE", da ich dazu beitragen möchte Schwarz-Gelb im Land zu verhindern und im Bund zu schwächen. Ob meine Entscheidung richtig ist, wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall gebe ich meine Stimme diesesmal nicht leichtfertig an irgendjemanden, um meiner Bürgerpflicht nachzukommen.

Eine klare Vorstellung davon, wie eine gut funktionierende und lebenswerte Gesellschaft beschaffen sein sollte, habe ich im Kopf, doch es gelingt mir nicht, diese Vision in Worte umzusetzen. Als ich verzweifelt aufgeben wollte führte mich der Zufall zu einem Interwiev von Günter Gaus mit Rudi Dutschke. Gerne lasse ich Rudi an meiner Stelle sprechen, da er vorallem auch in der Lage ist, den Weg, wie eine solche Gesellschaft verwirklicht werden kann, aufzuzeigen.

Paulinchen

Sonntag, 2. Mai 2010

Strategie

"Das Geheimnis auch der großen und umwälzenden Aktionen besteht darin, den kleinen Schritt herauszufinden, der zugleich auch ein strategischer Schritt ist, indem er weitere Schritte nach sich zieht."
Gustav Heinemann (1899-1976), dt. Politiker (SPD), 1969-1974 Bundespräsident

Quelle

Samstag, 1. Mai 2010

Anspruchsvoll

Na schön, ein großes Licht bist du ja nicht grad eben,
Und hin und wieder beißt dich auch schon mal ein Schwein,

Doch Dummheit ist kein Grund, so einfach aufzugeben,

Du glaubst, du kannst kein großer Liedermacher sein?

Im Gegenteil, mein Freund, denn je größer der Stuß,

Desto höher für den Kritiker der Kunstgenuß!

Klar, wenn du singst, weiß niemand, ist das Dur oder Moll?
Aber das ist ja grad das Schöne, das ist anspruchsvoll!

Anspruchsvoll, anspruchsvoll, oh Mann, was sind wir anspruchsvoll!

Bei allem, wo keiner weiß, was es bedeuten soll,
Sagen wir vorsichtshalber erst mal, das ist anspruchsvoll!


Und du, du bringst zwar keinen ganzen Satz zustande,

Du stammelst und du stümperst, aber tröste dich nur:
Totale Unfähigkeit ist doch keine Schande,

Im Gegenteil, mein Alter, das ist Literatur!

Dir fehl'n die Worte? Fabelhaft dein knapper Stil!

Dies wirre Zeug? Das ist dein kantiges Profil!

Chaotisch, unverständlich, alle finden das toll,

Denn, wenn keiner mehr Bescheid weiß: das ist anspruchsvoll.


Auch du mein Freund, natürlich kannst du Filme machen,
Hör auf mit deinem Minderwertigkeitskomplex.

Zu können brauchst du nichts, du mischst nur ein paar Sachen,

Wie Griesgrämigkeit, Ekel, Langeweile und Sex.

Die Handlung, völlig wurscht und ganz egal wie bekanackt,

Hauptsache, es kommt irgendwann ein tierischer Akt!

Und weiß du selbst nicht, was der ganze Schwachsinn soll,

Dann hast du endlich die Gewißheit: das ist anspruchsvoll!


Ist das nicht eine Zeit, um auch Kultur zu schaffen,

Du bist bescheuert, wenn du noch was anderes machst!

Sag' nur dein Müll ist Kunst und schon steh'n alle Affen

Vor Hochachtung starr, während du dich schimmlig lachst!

Und wenn sie gar nichts mehr versteh'n, hörst du sie "Bravo" schrei'n,

Überglücklich endlich "in" und anspruchsvoll zu sein!
Tja, wenn du soweit bist, dann hast du's geschafft, "jawoll"!

Du kannst der letzte Schnarchsack sein, nur sei schön anspruchsvoll!

Reinhard Mey

Quelle

Herzblut XVI. und XVII.

XVI

Wie unglücklich hast du mich gemacht!
Und doch, ich kann dich nicht lassen;
Ich liebe dich stets mehr und mehr -
Und sollte dich endlos hassen.

Mein letzter Stern ging unter,
Als du dich von mir gewandt;
Da bin ich mit vollem Herzen
In's leere Leben gerannt.

XVII.

"Dein Vers hat nicht das rechte Maß,"
So will man mich verweisen,
"An Fluß und Glätte fehlt es ihm" -
Und wie sie's sonst noch heißen.

Sie zählen an den Fingern ab,
Verbessern wohl zehnmal wieder;
Ich leg' die Hand auf mein blutendes Herz:
Was das sagt, schreib' ich nieder.
Ada Christen (1839-1901)

Quelle