"Mach eine Ordnung, lang und schwer,
mimm Formeln und Symbole her,
verordne so, dass kaum zu finden,
Vermögen sei an Schuld zu binden.
Dann beides mit dem Zins versehe,
sorg, dass jedermann verstehe,
dass der, der hat und leiht, verzichtet,
dass der, der's nimmt, sich drumm verpflichtet,
zu tilgen Schuld, zu zahl'n noch mehr,
die Zinsen an den Gläubiger.
Sag, dass wohl ein jeder weiß,
dass alles habe seinen Preis.
Viele leih'n und investieren,
damit sie Wohlstand generieren,
doch die Zinsen sind ein Posten,
die den Unternehmer kosten.
Er legt sie auf die Preise um,
die alle zahlen beim Konsum.
So wird nun, wer sich will versorgen,
Zinsen zahl'n, die gut verborgen.
Vermögen wird mit Zins dotiert,
Zins zahlt, wer leiht und konsumiert.
Die Regel ist für alle gleich,
die Wirkung nicht für Arm und Reich.
Denn bei den Reichen überwiegen,
die Zinserträge, die sie kriegen,
gegenüber Zinseskosten
in den Konsumausgabeposten.
Die Differenz, die zahlt die Masse,
die im Dunkel du belasse.
Das System wächst, wie's erdacht,
mit exponentieller Macht,
verteilt mit unsichtbarer Hand
Vermögen um in diesem Land.
Kein böser Wille ist zu fassen,
wenn die Ordnung losgelassen.
Doch ist des Wachstums inn're Kraft
nicht für die Ewigkeit geschafft.
Drum schaue klar und blicke weit,
bring dich zur Zeit in Sicherheit."
Jürgen Kremer
Gefunden in "Humane Wirtschaft" Ausgabe Mai/Juni 2010
Samstag, 15. Mai 2010
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