Mittwoch, 30. März 2011

Bonmot

"Ich betrachte die große Masse meiner Landsleute wirklich mit tiefem Mitleid: Sie lesen Zeitungen und leben und sterben im Glauben, sie hätten etwas von dem erfahren, was zu ihren Lebzeiten auf der Welt geschah."
Thomas Jefferson (1743-1826)

Daran hat sich bis heute nichts geändert und das sogenannte Informationszeitalter wird daran auch nichts ändern. Nicht die Menge der Informationen, sondern der unbändige Wunsch wissen zu wollen und ein entsprechender Umgang (verarbeiten) mit der jeweiligen Information, ist der Schlüssel zum Informiertsein. 

Paulinchen

Sonntag, 27. März 2011

Wer ein AKW betreibt schließt eine Wette ab! Und was sagt der Betreiber dazu?

Wenn ein Schaden nicht beziffert werden kann, dann kann man ihn auch nicht verantworten.



Anonymer "AKW-Betreiber" plaudert aus dem Nähkästchen. Aufmerksames selbstkritisches Hinhören wird reichlich belohnt.

Freitag, 25. März 2011

Einstellung und Blickwinkel

"Deine Einstellung bestimmst du selbst. Es steht dir frei, dich als Opfer der Umstände oder Menschen zu sehen oder aber dem Leben mit einem offenen Geist und einer siegreichen Haltung entgegenzutreten. Niemand sonst kann deine Einstellung für dich wählen. Dein Blickwinkel und die Wahl deiner Einstellung geben dir die nötige Kraft und Übersicht. Das ist die Essenz wahrer Freiheit."
Irene Dunlap

Die Jacke des Bobfahrers

Solange er denken konnte, hatte Jack davon geträumt, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Jahrelang hatte er hart daran gearbeitet, ein guter Bobfahrer zu werden, und das Training und seine Zeiten wurden immer besser. Nun waren er und seine Manschaftskammeraden in Sapporo bei den Olympischen Winterspielen in Japan das amerikanische Bobschlittenteam!

Sie waren auf dem Weg zur Eröffnungsparade. Athleten aus aller Welt versammelten sich, um in das Olympiastadion einzumarschieren. Jack und seine Kameraden lachten und scherzten, ihre Herzen schlugen vor Freude ein wenig schneller. Alles war perfekt - oder besser gesagt, fast alles. Der Ärmel von Jacks Olympiajacke war eingerissen. Er mochte die rot-weiß-blaue Jacke mit dem Schriftzug "USA" auf der Vorderseite und den olympischen Ringen auf der Rückseite, doch hatte er sich ein paar Stunden zuvor beim Klettern über einen Zaun den Ärmel zerrissen.

"Wie schade um deine Jacke", sagte sein Freund Bill.
"Ja ärgerlich", erwiderte Jack, "aber ich denke nicht, dass es jemand bemerken wird."
"Sie werden es bemerken", meinte Bill. "Japaner registrieren solche Dinge. Sie werden wahrscheinlich über uns lachen."

Jack antwortete nicht. Bills Vater war im Zweiten Weltkrieg während der Inselschlachten von japanischen Soldaten getötet worden. Jack wusste, dass Bill sich in Japan etwas unwohl fühlte.

Plötzlich kam ein kleines japanisches Mädchen auf Jack zu und deutete direkt auf den Riss in seinem Ärmel. Jack lächelte sie an und wusste nicht, was er tun sollte. Also sagte er: "Äh... Ohayo... Guten Morgen!" Das kleine Mädchen erwiderte seinen Gruß mit Ohayo und sprudelte drauflos. Sie redete mit Worten auf ihn ein, die er nicht verstehen konnte. und deutete auf seinen zerrissenen Ärmel. Jack schaute seinen Freund an und zuckte mit den Schultern. "ich weiß nicht, was sie will", sagte er.

Das Mädchen begann an seiner Jacke zu ziehen. Ihre Augen waren sehr hell, und ihr glattes schwarzes Haar fiel auf den Rücken über ihren Wintermantel.

"Sie will, dass du deine Jacke ausziehst!", rief Bill.
"Oh - ich habe verstanden", sagte Jack. "Sie möchte sie anprobieren. Klar Mädchen - hier hast du sie." Er zog seine Jacke aus und gab sie dem Mädchen. Sie nahm sie und verbeugte sich. Er verbeugte sich ebenfalls. Doch als er seinen Kopf wieder hob, lief sie mit seiner Jacke davon! "Hey!", rief er hinter ihr her.

"Diese kleine Diebin!", rief Bill. "Sie hat die Jacke gestohlen!" Jack lief einige Schritte hinter ihr her, aber im Nu war sie im Gewühl der Straße verschwunden.

"Ich habe dich gewarnt, Jack - du kannst diesen Leuten nicht trauen!", sagte Bill mit lauter Stimme und flammenden Augen.

"Sei ruhig Bill! Einige von ihnen sprechen vielleicht Englisch!", meinte einer der anderen Bobfahrer.

Bill sagte nichts mehr, doch sein Zorn stand ihm noch ins Gesicht geschrieben. "Tja, was mache ich nun?", fragte sich Jack. "Ich brauche meine Jacke für die Parade."

"Tu dir keinen Zwang an, Jack", meinte ein weiterer Teamkollege. "Du musst halt so gehen, wie du bist."

Zwanzig Minuten später standen sie mit den anderen amerikanischen Athleten zusammen und warteten auf den Beginn der Parade. Bill stand direkt neben Jack. Er spürte, dass Jack etwas beunruhigt war. "Es ist in Ordnung, Kumpel", beruhigte er ihn. "Du gehörst zu uns - jeder kann das erkennen. Ich wünschte nur, ich würde dieses Kind zu fassen kriegen."

Plötzlich spürte Jack ein Zupfen, dieses Mal an seinem Hendsärmel. Er schaute hinunter. Es war das japanischen Mädchen. "Du!" entrüstete sich Jack und legte seine Hände auf ihre Schultern, sodass sie nicht weglaufen konnte. Doch sie lächelte ihn nur an. In ihren Händen hielt sie seine Jacke. Sie hielt sie ihm hoch. Jack nahm sie - und dann verstand er. Der lange Riss im Ärmel war verschwunden. Er war so sorgfältig genäht worden, dass keine Spur mehr davon zu sehen war. Er musste sie dicht vor seine Nase halten, damit er die Stiche erkennen konnte. Bill schaute das kleine Mädchen sprachlos an. Sie lächelte ihn und Jack an und verbeugte sich wieder.

"Bill!", sagte Jack. "Sie hat sie nicht gestohlen! Sie hat sie zum Ausbessern mitgenommen!"
"Sie muss zu ihrer Mutter oder sonst jemandem gelaufen sein - und sie haben sie einfach ausgebessert!", sagte ein anderer Bobfahrer. "Heiliger Strohsack, Jack - sie wollten dir die Peinlichkeit auf der Parade ersparen!"

Musik ertönte und die Parade begann. Auf den Straßen von Sapporo marschierten Tausende von Athleten neben- und hintereinander und trugen stolz die Farben ihrer Nation. Sie schritten in demselben Rhythmus und mit derselben Freude einher und waren entschlossen, ihr Bestes zu geben.

An diesem Tag gab es noch einen zusätzlichen Marschierenden in der Parade. Ein japanisches Mädchen, das kein Englisch sprach, saß zuerst auf den Schultern eines amerikanischen Bobfahrers namens Jack - und dann auf den Schultern seines Kollegen mit dem Namen Bill.
Tim Myers

Aus: "Hühnersuppe für die Seele - für Kinder"
Jack Canfield / Mark Victor Hansen

Mittwoch, 23. März 2011

"Wer sich nicht bewegt, der spürt auch seine Fesseln nicht!"

Wie ein "Tsunami" überrollen zur Zeit Unmengen von Informationen zur Atomkraft die verstört nach Japan schauenden Menschen. Wer nicht in diesem Meer von Informationen "ertrinken" will, tut gut daran sich erst einmal von Ideologien und Dogmen frei zu machen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Viele Informationen schaffen Verwirrung, heizen Pro und Contra an und sind argumentativ kaum zu gebrauchen. Zur Gewichtung der Glaubwürdigkeit einer Information, ist es mir immer wichtig: 
  • Wer steckt hinter dem Gesagten? 
  • Was ist das für ein Mensch?
Im folgenden zwei Informationen von Menschen die mir vertrauenswürdig erscheinen.

Irina Gruschewaja bei "Maybritt Illner".



Holger Strohm in "Friedlich in die Katastrophe" bei "bewusst.tv".

Informationen sammeln ist das eine und wenn sie nicht überdacht und auf "Herz und Nieren" geprüft werden, können sie nicht ihr volles Potential entfalten.

Paulinchen

Montag, 21. März 2011

Was Berge versetzt

Da waren zwei sich bekriegende Stämme in den Anden; der eine lebte im Tiefland und der andere hoch droben im Gebirge. Eines Tages überfielen die Gebirgler die Tieflandbewohner, und bei der Plünderung entführten sie auch ein Baby und nahmen es mit hinauf ins Gebirge.

Die Tieflandbewohner wussten nicht, wie man das Bergmassiv erklettert. Sie kannten keinen der Pfade, die die Gebirgler benutzten und sie wussen nicht, wo sich die Gebirgler eigentlich befanden oder wie sie sie verfolgen konnten.

Dennoch sandten sie ihre besten Trupp kampferprobter Männer aus, die das Bergmassiv erklettern und das Baby nach Hause bringen sollten.

Die Männer versuchten es erst mit der einen Klettermethode und dann mit einer anderen. Sie versuchten, erst auf den einen Pfad voranzukommen und dann auf einem anderen. Nach mehreren Tagen hatten sie jedoch nur rund hundert Meter geschafft.

In ihrer Hoffnungslosikeit und Hilflosigkeit kamen die Männer aus dem Tiefland zu dem Schluss, dass die Sache verloren sei, und sie schickten sich an, zu ihrem Dorf unten in der Ebene zurückzukehren.

Als sie ihre Ausrüstungsgegenstände für den Abstieg zusammenpackten, erblickten sie die Mutter des Babys, die direkt auf sie zukam. Es war eindeutig, dass sie von dem Gebirgsmassiv kam, das zu erklettern ihnen beim besten Willlen nicht gelungen war.

Und dann sahen sie, dass die Frau das Baby dabei hatte; es war an ihrem Rücken festgeschnallt. Wie war das möglich?

Einer von ihnen begrüßte sie und sagte: "Wir konnten dieses Bergmassiv nicht erklettern. Wie hast du das geschafft, wo doch wir, die stärksten und fähigsten Männer im Dorf es nicht fertig brachten?"

Sie zuckte mit den Achseln und sagte: "Es war ja auch nicht euer Baby"
Jim Stovall aus: "Bits & Pieces"

Aus: "Hühnersuppe für die Seele - für Mütter"

Samstag, 19. März 2011

Michael Mittermeiers Gedanken zu Restrisiko

Mit nicht ganz jugendfreien Ausdrücken erklärt Michael Mittermeier was er von Atomkraft hält. Bevor Mittermeier mit seinen Ausführungen fertig ist, wird die Mattscheibe dunkel. Menschliches Versagen? 

Freitag, 18. März 2011

Zitat zur Katastrophenwoche im März 2011

"Die Wissenschaft ist nur eine Perversion ihrer selbst, wenn sie nicht das Wohl der Menschheit zum Ziele hat."
Nikola Tesla (1856-1943)

Mittwoch, 16. März 2011

Frau Merkel, sind Sie eine Zickzackkanzlerin?

In der Sendung "ZDF spezial: Atomkatastrophe in Japan?" fragt Peter Frey (ab 05:20)

 "Wenn man's nochmal einordnet in die großen Linien Ihrer Energiepolitik, Frau Merkel, kann man dann nicht sagen, Sie sind eine Zickzackkanzlerin?" 

Frau Merkel: "Nein, das glaube ich nicht, sondern man kann sagen ich bin eine Bundeskanzlerin, die auf die jeweiligen Gegebenheiten reagiert ..." 

Nach meinem Verständnis hat Angela Merkel die Frage von Peter Frey mit einem klaren Ja beantwortet, denn nichts anderes steckt hinter den Worten: "auf die jeweiligen Gelegenheiten reagiert"

Für Politiker ist es überlebenswichtig ihre Aussagen zu verklausulieren, damit das gemeine Volk ihnen nicht so schnell auf die Schliche kommt.

Paulinchen

Dienstag, 15. März 2011

Volker Pispers resümiert

Wie immer verbindet Volker Pispers - in der Sendung "Bis neulich" auf WDR 2 - die Ereignisse des Weltgeschehens auf brillante Weise.

Montag, 14. März 2011

Atomkraft, ja bitte ...

... jedoch nur unter der Voraussetzung, dass alle Entscheidungsträger der Energiekonzerne und alle Politiker, welche die Atomkraft befürworten, mit ihren Familien in unmittelbaren Nähe von Atomkraftwerken leben.
Dies wäre mir dann Sicherheit genug, da sie von ihren eigenen Entscheidungen dann auch selbst betroffen wären.

Die Leser der vorangegangenen Zeilen mögen mir meinen Sarkasmus nachsehen, doch ein Großteil der Berichterstattung über die Vorfälle in den japanischen Atomkraftwerken und die Statements, die zur Zeit von Merkel und Co. abgesondert werden, machen mich derart zornig, dass ich mir irgendwie Luft machen muss. Vielleicht bin ich ja nicht die einzige und auch bei anderen steigt der Zornpegel und lassen sich nicht einlullen, von wem auch immer. Es wird langsam höchste Zeit sich seines gesunden Verstandes zu bedienen, falls vorhanden.

Paulinchen.

Mittwoch, 9. März 2011

"Nur wer lügen kann...

...ohne rot zu werden, das ist eben ein echter Schwarzer." (Volker Pispers)

 

Dienstag, 1. März 2011

Klassenzusammenkunft

Sie trafen sich, wie ehemals,
im ersten Stock des Kneiplokals.
Sie waren zehn Jahr älter.
Sie tranken Bier. (Und machten Hupp!)
Und wirkten wie ein Kegelklub.
Und nannten die Gehälter. 

Sie saßen da, die Beine breit,
und sprachen von der Jugendzeit
wie Wilde vom Theater.
Sie hatten, wo man hinsah, Bauch.
Und Ehefrau'n hatten sie auch.
Und fünfe waren Vater. 

Sie tranken rüstig Glas auf Glas
und hatten Köpfe bloß aus Spaß
und nur zum Hütetragen.
Sie waren laut und waren wohl
aus einem Guss, doch innen hohl,
und hatten nichts zu sagen. 

Sie lobten schließlich haargenau
die Körperformen ihrer Frau,
den Busen und dergleichen.
Erst dreißig Jahr, und schon zu spät!
Sie saßen breit und aufgebläht
wie nicht ganz tote Leichen. 

Da, gegen Schluss, erhob sich wer
und sagte kurzerhand, dass er
genug von ihnen hätte.
Er wünschte ihnen sehr viel Bart
und hundert Kinder ihrer Art
und gehe jetzt zu Bette. -

Den andern war es nicht ganz klar,
warum der Kerl gegangen war.
Sie strichen seinen Namen.
Und machten einen Ausflug aus.
Für Sonntag früh. Ins Jägerhaus.
Doch dieses Mal mit Damen.
Erich Kästner

Aus: "Doktor Erich Kästners Lyrischen Hausapotheke"