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Donnerstag, 19. November 2009

Reimbibel zum Dritten

Gott vertreibt Adam und Eva aus dem Paradies
(1. Buch Mose, Kap. 3)

Naschverbot im Himmelsgarten?
Eher nicht, was wir erwarten.
Eva war es etwas bange,
doch dann sprach zu ihr die Schlange:

"Sterben wirst du dadurch nicht."
Weiter dann die Schlange spricht:
"Diese Frucht ist wirklich heiß,
wissen wirst du, was Gott weiß"

Eva aß, danach ihr Mann.
Adam sah sich die Eva an,
dachte sich : "Mein Gott, wie böse,
Eva hat ja eine Möse".

Adam zierte Sack und Glied.
Eva sah den Unterschied,
machte ihm 'ne Feigenhose.
(Diagnose: Sexneurose.)

Haben sich dann schnell versteckt,
dass der Herr sie nicht entdeckt.
Doch im Fall des Sündenfalles
checkte Jahwe sofort alles:

"Sag mir, Adam, wo du bist!
Warum hast du dich verpisst?"
(Logisch ist die Frage Mist.
weil der Herr allwissend ist.)
Adam drauf: "Ich bin ganz nackt,
darum hat mich Furcht gepackt."

"Wer hat dir das denn gesagt?",
hat der Herr zurückgefragt.
"Hast du von dem Baum genommen,
soll mein Zorn dich überkommen!"

"Herr, verschone meinen Leib,
diese Frucht gab mir das Weib."
Jahwe sprach drum Eva an:
"Warum hast du das getan?"

Eva sprach: "Ich ward betrogen,
denn die Schlange hat gelogen."
Jahwe sprach direktemange
diese Worte zu der Schlange:

"Weil du Böses hast getan,
fresse Erde nun fortan.
Menschen sollst du giftig stechen.
strafen sie für ihr Verbrechen."

Und zu Eva sprach er dann:
"Dein Verlangen sei der Mann.
Schwanger werde und beim Kreißen
soll es dir den Leib zerreißen."

Und zu Adam sprach er schließlich:
"Deine Tat stimmt mich verdrießlich.
Folgtest deines Weibes Rat,
strafen will ich deine Tat.

Ich verfluche deinen Acker,
also gehe hin und racker
dich auf deinen Feldern ab,
bis zu Staub du wirst im Grab."

Jahwe wurde richtig fies:
"Raus aus meinem Paradies!
Fortan sei die Sünde erblich,
fortan seien Menschen sterblich!"

Trotz des Herren strenger Mahnung:
beide hatten keine Ahnung.
Wußten nicht, was bös und gut,
was man lässt, und was man tut.

Wegen einer Schlangenlist
wurde Gott zum Exorzist.
Und so weiß heut' jeder Christ,
dass der Schöpfer reizbar ist.

Theologen von Beruf
rätseln, wer das Böse schuf.
Dafür gibt es viele Taler
vom normalen Steuerzahler.

Kirchensteuer außerdem,
denn zentral ist das Problem.
Einig sind sich sich schon lange:
Satan sprach aus dieser Schlange.

Gott war's nicht, so viel steht fest,
der hasst Böses wie die Pest.
Doch es bleiben arge Zweifel:
wer zum Teufel schuf den Teufel?

Ganz moderne Theologen
haben deshalb schon erwogen,
dass der böse Antichrist
Teil des lieben Gottes ist.

Denn aus Güte schuf Gott kaum
den verfluchten Früchtebaum
und der schwachen Menschen Sucht
nach dem Fleisch der süßen Frucht.

Aus der Reimbibel von W. Klosterhalfen, http://www.reimbibel.de/

"Ich erschaffe das Licht und mache das Dunkel, ich bewirke das Heil und erschaffe das Unheil. Ich bin der Herr, der das alles vollbringt." (Jesaja 45,7)

Die perfide Grund- und Geschäftsidee des sexualfeindlichen Christentums ist die dreiste und absurde Behauptung einer "Erbsünde". Für das "Sündigen" hätten sich Eva und Adam "frei" entschieden. Gott strafe deshalb bis heute Christen, Atheisten, Buddhisten usw. sowie deren Kinder durch Katastrophen, Krankheit, Hunger und Tod. Laut einer Umfrage des Religionssoziologen Klaus-Peter Jörns (1996) glauben jedoch nur noch 13% der befragten evangelischen Pfarrer an die Erbsünde. Demnach hätte sich Jesus ohne Grund opfern lassen.

Menschen haben oft das Gefühl, frei entscheiden zu können. Tatsächlich sind Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen jedoch nie frei von Ursachen. Auch wenn diese uns oft nicht bewusst sind. Der "freie" Wille existiert nur in vielen menschlichen Gehirnen als Illusion. Ethik und anständiges Verhalten gibt es auch ohne diesen Irrtum.

"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber nicht wollen, was er will." Athur Schopenhauer, dt. Philosoph (1788 - 1860)

Denk drüber nach in aller Stille,
wovon er frei, der "freie" Wille.

www.giordano-bruno-stiftung.de/Archiv/realfreih.pdf

"Theologie ist die Kunst, Dinge zu beweisen, die es nicht gibt und die Keiner wirklich braucht." Bernd Vowinkel, dt. Physiker

Das Christentum und die vielen anderen religiösen Unterdrückungs- und Ausbeutungssysteme sind die eigentliche Erbsünde, die Menschen immer noch auf nachfolgende Generationen übertragen. Die Methode, Menschen Schuldgefühle einzureden und ihnen dann vorzumachen, man könne sie vor einer ewigen göttlichen Bestrafung schützen, bringt den Kirchen seit Jahrhunderten viel Geld. Die 27 Bistümer der katholischen Kirche in Deutschland haben im Jahr 2008 Kirchensteuern in Höhe von 5.066.000.000 Euro eingenommen. Kein Wunder, dass die großen Kirchen auf antiklerikale Kritik allergisch reagieren. S. auch: http://www.kirchensteuer.de/

Samstag, 7. November 2009

Und nochmal die Reimbibel

Gott erschafft und bedroht Adam und Eva
(1. Buch Mose, Kap. 1 und 2)

Aus einem feuchten Erdenkloß
entstand einst Adam, nackt und bloß,
Die Mutter unsrer Menschensippe
schuf Jahwe dann aus Adams Rippe.
Zum Bilde Gottes schuf er sie,
der Herr ist wirklich ein Genie.

Der Mensch führt Böses oft im Schild,
insofern ist er Ebenbild.
Doch kann er keine Welt erschaffen,
er ähnelt mehr den Menschenaffen.

Im Paradies gab's eine Frucht,
bewacht von Gott mit Eifersucht:
"Wer davon isst, der ist nicht brav,
was ich dann mit dem Tode straf."

Er ruhte aus am siebten Tage,
so steht es in der Schöpfungssage.
Und wer die Weltgeschicht studiert,
merkt schnell, dass Gott sehr gern pausiert.

Viel Elend lässt der Herr geschehen,
das können wir ja täglich sehen.
Doch soll man ihn nicht dafür schelten,
vielleicht baut ER grad neue Welten.

Aus der Reimbibel von W. Klosterhalfen, http://www.reimbibel.de/

Nach dem 1. Buch Mose erschuf Gott den Menschen erst nachdem er Pflanzen und Tiere erschaffen hatte. Nach dem 2. Buch Mose erschuf Gott zuerst den Menschen, dann den Garten Eden.
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Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Reimbibel von einem tiefgläubigen Menschen geschrieben wurde, der lange über die Ungereimtheiten der "Heiligen Schrift" nachdachte und einen Weg gefunden hat, das Ergebnis seiner Gedanken anderen Menschen mitzuteilen. Vieles von meinen Gedanken finde ich in seiner humorvollen Darstellung wieder. Es tut gut zu wissen, dass ich mit meinem Zweifel nicht alleine bin.

Vielleicht kann dieses Buch auch anderen Zweiflern dabei helfen, die Bibel neu zu entdecken.

Donnerstag, 5. November 2009

Die Bibel neu erklärt

Schon seit langem hadere ich mit der Gestalt Gottes, wie sie mir die Kirche durch die Bibel vermittelt.
Vor einigen Wochen stolperte ich im Internet über die "Reimbibel", die ein anderes Bild von Gott zeichnet.
Hier ein Auszug:

Gott erschafft den Himmel und die Erde
(1. Buch Mose, Kap. I)

Am Anfang war Gott ganz allein
und sah wohl nicht viel Sinn im Sein.
Ganz langsam nur verging die Zeit
von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Ganz plötzlich kam ihm die Idee
(soweit ich das als Mensch versteh):
"Ich mache mir jetzt eine Welt,
die mir als Schöpfer gut gefällt."

Wie Gott das machte, weiß man nicht,
wenn man von seiner Schöpfung spricht.
Für Christen ist jedoch ganz klar:
der Herr ist groß und wunderbar.

Gott schuf den Himmel, dann die Erde,
dass sie des Herren Bühne werde.
Es scheint, er schuf sie sehr in Eile.
zu enden seine Langeweile.

Die Erde war erst wüst und leer
und ganz bedeckt vom großen Meer.
Der Herr beliebte, dort zu schweben,
ansonsten regte sich kein Leben.

Da sprach der Herr: "Es werde Licht!",
doch Sonne gab's noch lange nicht.
Die Wolken trennte er vom Wasser,
erschuf dann Land und Meer, so dass er

als nächstes Pflanzen pflanzen konnte,
die dann das "Licht" zunächst besonnte.
Viel Grünes, Bäume, Früchte, Samen
danach dann an die Reihe kamen.

Er setzte Sonne, Mond und Sterne
ans Himmelszelt in weiter Ferne.
Jetzt gab es wirklich Nacht und Tag
und Erde, die am Wasser lag.

Der Herr war sehr erfinderisch,
schuf Würmer, Vögel, Vieh und Fisch,
Die waren alle sehr verschieden,
und Gott der Herr war sehr zufrieden.

Besonders gut dem Herrn gerieten:
Bakterien, Viren, Parasiten.
Auch hat er damals nicht vergessen:
die Starken, die die Schwachen fressen.

Im Unterschied zu den Giraffen
hat niemand jemals Gott erschaffen.
Doch hört man machmal diesen Spott:

Der Mensch erschuf sich seinen Gott,
und wenn die Menschen Pferde wären,
dann würden sie ein Pferd verehren.

Aus der Reinbibel von W. Klosterhalfen, http://www.reimbibel.de/

Da in der Bibel Gott ständig menschliche Motive unterstellt werden (Anthropomorphisierung), habe ich mir die Freiheit genommen zu vermuten, dass Gott vor der Erschaffung der Welt unter ewiger Langeweile litt.

Nicht nur zur Schöpfung existieren in der Bibel widersprüchliche Berichte. Dafür dürften unterschiedliche Auffassungen und Machtinteressen ihrer zumeist unbekannten Autoren verantwortlich gewesen sein. www.bibelzitate.de/wsidb.html

Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche erkennen heute an, dass sich das vielfältige Leben auf der Erde durch Evolution entwickelt hat. Von Kreationisten wird dies bestritten. Ende 2008 waren 55 Prozent der US-Bürger davon überzeugt, dass die gesamte Bibel auf Tatsachen beruht und ihre Lehre aus diesem Grund wörtlich genommen werden muss. Auch der "Heilige Geist" hatte sich anscheinend noch nicht mit Evolutionsbiologie beschäftigt.

Dass es mindestens 100 Milliarden von Galaxien gibt, scheint der "Heilige Geist" den Verfassern der beiden Schöpfungsberichte nicht verraten zu haben. Allein die Galaxie "Milchstraße" besteht aus über 300 Milliarden Sternen; sie ist ca. 100.000 Lichtjahre "breit", http://de.wikipedia.org/wiki/Galaxie

Nur noch 39% der 16-29jährigen Katholiken glauben daran, dass Gott die Welt erschaffen hat. Allensbach-Umfrage 7032 (2002)