Samstag, 30. Mai 2009

Eine Geschichte

Es war wirklich nicht mehr zu übersehen. Sie wurden weniger. Zügig hatte ihre Zahl und gewaltig ihr Einfluss in den letzten Jahren abgenommen.
So wurde beschlossen, eine Versammlung abzuhalten, um die Lage zu besprechen.
Landaufwärts, Landabwärts verbreitete sich die Nachricht, daß es ein Treffen geben sollte, schnell.
Und so strömte in jener Nacht ein ganzes Heer von Gefühlen zum Versammlungsort; ein ganzes Heer von Gefühlen, das sich unterdrückt, verdrängt, überspielt, versteckt, abgewiesen, ausgenutzt und auch diskriminiert fühlte.

Es soll an dieser Stelle einmal erwähnt werden, dass es grundsätzlich zwei Arten von Gefühlen gibt. "Sicher", höre ich jetzt so manchen sagen, "gute und schlechte!"
So wird es auch oft dargestellt und ich meine, dass diese Bewertung und Einordnung einmal eines der Themen auf der Tagung der Gefühle sein sollte. Richtig ist, dass es zwei Arten gibt. Jedoch nicht "gut und schlecht" bilden den Unterschied, sondern "echt und unecht".

Die Versammlung, zu der in jener Nacht die Gefühle zusammenströmten, war ein Treffen der echten Gefühle kurz "die Echten" genannt. Ihre Aufgabe und Wirkung besteht darin, den Menschen wirklich lebendig sein zu lassen. Wenn ein Mensch seine echten Gefühle kennt, akzeptiert und den Mut hat, zu ihnen zu stehen, damit leben zu können, fühlt er sich stabil, wohl und gut. Das ist nicht misszuverstehen: Es gibt durchaus Konflikte in solch einem Leben.
In jüngster Vergangenheit breiteten sich ganz massiv "die Unechten" aus und schienen immer mehr Anklang zu finden, also die Gefühle, die eigentlich nur Ersatz für die echten waren.

Natürlich waren an diesem Abend der Echten auch Spione von der anderen Seite vertreten: Sie sollten Informationen sammeln, um so gegebenenfalls Maßnahmen der Gesellschaft der Echten rechtzeitig unterwandern zu können. Für einen Unechten war es eine Leichtigkeit, sich unter die Echten zu mischen, da die Ersatzgefühle Meister in der Fähigkeit sind, als echt daherzukommen.
Doch nun wollen wir einmal hören, was es auf der Versammlung zu besprechen gab.
Eines der Echten eröffnete den Abend: "Liebe Mitgefühle! Kaum einem von uns ist entgangen, dass wir, die echten Gefühle, immer weniger mit den Menschen zusammenkommen, angenommen werden und wirken können. Die Unechten, dieses scheinheilige Gesindel, dagegen sind gut im Geschäft. Sie mussten sich sogar dringend vermehren, um den Bedarf decken zu können.
Auch haben sie äußerst erfolgreich eine Kampagne gegen diejenigen von uns durchgebracht, die nicht angenehm erscheinen und deshalb oft als negativ abgetan werden. Da werden mir die Geschwister Wut und Ärger, das Selbstvertrauen, der Ehrgeiz ebenso wie die Trauer, die Angst und Furcht und viele andere zustimmen; eben all jene, die angeblich nicht mehr gesellschaftsfähig und ´angebracht` sind.
Lasst uns gemeinsam überlegen, ob wir etwas tun können, damit die Menschen tiefer fühlen, uns akzeptieren und dadurch auch selbst echter werden"

Es wurde eine lange Nacht.

Nach diesen einleitenden Worten meldete sich ein Gefühl zu Wort, groß und mächtig von Statur, jedoch verhärmt und verunsichert in der Ausstrahlung. "Ich bin Stellvertreter für die Wut. Wie unser liebes Mitgefühl einleitend ganz richtig sagte, haben wir Wutgefühle immer weniger Gelegenheit, zum Ausbruch zu kommen. wir können, ebenso wie der Ärger, den Menschen noch so sehr quälen, bedrängen, - oftmals kommen wir damit nicht durch.
Überall hört man auch, der Mensch soll sich ´im Griff haben`, sich ´zusammenreißen`, nur keine ´Blöße`zeigen usw."
Hier gab es zustimmendes Gemurmel und Applaus, denn die Wut hatte einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, der fast allen Gefühlen Schwierigkeiten machte.
Durch die allgemeine Zustimmung sichtlich ermuntert, setzte die Wut ihre Rede fort: "Meine Konkurrenten Zerstreuung, Unehrlichkeit, Heuchelei und wie sie alle heißen, machen mir schwer zu schaffen.
Aber besonders besorgt bin ich darüber, dass ich unsere allerhärtesten Gegner immer häufiger antreffe..." Hier machte die Wut, deren Rede immer flammender wurde, eine bedeutungsvolle Pause.
"Immer mehr begegne ich bei den Menschen der Angst mit all ihren Varianten im Schlepptau; von der Feigheit über die Ungerechtigkeit bis hin zu Selbstaufgabe und Resignation.
Wenn ich auch noch so heftig tobe, so gelingt es den Menschen doch erstaunlich oft, mich zu unterdrücken und wegzustecken. Und es würde euch schaudern, wüsstet ihr, wie viele darauf auch noch soooo stolz sind..."
"Stolz sind! das glaubst du doch wohl nicht wirklich! Meine liebe Wut, wenn ich auch all deinen bisherigen Ausführungen zustimmen kann, hier muss ich einhaken", meldete sich hocherhoben ein Vertreter des Stolzes. "Wir wissen wohl alle, dass es sich hier um den falschen Stolz handelt, der von den Unechten so eifrig angepriesen wird. Wirklichen Stolz kennen doch nur die wenigsten." "Sicher, da muss ich dir zustimmen", räumte die Wut ein. "Ich habe mich etwas ungenau ausgedrückt. Auch mir ist lange kein Mensch mehr begegnet, der wirklich stolz war. Wie ich schon sagte, sind die meisten angepasst." "Und", so fuhr die Wut fort, "das Ärgste ist, ich bin sicher, dass die meisten Menschen, die so weit von ihren echten Gefühlen entfernt sind, sich gar nicht wohl fühlen".
"Da kann ich nur zustimmen, leider...", meldete sich ein sehr zart und zerbrechlich anmutendes Gefühl zu Wort. "Ich bin die Liebe", sprach es, "und wenn ich euch erzähle, was die Menschen mir und damit sich selbst antun, wird noch deutlicher, wie schlimm und bedenklich die Situation ist. Fast immer, wenn ich auftauche, ist das ja - das wird hier niemand abstreiten - ein erfreuliches Erlebnis. Wie oft werde ich herbeigesehnt, gewünscht und sogar besungen. Aber bald schon - und oft stehe ich fassungslos davor, wie schnell - gibt es Probleme, Probleme, die daraus entstehen, dass die meisten Menschen mich gar nicht richtig verstehen.
Liebe verspüren heißt für viele, Ansprüche stellen zu können, den anderen formen und lenken zu wollen, ihm Vorschriften machen zu können usw. Naja, ihr kennt das ja alle. Es gibt Tausende von Varianten, die die Menschen erfinden, um sich zu quälen.
Und so fühle ich mich manchmal machtlos und gerupft durch die Eifersucht und die daraus entspringende Unehrlichkeit und Intrige. Diese Scheingefühle haben die Unechten ja nur zu gut eingeführt."
Die Stellvertreterin für die Liebe machte eine Pause und tat einen tiefen Seufzer. "Ihr könnt bestimmt nachfühlen, wie mir zumute ist, wenn ich bei zwei Menschen erwacht bin und wenn sie mich dann - nach all den Phasen der Eifersucht, der Gewöhnung, der Unehrlichkeit und Feigheit - zerstören. Und sollten sie sich abfinden, dann fristen sie ihr Leben in Anpassung und Selbstaufgabe nebeneinander her vor dem Fernsehgerät, oft angefüllt mit Alkohol und Tabletten oder anderen Drogen.
"Meine liebe Liebe", sagte da eine leise, aber doch auffallend feste Stimme. "Du sprichst bei diesen Menschen von ´sich abgefunden haben` und von ´Selbstaufgabe`. Wenn dem wirklich so wäre, dann wäre das ja nicht so schlimm, aber im allgemeinen herrschen auch hier die Unechten. Es handelt sich um Resignation und auch um die Lüge. Was den Alkohol, die Tabletten und all den anderen Ersatz betrifft, gebe ich dir natürlich recht", seufzte die Demut. "Wie sollten sie es denn auch sonst aushalten", warf die Enttäuschung ein. "Ihr glaubt kaum, wie oft wir, gerade wir, die Enttäuschung, der Schmerz, die Trauer und die Wut, durch diese Mittelchen verdrängt werden sollen!"
Und dann glauben die Menschen auch noch, sie hätten mich erreicht" maulte die Zufriedenheit. "Nichts haben sie erreicht, außer billigem Ersatz und Selbstbetrug", fügte sie unzufrieden hinzu.
So ging es die ganze Nacht hindurch. Die Spitzel von der Gegenseite machten sich eifrig Notizen.
Der Egoismus beschwerte sich lang und eindringlich über die Diskriminierung, die ihm seit langem widerfuhr: "Wenn die Menschen aus lauter Angst vor mir nur noch sich anpassen, gegen sich leben und dann zwangsweise hinterhältig und intrigant werden, kann ihnen das ja letztendlich nicht guttun. Wie oft stehe ich dem hilflos gegenüber", endete er schließlich leise.
Die Zuneigung, die Verantwortung, die Geborgenheit, der Hass, die Neugier und der Ekel, sie alle meldeten sich zu Wort. Nur noch die lange Rede des Selbstvertrauens will ich wiedergeben. Was die anderen zu berichten hatte, wissen wir eigentlich alle selbst: wir wissen es, wenn wir ganz ehrlich zu uns sind.
Der Stellvertreter für das Selbstvertrauen war der vorletzte Redner. "Liebe versammelte Gefühlswelt", begann er vorsichtig. "Es soll keine Protzerei sein, aber ihr wisst alle, welchen Stellenwert ich in unserer Welt und bei den Menschen habe. Oftmals bedarf es erst meiner, damit andere Gefühle eine echte Basis, eine Chance haben - und der Mensch auch."
Hier gab es wieder einmal Zustimmung. Das Selbstvertrauen, seines Standes gerecht werdend, brauchte diese zwar nicht, freute sich aber doch darüber und fuhr fort: "Weil ich und alle meine Kollegen aber so wichtig sind, begegnet uns ein relativ neues Problem: Die Gegenseite hat uns zu einem Modewort kreiert. Das hat ausgesprochen fatale Folgen. Wir wissen alle, dass viele Menschen, um uns als Gefühl aufzubauen, machmal Hilfe von anderen brauche. Das ist sehr ernst zu nehmen. Seit aber die Unechten es geradezu modern gemacht haben, Selbstvertrauen zu üben, Selbstverwirklichung zu suchen, Selbstbehauptung zu trainieren oder wie immer sie das nennen und verpacken, gibt es ein solches Überangebot an angeblichen Wegen zum ´Seelenheil` und ein solches Durcheinander, dass die Menschen überhaupt nicht mehr Bescheid wissen und vom echten Selbstvertrauen sehr weit entfernt sind oder ihnen manchmal der letzte Rest geraubt wird.
Die Unechten verdienen daran sehr gut und stellen einfach alle wirklich echten Bemühungen, Selbstvertrauen zu erlangen, als veraltet hin.
Es ist sogar soweit gekommen, dass Menschen, die wirklich Hilfe suchen (Hilfe brauchen ja noch viel mehr), sich verunsichern lassen und nun auch bald meinen, Selbstvertrauen könne man ihnen einsetzen wie einen Herzschrittmacher oder wie Zahnersatz einbauen oder aufkleben wie ein Abc-Pflaster.
Und schon sind diese Menschen wieder da, wo sie schon einmal gescheitert sind, sie legen die Verantwortung für ihr Wohlbefinden in andere Hände ... und wo, bitte bleibe ich da!?" schloss das Selbstvertrauen.

Wie schon gesagt, es wurde eine lange Nacht.

Die Gefühle, so unterschiedlich sie auch sind, kamen am Ende überein, dass sie es auf keinen Fall noch einmal riskieren wollten, die Menschen für eine Nacht zu verlassen, um weitere Versammlungen abzuhalten.
Wie Beobachter berichteten, war zu viel in dieser Nacht passiert, als die Menschen einmal ohne echte Gefühle waren.
Gott sei Dank war es nur eine Nacht, aber die Verantwortung trat ganz entschieden dafür ein, dass ein weiteres Treffen ein zu großes Risiko sei, weil die Menschen damit völlig von den Gefühlen verlassen seien.
Angst und Furcht malten daraufhin beeindruckend aus, was hätte geschehen können, hätte dieses Treffen tagsüber stattgefunden.
Somit hatte die Hoffnung das Schlusswort: "Wenn wir Echten uns nur in der Nacht wegstehlen können und uns sicher sind, es gäbe eine Katastrophe, wären wir einen Tag nicht da, dann können wir sicher davon ausgehen, dass die Unechten uns zwar kurzfristig ersetzen können, auf Dauer aber nie. Dazu sind wir zu tief im Menschen verwurzelt.
Wir Echten gehören einfach zum Menschen und in diese Welt. Wir sind nicht unter den Tisch zu diskutieren, und wir müssen uns verstärkt durchsetzen, bei den Menschen konsequent bemerkbar machen, damit sie aufwachen und ihre Chancen wahrnehmen.
Manchmal wird es ihnen wehtun, und sie werden lange brauche, bis sie uns wieder zulassen und unseren Wert erkenne, und sie werden zu kämpfen haben mit denen, die länger schlafen und sich die Unechten hingeben. Aber ich bin sicher, dass wir letztendlich den Sieg davontragen...", so endete die Hoffnung.
Sie erhielt Beifall, wenn auch nur geteilten.
Und ebenso geteilt war die Stimmung, als sie langsam auseinanderströmten. Der Morgen graute. Viele waren sich nicht sicher, ob sie sich durchsetzen können, weil die Konkurrenz durch die Unechten sehr groß war. Andere vertrauten auf ihre Ursprünglichkeit, die einfach Gültigkeit hat.
Einig jedoch waren sie sich, dass sie als Gefühle dem Menschen zwar beistehen können, dass sie aber nicht allein für ihn und sein Wohlbefinden verantwortlich sind. Das ist der Mensch mit seinem Verstand im gleichen Maße.
Und gerade auch dieser Verstand ist ein ernstzunehmender Gegner, wenngleich er ursprünglich als Partner der Gefühle gedacht ist. Die Unechten gehen jedoch in der Regel über den Verstand. Sie hatten das Denken des Menschen schon zum Teil erobert; was ein weiteres Hindernis für die Gefühlswelt darstellt.
Die Gefühle trennten sich mit dem festen Vorsatz, sich weiterhin in den Menschen bemerkbar zu machen und niemals aufzugeben.
Hast du es auch schon gespürt!?
Diesen Text habe ich entnommen aus: "Du sprichst von Nähe" Verschenk-Texte von Kristiane Allert-Wybranietz.

Jedesmal wenn ich diese Geschichte lese, berührt sie mich wie beim ersten Mal und erinnert mich daran, wie wichtig es ist auf seine Gefühle zu achten.

Freitag, 29. Mai 2009

Es war einmal

... Vor langer, langer Zeit existierte eine Insel, auf der alle Gefühle der Menschen lebten: die gute Laune, die Traurigkeit, das Wissen ... und so wie alle anderen Gefühle, auch die Liebe.
Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt, dass die Insel sinken würde. Also bereiteten alle ihre Schiffe vor und verließen die Insel. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten. Bevor die Insel sank, bat die Liebe um Hilfe.
Der Reichtum fuhr auf einem luxuriösen Schiff an der Liebe vorbei. Sie fragte: "Reichtum, kannst du mich mitnehmen?" "Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich viel Gold und Silber. Da ist kein Platz für dich."
Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam: "Stolz, ich bitte dich, kannst du mich mitnehmen?" "Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen..." antwortete der Stolz, "hier ist alles perfekt. Du könntest mein Schiff beschädigen".
Also fragte die Liebe die Traurigkeit, die an ihr vorbeiging: "Traurigkeit bitte, nimm mich mit", "Oh Liebe" sagte die Traurigkeit, "ich bin so traurig, dass ich alleine bleiben muss."
Auch die Gute Laune ging an der Liebe vorbei, aber sie war so zufrieden, das sie nicht hörte, dass die Liebe sie rief.
Plötzlich sagte eine Stimme: "Komm Liebe, ich nehme dich mit." Es war ein Alter, der sprach. Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie vergaß den Alten nach seinem Namen zu fragen. Als sie an Land kamen, ging der Alte fort.
Die Liebe bemerkte, dass sie ihm viel schuldete und fragte das Wissen: "Wissen, kannst du mir sagen, wer mir geholfen hat?" "Es war die Zeit" antwortete das Wissen.
"Die Zeit?", fragte die Liebe, "Warum hat die Zeit mir geholfen?" Und das Wissen antwortete: "Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist."

Gefunden in: Matrix 3000, Februar 2008

Donnerstag, 28. Mai 2009

Liebe ist ein Geschenk

Clara Meyer

Ein Rabenmann traf auf einem abgeernteten Kornfeld eine Rabenfrau. Da sie ihm gut gefiel und er sich eine Gefährtin wünschte, sagte er zu ihr: „Schenk mir deine Liebe!“
Die Rabenfrau fühlte sich zunächst geschmeichelt, sie war nämlich nicht mehr ganz jung, doch dachte sich bei sich: Wenn ich ihm meine Liebe gebe, dann habe ich selbst keine mehr. Denn sie war es nicht gewohnt, für das was sie gab, selbst auch etwas zu bekommen, und hatte daher das Geben eingestellt. Obwohl ihr der Rabenmann versprach, seine eigene Liebe gegen ihre zu tauschen, traute sie einem solchen Handel nicht und wies ihn ab.
Als aber der Winter nahte, fühlte sie sich sehr einsam. Sie wußte genug über die langen Winternächte, in denen das Grübeln kein Ende nimmt. Da fiel ihr das Angebot des Rabenmannes ein, und sie beschloß ihn zu suchen. Wochenlang flog sie vergeblich umher. Fast hätte sie schon aufgegeben, da fand sie ihn endlich vor einem alten Schuppen zwischen einigen Körben mit Fallobst. Sie machte ihm schöne Augen und erinnerte ihn an sein Angebot. Und da der Rabenmann immer noch Gefallen an ihr fand, willigte er ein und schenkte ihr einen Apfel. Die Rabenfrau pickte genüßlich hinein und dachte insgeheim: Sicher merkt er es nicht, wenn ich ihm nur einen kleinen Teil meiner Liebe gebe, dann bleibt mir der größere Anteil.
Sie blieben den Winter über zusammen und versorgten gemeinsam ihren Haushalt. Doch waren sie beide nicht so richtig glücklich. Sie waren zwar sehr freundlich zueinander und hilfsbereit, hatten auch niemals Streit, doch schien etwas Entscheidendes zu fehlen. Der Rabenmann spürte das besonders deutlich und drängte auf ein Gespräch. Doch die Rabenfrau ließ sich nicht darauf ein und tat seinen Eindruck als Hirngespinst ab. Geschickt vermied sie Gesprächen dieser Art, bis sie irgendwann nur noch über die Nahrungsuche miteinander redeten. Da sich jedoch alles in einer durchaus harmonischen Atmosphäre abspielte, fand sich der Rabenmann schließlich mit der Situation ab und stellte das Fragen ein. Er wurde mit der Zeit bequem und setzte sogar etwas Winterspeck an.
Als das Frühjahr kam, flog er öfter allein aus, um Material für ein neues Nest herbeizuschaffen. Dabei war ihm nicht einmal klar, ob die Rabenfrau überhaupt an einer festen Partnerschaft und Kindern interessiert war.
Auf einem seiner Ausflüge aber lernte er eines Tages ein hübsches Rabenmädchen kennen, und sie verliebten sich heftig ineinander. Er spürte plötzlich, wie es ist, wenn man die ganze Liebe von jemandem bekommt. Jetzt wußte er auch, was ihm eigentlich gefehlt hatte und daß er bisher um einen großen Teil der Liebe betrogen worden war.
Er stellte die Rabenfrau zur Rede und verlangte von ihr seine Liebe wieder zurück, da er sie nun einer anderen geben wolle. Die Rabenfrau fiel aus allen Wolken und stritt zunächst alles ab, denn sie hatte sich an das Leben mit ihm gewöhnt und wollte ihn nicht verlieren. Als er aber nicht lockerließ, gab sie endlich zu, daß sie ihm nur einen kleinen Teil ihrer Liebe gegeben hatte. Sie bereue dies und sei nun bereit, ihm alles zu geben. Während sie das sagte, merkte sie, daß es der Wahrheit entsprach. Jetzt, da er sie verlassen wollte, empfand sie plötzlich Liebe für ihn und wollte ihn behalten. Sie bot ihm ihren ganzen gehorteten Liebesvorrat an, doch er traute ihr nicht mehr und verschmähte das späte Geschenk. Er nahm seinen Teil zurück, von dem kaum etwas verbraucht war und flog davon.
Die Rabenfrau war nun sehr traurig. Sie hatte schmerzlich lernen müssen, daß man erst die eigene Liebe verschenken muß, um Platz für die eines anderen zu haben. Und ihr wurde klar: Wenn jeder seine Liebe verschenken würde, dann wäre wohl am Ende für alle genug da.
Den Sommer über blieb sie allein und dachte über diese Dinge nach. Dann nahm sie sich vor, mit ihrer neuen Erkenntnis im Herbst wieder das abgeerntete Kornfeld aufzusuchen und ohne egoistische Hintergedanken offen für die Liebe eines Rabenmannes zu sein.

Unfähig, ehrlich zu sein

Ich habe geweint,
und alle sahen Lachtränen
in meinen Augen,
weil ich nach außen hin lachte.

Ich habe geschwiegen,
und alle dachten,
ich habe nichts zu sagen,
während es in mir schrie.

Ich habe geliebt,
aber du konntest es nicht wissen,
da ich dir Belangloses erzählte,
während in mir die Wellen der Liebe
an den Klippen der Angst zerbrachen.

Entnommen aus: "Du sprichst von Nähe" Verschenk-Texte von Kristiane Allert-Wybranietz

Mittwoch, 27. Mai 2009

Sinn und Zweck des Fragens

Regelmäßigen Besuchern meines Blogs ist sicherlich aufgefallen, dass ich gerne mit Fragen arbeite. Und so nahm es seinen Anfang:

"Fragenden Menschen kann geholfen werden!"

Während meiner Tätigkeit bei Bertelsmann*, hörte ich diesen Satz zum ersten Mal. Da ich der Meinung war, damit kein Problem zu haben, schenkte ich diesen Worten kaum Beachtung. Mein Unterbewusstsein jedoch nahm sie auf und legte sie auf "Wiedervorlage". Von da an kam mir dieser Satz immer "wieder mal" ins Bewusstsein, doch ich schob ihn jedesmal beiseite. Hartnäckig, wie mein Unbewusstes nun mal ist, lies es nicht locker mich damit zu bombardieren. Es kam der Tag, an dem es kein ignorieren mehr gab. Ich musste mich darum kümmern. Bei genauerem Hinsehen, stellte ich ganz erstaunt fest, dass ich kein Problem damit hatte, um Hilfe zu fragen. Was ich jedoch vergaß, war mich zu vergewissern, ob ich das jeweilige richtig verstand, und ich ihm genügend Aufmerksamkeit gewidmet hatte.

Zur Erklärung folgendes:
Vor langer Zeit nahm ich ein Buch zur Hand, welches ich schon kannte. Ich schlug es auf und begann zu lesen. Nach einigen Kapiteln stutze ich, irgendwie hatte ich den Inhalt anders in Erinnerung. Vieles verstand ich erst jetzt, oder setzte es in einen anderen Kontext. Aussagen, mit denen ich mich nicht auseinandersetzen konnte oder wollte, waren als Fragen im Unterbewusstsein geblieben. Es wurde mir klar, dass ich mich immer wieder mit Fragen beschäftigen muss, nicht nur um Antworten von Anderen zu bekommen, sondern auch von mir selbst.

Meine daraus gewonnene Erkenntnis ist:

"Fragenden Menschen kann geholfen werden!"

Dieser Satz hat für mich absolute Gültigkeit.


* Von meinen Erlebnissen bei Bertelsmann, werde ich ein andermal erzählen.

Dienstag, 26. Mai 2009

Die Nähstunde

von Wolfram Eicke

Ein Schuster klagte auf dem Sterbebett den Engel seines Schicksals an: „Du hast mir nie eine Chance gegeben! Wo alle Welt die Schuhe lieber wegwirft, als sie reparieren zu lassen, mußte ich ausgerechnet Schuster sein! Kampf ums Überleben, andauernd gehetzt, ratternde Maschinen ...“
„Ich soll dir keine Chance gegeben haben?“ Das mochte der Schicksalsengel nicht auf sich sitzen lassen. „Sicher ein Lottogewinn war nicht dabei. Aber fünfzig Jahre lang habe ich dir jeden Tag eine neue Chance gezeigt – du hast sie nur nicht gesehen.“
Im Todesfieber betrachtete der Schuster vor dem inneren Auge sein Leben wie einen Film in rasender Geschwindigkeit. Ihm fiel nichts auf.

„Nehmen wir einen beliebigen Tag“, sagte der Schicksalsengel, „zum Beispiel diesen hier.“ Er stoppte an einem verschwommenen Einzelbild und stellte es schärfer. „Erinnerst du dich?“
Ein fremder Kunde war damals in den Laden gekommen und hatte eine uralte Aktentasche zum Nähen gebracht. Der Griff, bestehend aus fünf dicken Lederschichten, war nur noch von einigen ausgefransten Fäden zusammengehalten worden.
Das soll wohl ein Scherz sein! hatte der Schuster gedacht. Für so ein schäbiges Ding wird doch niemand mehr Geld ausgeben! Vor Jahrzehnten mag die Tasche einmal teuer gewesen sein, das dicke Leder ist zwar fleckig und abgenutzt, aber immer noch stabil. „Allein um den Griff zu nähen, würde ich eine volle Stunde brauchen!“
„Ich hänge an der Tasche“, hatte der Kunde gesagt. „Wann wird sie fertig sein?“
„Am Mittwoch.“
Obwohl er kaum geglaubt hatte, daß der Kunde zurückkommen würde, hatte der Schuster zwischen einigen anderen Arbeiten den Griff geleimt und mit der Maschine klack, klack, klack drei dicke Nieten durchgejagt.
Der Kunde hatte die Tasche abgeholt und dabei die Nieten befühlt. „Nähen wäre mir eigentlich lieber gewesen, aber dafür ist es wohl zu spät.“
„Wissen Sie, was das für eine Mühe gewesen wäre?“ hatte der Schuster gerufen. „Das macht mir keine Maschine, und es hätte mindestens siebzig Mark gekostet! Und woher weiß ich, ob jemand so eine alte Tasche überhaupt abholt?“
„Ich sagte Ihnen doch, daß ich an der Tasche hänge. Solide, alte Handarbeit – so etwas gibt es schon lange nicht mehr.“ Der Kunde hatte die geforderten zehn Mark aus einem Geldscheinbündel bezahlt, seine Tasche genommen und das Geschäft verlassen.
Der Schuster hatte noch kurz über diesen schrulligen Kauz gelacht und ihn dann sofort vergessen.
Jetzt schaute er aus fiebrigen Augen den Engel seines Schicksals an: „Und wo, bitte schön, soll dabei meine Chance gewesen sein?“
„Die Gedanken“, hörte er als Antwort, „du hättest die ratternden Maschinen abschalten können, Stich für Stich den Griff nähen ... Und die Gedanken, die dir dabei gekommen wären, hätten dein Leben verändert.“
„Diese eine blöde Stunde?“
„Jeden Tag“, sagte der Engel des Schicksals, „jeden Tag, die Gelegenheit für eine Stunde Ruhe und Freude.“
Mit geschlossenen Augen sah der Schuster das Bild: eine Stunde nähen – er sitzt, es ist still, er näht, und er träumt dabei.
Der Schuster atmete tief aus und lächelte. „Jeden Tag ...“, murmelte er. Im Zimmer wurde es still. Es war alles gesagt.

Zitat

Das Schwierigste am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu erkennen.
André Maurois

Montag, 25. Mai 2009

Gibt es ein Leben nach dem Tod - oder gar Reinkarnation?

Seit langer, langer Zeit beschäftigt mich dieses Thema und ist unterschwellig immer vorhanden. Es geht mir nicht um den Beweis, - gibt es oder gibt es nicht. Mein Ansatz ist:

Was wäre, wenn der Mensch diese Möglichkeiten als eine Option sehen würde?....

.....Irgendwann in meinem Leben las ich:

Wir tragen für das was wir nicht getan haben, größere Verantwortung, als dafür was wir getan haben!

Diese Aussage erschütterte meine Welt zutiefst. Nachdem ich mich von diesem Schock erholt hatte, veränderte sich zusehends mein Blickwinkel. Bei allem was ich seither in Angriff nehmen will, stelle ich mir zwei Fragen:

  • Warum meine ich dies tun zu müssen?
  • Warum habe ich Schwierigkeiten es zu tun?
Die Antworten kommen immer - zu unvorhersehbarer Zeit - aus meinem Unbewussten. Oft bei Tätigkeiten im Haushalt, beim Erwachen, während eines oft belanglosem Gespräches .... Meinem Verstand traue ich in dieser Hinsicht nicht.

Die Optionen: "Leben nach dem Tod" und "Reinkarnation" sind für mich wichtige Indikatoren.
Wieder stelle ich mir zwei Fragen:

  • Was bin ich bereit zu verantworten?
  • Welche Welt möchte ich - im Falle einer Wiedergeburt - vorfinden?
Danach richte ich mein ganzes Handeln aus. Es gelingt mir nicht immer, aber immer öfter.
Die Frage, ob dies alles Sinn macht, stelle ich mir nicht. Wer könnte sie auch wirklich beantworten? Wichtig ist nur das Gefühl, welches sich nach der Ausführung meines Vorhabens in mir ausbreitet.

Deshalb, noch einmal:

  • Was würde geschehen, wenn der Mensch diese Möglichkeiten als Option sehen würde?
  • In welcher Welt würden wir dann leben?......
Liebe Leserin, lieber Leser, kann ich Dich dazu anregen, den Versuch zu wagen?

Sonntag, 24. Mai 2009

Zitat

Wer nicht zuweilen zu viel empfindet, der empfindet immer zu wenig.
Jean Paul

Noch ein Hinweis zu: Jede Stimme zählt!

Im Nachfolgenden ein Link zu einem Interview mit dem Missbrauchsopfer und Gründer von Mogis, Christian Bahls.

http://images.zeit.de/text/online/2009/17/netzsperren-missbrauch

Nachdem ich dieses Interview las, wusste ich was ich zu tun hatte.
Wie entscheidest du dich jetzt?
Zu Bedenken wäre vielleicht: Sich nicht zu Entscheiden, ist auch eine Entscheidung....

Samstag, 23. Mai 2009

Der Wunsch eines Unbekannten

Ich wünsche Dir Zeit!

Ich wünsche Dir nicht alle möglichen Gaben,
Ich wünsche Dir nur, was die meisten nicht haben:
Ich wünsche Dir Zeit, Dich zu freu´n und zu lachen,
und wenn Du sie nützt, kannst Du etwas draus machen.

Ich wünsche Dir Zeit für Dein Tun und Dein Denken,
nicht nur für Dich; sondern auch zu Verschenken.
Ich wünsche Dir Zeit – nicht zum Hasten und Rennen;
sondern die Zeit zum Zufrieden sein können.
Ich wünsche, sie möge Dir übrig bleiben
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertrauen,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schauen.

Ich wünsche Dir Zeit, nach den Sternen zu greifen
und Zeit um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Ich wünsche Dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

Ich wünsche Dir Zeit, zu Dir selber zu finden,
jeden Tag jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche Dir Zeit auch, um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche Dir:
Zeit zu haben zum Leben.

Diese Zeilen sind mir aus der Seele geschrieben. Mit meinem Dank an den/die Verfasser/Verfasserin, gebe ich dieses wunderschöne Gedicht an meine Besucher weiter.

Freitag, 22. Mai 2009

Zitat

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Albert Einstein

Donnerstag, 21. Mai 2009

Märchen von der traurigen Traurigkeit

von Inge Wutke

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: „Wer bist du?“
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. „Ich? Ich bin die Traurigkeit“, flüsterte die Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören war.
„Ach die Traurigkeit!“ rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
„Du kennst mich?“ fragte die Traurigkeit mißtrauisch.
„Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet.“
„Ja aber...,“ argwöhnte die Traurigkeit, „warum fürchtest du dich dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?“
„Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtenden einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?“
„Ich... ich bin traurig“, antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. „Traurig bist du also“, sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. „Erzähl mir doch, was dich so bedrückt.“
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. „Ach, weißt du“, begann sie zögernd und äußerst verwundert, „es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest.“ Die Traurigkeit schluckte schwer. „Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Paperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.“
„Oh ja“ bestätigte die alte Frau, „solche Menschen sind mir schon oft begegnet.“
Die Traurigkeit sank noch mehr in sich zusammen. „Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu.“ Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. „Weine nur, Traurigkeit“, flüsterte sie liebevoll, „ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt.“
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: „Aber... aber – wer bist eigentlich du?“
„Ich?“ sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. „Ich bin die Hoffnung.“


Diese Geschichte ist eines meiner Lieblingsmärchen.
Während ich dies jetzt schreibe, erkenne ich, dass diese Erzählung der Wahrheit entspricht.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Ergänzung zu: Jede Stimme zählt!

Hier eine Präsentation von "aebby", in welcher er anschaulich erklärt, welche Gefahren bei einer verwirklichten Internetsperre lauern.


http://www.aebby.de/wordpress/uploads_aebby/wie_funktioniert_das_mit_den_sperren.pdf

Jede Stimme zählt!

Damit diese Petition den größtmöglichen Erfolg erzielen kann, setzte ich als meinen Beitrag dazu diesen Link.

https://epetition.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860

Ich wünsche mir, dass der derzeitige Stand von 90.000 Mitzeichnern, sich bis zu Ende der Zeichnungsfrist, 16.06.2009, mindestens verdoppelt.

Den Zauderern wünsche ich, dass sie den Mut finden "über ihren Schatten zu springen".

Zeigen wir denen, die uns der totalen Kontrolle unterwerfen wollen, das StoppSchild, welches sie uns setzen wollen. Sagen wir ihnen, dass wir die Begründung für ihr Vorhaben nicht glauben und durchschauen was sie wirklich wollen. Wehren wir uns mit unserer Stimme für dieser Petition, gegen diese dreiste Manipulation.

Sagen wir NEIN zum Einstieg zur Internetkontrolle.

Danke an Franziska Heil dafür, dass sie uns mit ihrem Mut diese Möglichkeit gegeben hat.

Lieber Leser dieser Zeilen, konnte ich Dich animieren mitzumachen?

Einen brauchst Du

Einen brauchst Du auf dieser Welt,
der mit Dir weint und lacht,
einen, der unbeirrt zu Dir hält,
der Deine Probleme zu seinen macht.

Einen, der Deine Träume kennt,
Dir Deine Schwächen vergibt,
einen, der Dich beim Namen nennt
und froh ist, das es Dich gibt.

Einen, der Dich in die Arme nimmt,
wenn eine Hoffnung zerbricht,
einen, der Deine Saiten stimmt.
Einen brauchst Du als Licht.
Emmy Grund

Zitat

Andere nicht für dumm halten, ist gescheit. Andere für nicht gescheit halten, ist dumm.
Rupert Schürtzbach

Dienstag, 19. Mai 2009

Ein Rätsel

Jeder hat seine eigene.
Auch ich hab die Meine
SIE gehört mir ganz allein,
Zugleich muss ich SIE mit anderen teil`n.

Doch oft weiß ich nicht, wann ist SIE meine
Und wann ist sie gemacht für uns beide?
SIE hat auch ganz viele verschied`ne Gesichter,
Mal ist SIE dunkel und dann wieder lichter.

Morgen ist SIE nicht mehr dieselbe fürwahr,
Wie SIE auch gestern eine andere war.
Trotzdem bleibt SIE immer, was SIE ist und gewesen.,
Nur wir, jeder einzelne Mensch verändert IHR Wesen

SIE ist ein Geschenk, das ausnahmslos jeder erhält.
Von allen Geschenken das wertvollste auf dieser Welt.
Kein Mensch kann SIE sehen oder gar nach IHR greifen,
Auch nicht in Papier packen und schmücken mit Schleifen.

Vielleicht ist dies auch der entscheidende Grund,
Dass nur wenige Menschen auf der Erde so rund,
Dieses Geschenk als ein solches erkennen
Und so unsagbar viele stets dahinter herrennen.

Doch wie es mit Geschenken nun einmal so ist,
Nur beim Verschenken du glücklich bist.
Deshalb sei auf der Hut und halt dich bereit,
Zu spüren: Wann ist DIE für mich, wann DIE zu zweit.

SIE steht zur Seite dir oftmals mit Rat.
Und geht SIE dann weiter nimmt SIE mit sich die Tat.
SIE ist und bleibt die Regentin dieser Welt,
Ist mit nichts zu vergleichen, schon gar nicht mit Geld.

Du wirst nicht gefragt, ob du SIE annehmen willst.
SIE ist einfach da und wartet, dass du dich darauf besinnst.
Du könntest nichts, wär dir dieses Geschenk nicht gegeben:
Nicht lieben, nicht hassen, ja noch nicht einmal leben.

Du hast die Deine,
So wie jeder die Seine.
SIE ist ein Phänomen mit eig`nem Gesetz
Und SIE ist hier und SIE ist jetzt!
Margitta Lamers

Montag, 18. Mai 2009

Flüchtige Momente

SICH Sehend Begegnen
Umarmend SICH Verzeihen
SICH im Erkennen
Genug sein

Was für ein Glücksgefühl
ZU HAUSE
zu sein
Margitta Lamers

Auf den Punkt gebracht

Ein Sohn fragt den Vater:
„Papi, was ist eigentlich Politik?"
Da sagt der Vater:
"Sieh mal, ich bringe das Geld nach Hause, also bin ich der Kapitalismus
Deine Mutter verwaltet das Geld, also ist sie die Regierung
Der Opa passt auf, das alles seine Ordnung hat, also ist er die Gewerkschaft
Unser Dienstmädchen ist die Arbeiterklasse
Wir alle haben nur eines im Sinn, nämlich dein Wohlergehen. Folglich bist du das Volk. Und dein kleiner Bruder, der noch in den Windeln liegt, ist die Zukunft.
Hast du das verstanden mein Sohn?"
Der Klein überlegt und bittet seinen Vater, dass er erst noch eine Nacht darüber schlafen möchte.

In der Nacht wird der kleine Junge wach, weil sein kleiner Bruder in die Windeln gemacht hat und daher fürchterlich brüllt.
Da er nicht weiß was er tun soll, geht er ins Schlafzimmer seiner Eltern.
Da aber liegt nur die Mutter und die schläft so fest, dass er sie nicht wecken kann.
So geht er in das Zimmer des Dienstmädchens, wo der Vater sich gerade mit der selben vergnügt, während Opa durch das Fenster unauffällig zuschaut!!!!
Alle sind so beschäftigt, dass sie nicht mitbekommen, dass der kleine Junge vor ihnen steht.
Also beschließt der keine Junge unverrichteter Dinge wieder schlafen zu gehen.

Am nächsten Morgen fragt der Vater seinen Sohn, ob er nun mit eigenen Worten erklären kann, was Politik ist.
JA“ antwortet der Sohn:
"Der Kapitalismus missbraucht die Arbeiterklasse
Die Gewerkschaft schaut dabei zu
Während die Regierung schläft
Das Volk wird vollkommen ignoriert
Und die Zukunft liegt in der Scheiße."

Das ist Politik

Sonntag, 17. Mai 2009

In eigener Sache

Liebe Leser,

da ich das Problem, welches Aebby beim Einstellen seiner Kommentare hat, zur Zeit nicht lösen kann, biete ich allen, die auch vor diesem Problem stehen an, mich per Email zu kontaktieren.
Die Adresse ist in "Profil" (unter "Beitragende" Margitta Lamers) zu finden.

Ich freue mich auf einen häufigen Kontakt.

Liebe Grüße
Margitta

Ein roter Faden

Gesagt ist noch nicht gehört.
Gehört ist noch nicht verstanden.
Verstanden ist noch nicht akzeptiert.
Akzeptiert ist noch nicht gewollt.
Gewollt ist noch nicht getan.
Getan ist noch nicht beibehalten.

Bei jedem Problem, das mich beschäftigt, orientiere ich mich an diesen Sätzen. Die Reichenfolge einhaltend, überprüfe ich immer wieder den Fortschritt meines Tuns.

Geben ~ Nehmen

"Geben ist seliger, denn Nehmen."

Damit hatte ich immer meine Schwierigkeiten. Mir leuchtet nicht ein, warum "Geben" besser sein soll "denn Nehmen". Nach meinem Verständnis, sind dies die zwei Seiten einer Münze.
Mir stellen sich dazu zwei Fragen:
  • Wem nutzt es, wenn ich immer gebe, jedoch selten nehme?
  • Wem schadet es?
Immer wieder treffen ich auf Menschen, bei denen ich das Gefühl habe, dass meine angebotene Hilfe, Aufmerksamkeit, kleine Präsente ..., diese oftmals in eine Zwangslage bringt. Ich habe dann den Eindruck, in ihren Gedanken bauen sie eine mathematische Gleichung auf.
  • Was wird von mir als Gegenleistung erwartet?
  • Warum bietet sie mir ihre Hilfe ..., überhaupt an?
Auf diese Weise zu kalkulieren, kann ungeahnte, zumeist negative Auswirkungen haben.
Stellt sich für mich die Frage: Wo ist die Ursache für derartiges Verhalten zu suchen?
Eine Möglichkeit könnte die "latente Erpressung" in unserem Erziehungssystem sein.
Es ist anzunehmen, dass die meisten von uns aus ihrer Kindheit, Sätze kennen, die da lauten:
  • Wenn du schön brav bist, dann.....
  • Wenn du dein Zimmer aufräumst, dann....
  • Wenn du gute Noten nach Hause bringst, dann....
Vor allem jedoch lernen wir:
  • Nichts gibt es umsonst.
  • Alles hat seinen Preis.
Wer derartiges verinnerlicht hat, erwartet zumeist beim "Geben" oder "Nehmen" eine Gegenleistung. Da viele dies oft ein Leben lang nicht durchschauen, ist es nahezu unmöglich hier eine Veränderung vorzunehmen. Somit geben wir unbewusst eine Anleitung zur Erziehung an unsere Kinder weiter, welche uns nicht dienlich sein kann. Diese wiederum an ihre Kinder usw. usw.

Meines Erachtens, ist dies ein grundlegender Fehler.

Durch Konditionierung dieser Art, haben wir verlernt, ohne Hintergedanken zu "Nehmen" und zu "Geben". Viele Gelegenheiten, dies wieder zu lernen, lassen wir ungenutzt verstreichen und weisen den der "Geben" will, mit Worten wie: Nein danke, das kann ich selber ......ab.
Sehr verletzend empfinde ich folgende Aussagen: Danke, das war aber nicht nötig, ....das hättest du aber nicht tun müssen.

Ich bin der festen Überzeugung, das Geben und Nehmen im Gleichgewicht sein müssen, um ihre Wirkung entfalten zu können.

Deshalb ist Nehmen genauso selig, wie Geben.

Vielleicht nimmt sich ja einmal jeder die Zeit, darüber nachzudenken ....

Freitag, 15. Mai 2009

Befindlichkeit

Wie ein Blatt im Wind
Mal runter und mal rauf geschwind
So fühl ich das Leben
Das mir wurde gegeben
Pulsieren in mir tief innen drin
Und such zu verstehen den Sinn

Mal muss ich vor Freude weinen
Dann wieder vor Wut ganz laut schrei´n
Mal kämpf ich um das was ich will
Dann wieder lass ich´s geschehen ganz still
Mal habe ich Angst vor dem Morgen
Dann wieder kümmern mich nicht meine Sorgen
Mal bin ich fröhlich und richtig entspannt
Dann wieder traurig und ausgebrannt

So geht es im Leben mal rauf und mal runter
Doch nichts bekommt mich klein oder gar unter
Immer bin ich ICH und wie gut ich das find
Frei wie ein herbstgoldenes Blatt im Wind
Margitta Lamers

Montag, 11. Mai 2009

Genutzte Zeit

Alles hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:

  • geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit,
  • klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit,
  • weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit,
  • suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit,
  • behalten hat seine Zeit, entsorgen hat seine Zeit,
  • schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit,
  • geben hat seine Zeit, nehmen hat seine Zeit.....
Damit alles zu seiner Zeit geschehen kann, ist es grundsätzlich nötig, dass jeder Mensch seine Aufmerksamkeit darauf lenkt, die richtig Zeit zur Tat zu finden.

Zur Erklärung, was ich damit zum Ausdruck bringen möchte, bietet sich der Fluss an:
Wie sein Verlauf sein wird - von der Quelle bis zur Mündung - kann er nicht frei wählen. Er richtet sich nach den Gegebenheiten die er auf seinem Weg vorfindet. Welcher Schaden entstehen kann, wenn der Fluss gezwungen wird, einen anderen Weg zu nehmen, als den der ihm bestimmt ist, kann mensch sehr gut an den jeweiligen Katastrophen ersehen.

Ein- und Ausatmen (Überschwemmung), gehören zu seinem natürlichen Lauf. Wird ihm dieses verwehrt (Begradigung), ist er gezwungen sich mit aller Macht Platz zu verschaffen. Der Zeitpunkt der Zerstörung ist zwar vorhersehbar, jedoch nicht zu verhindern, da der Fluss sich nach seiner Zeit richtet, ohne Wenn und Aber....

Freitag, 8. Mai 2009

Würde jeder Mensch sich selbst ehren, wäre die Welt ein wunderbarer Ort!

Von einer Freundin hörte ich vor einigen Jahren den Satz, "Wenn jeder für sich sorgt, ist für alle gesorgt!" Diese Worte haben sich in mein Wesen geschrieben und mich nicht mehr losgelassen.

Da dieser Satz sehr viel Potenzial zur Interpretation bietet, möchte ich davon erzählen, wie ich ihn verstehe.

"Für sich sorgen" heißt für mich, sich zu fragen:
  • Was gelingt mir gut? Was weniger? Was gar nicht?
  • Wo habe ich in meinem Leben Probleme*?
  • Wo und wann mache ich immer den selben Fehler?
  • Warum mache ich immer den selben Fehler?
  • Warum habe ich vor Diesem oder Jenem Angst?

Wenn ich einmal anfange, mich so mit mir auseinander zu setzen, folgen unweigerlich neue Fragen, die für jeden individuell sind. Mensch nennt dies "Arbeit mit sich selbst".

Jeder kennt das geflügelte Wort: "Vor der eigenen Türe kehren." , was soviel heißt wie, kümmere dich um deine eigenen Probleme. Wer jetzt von sich sagt er hat keine, dessen vorrangiges Problem ist es, sich selbst nicht zu beachten und den Kopf in den Sand zu stecken. Frei nach dem Motto, "Was ich nicht sehe, ist auch nicht vorhanden".

Wenn also jeder an sich arbeitet und dadurch zu größerer Bewusstheit gelangt, wächst das Selbstvertrauen, das Verständnis Anderen gegenüber.....

....kommt irgendwann der unbändige Wunsch, Menschen zu helfen und zu unterstützen. Denn das Glücksgefühl, das mensch erlebt - wenn dieser Weg beschritten wurde - will er mit Anderen teilen.

Wenn also jeder auf diese Weise für sich sorgt, ist für alle gesorgt.

*Denkanstoß:

Eine Definition des Wortes Problem trifft jeder für sich selbst. Ein Lexikon ist kaum hilfreich. Der Ursprung des Wortes kommt aus dem lateinischen

Pro = Für

Contra = Gegen (Gegensatz)

Daraus ergibt sich, dass ein Problem nicht zwangsläufig gegen mich ist.....

Warum heißt dieser Blog "Paulinchen ist allein zu Haus"?

Pate hierfür stand: "Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug" (aus Struwwelpeter von Dr. Heinrich Hoffmann)

Der Film, "Jeder stirbt für sich allein", mit Hildegard Knef, machte mir bewusst, dass jedes Lebewesen sein Leben alleine meistern muss. Es gibt absolut keine Möglichkeit dies zu umgehen, so sehr wir es uns auch wünschen mögen. Egal wieviele Menschen es gibt, gab und noch geben wird, kein Lebensweg ist mit einem anderen identisch. Alles was uns hier im Leben begegnet, sind Hilfsmittel uns hier zurecht zu finden und unseren Weg zu gehen.

So wie ich das heute sehe, dient uns unser Leben einzig und allein der Bewusstwerdung. Alles was wir in unserem Leben machen und sagen, speist sich aus der Absicht, welche hinter unserer Tat und unserem Wort steht.

Montag, 4. Mai 2009

Wie kann ich mich vor Manipulation schützen?

Informationen aller Art stürmen täglich auf uns ein und es bleibt kaum Zeit diese aufzunehmen, geschweige denn sie zu verarbeiten. Im so genannten "Informations-Zeitalter" ist jeder darauf bedacht, möglichst auf dem neuesten Stand zu sein.

Diese Informationflut empfinde ich mittlerweile als "Manipulation".

Da ich mich nur ungern (und ich bin mir sicher, das gilt für alle Menschen) manipulieren lasse, suchte ich nach einen für mich gangbaren Weg, dies zu vermeiden.

Zuerst einmal bevorzuge ich Informationen, welche mir Bild und Ton liefern, da diese mir die Möglichkeit bieten, abzugleichen ob das Gesprochene mit der Körpersprache übereinstimmt. Welches Gesamtbild liefern mir Person und Information? Danach versuche ich zu ergründen, was hinter dieser Information stecken könnte, was für Möglichkeiten der Auslegung gibt es?

Als Beispiel soll folgendes dienen:
Der Text ist dem Film "Obama Deception" von Alex Jones, auf YouTube, dem Teil 8 entnommen. (Deutsche Untertitel)

"Ich glaube, dass die Phrase "die Bürde des Amtes" überschätzt wird. Ja, Kelly. Warum immer ich? Oh, diese schwere Bürde! Warum musste diese Finanzkrise ausgerechnet während meiner Führung passieren? Das ist einfach jämmerliches Selbst-Mitleid. Und ich glaube nicht, dass ein Präsident Obama voll von Selbstmitleid sein wird." (O-Ton, George W Bush)

Jeder kann sich diesen Film ansehen und selbst entscheiden, ob es einen Unterschied macht, die Information nur zu lesen, oder zu sehen und hören.

Informationen, die mir nur in schriftlicher Form zugänglich sind, nehme ich zur Kenntnis, lasse sie auf mich wirken und prüfe auch hier die Möglichkeiten der Interpretation. Der Austausch mit den Menschen in meinem Umfeld ist für mich sehr wichtig. Je mehr unterschiedliche Meinungen ich dazu bekomme, desto genauer kann ich mir ein Bild von der Sache machen.

Nach meinem Dafürhalten ist es erforderlich sich bewusst zu machen, dass Meinungen jeglicher Art und egal von wem, subjektive Äußerungen sind.

Zur Meinungsbildung stelle ich mir zwei grundlegende Fragen:
  1. Wem nützt es?
  2. Wem schadet es?

Für mich sind Meinungen nur Momentaussagen, da neue Informationen dazu kommen können, welche mir zum Zeitpunkt meiner Aussage noch nicht bekannt waren. Aus diesem Grund ist die Meinung, die ich mir gemacht habe, nie der "Weisheit letzter Schluss."

Alles im Leben unterliegt dem Wandel und das gilt insbesondere für die Meinungsbildung.

Immer offen und aufmerksam diesbezüglich zu sein, bewahrt mich vielleicht vor allzuviel Manipulation. Ganz ausschließen kann mensch sie wohl nicht....