Donnerstag, 29. Oktober 2009

Schwer verdaulich

Die Petition: Arbeitslosengeld II - Abschaffung der Sanktionen nach § 31 SGB II ist beendet.

6.411 Unterstützer fand diese Petition.
91 davon machten ihre Unterschrift rückgängig.
Endresultat: 6.316

50.000 Unterschriften in 6 Wochen war die Vorgabe. Um dieses Ziel zu erreichen, hätten täglich 1191 Menschen unterschreiben müssen. Zur Unterschrift bereit waren im Durchschnitt nur 151.

Für eine Gesellschaft mit 82 Millionen Bürgern finde ich dies beschämend und kaum zu ertragen.

Ganz anderen Zuspruch findet dagegen die migrantenfeindliche Petition von René Stadtkewitz (Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin) Am 20. Oktober wurde sie beim Deutschen Bundestag zur Prüfung eingereicht und obwohl noch nicht angenommen, fand diese Petition bisher bereits 7.476 Unterstützer.

Meine Meinung dazu behalte ich lieber für mich.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Poemchen

Zivilcourage

Ein Mensch erfährt, dass unsre Zeit
Voll sei von Rücksichtslosigkeit.
Doch sieht aus Feigheit, aus bequemer,
Er ringsum lauter Rücksichtnehmer.
Die Freiheit geht wohl doch im Grunde
Aus solcher Rücksicht vor die Hunde.
Eugen Roth

Dienstag, 27. Oktober 2009

Bonmot

Wir verbringen einen großen Teil des Lebens damit, die Achtung anderer zu gewinnen. Aber Selbstachtung zu gewinnen, darauf verwenden wir wenig Zeit.
Josef von Sternberg

Montag, 26. Oktober 2009

Der tägliche Frust

Nein, ich habe Don Quichotte nicht gelesen und doch glaube ich ihn zu kennen. Täglich aufs Neue sehe ich mich mit "Windmühlen" konfrontiert, (oder ist es das Murmeltier?) und verzweifle nahezu an meiner scheinbaren Unfähigkeit mich zu erklären. Immer wenn ich glaube den Bruchteil eines Millimeters weitergekommen zu sein und aufatmen möchte, schreit's mir entgegen:
  • Falsche Aussage!
  • Du musst das so und so sehen!
  • Du siehst das zu negativ!
  • Du musst mehr Rücksicht nehmen!
  • Du hast ja recht mit dem was du sagst, aber bedenke doch ....!
Mir wird ganz schwindelig und in meinem Kopf dreht sich ein Karussell:
  • Warum falsche Aussage?
  • Warum muss ich das anders sehen?
  • Wieso negativ?
  • Rücksicht nehmen auf Was oder Wen?
  • Ich hab also recht, soll es aber bitte sehr für mich behalten?
  • Ich soll also keinen mit meinen Vorstellungen und Ansichten belästigen?
Das Karussell steht still und mein Kopf ist leer.
Dann, aus weiter Ferne: Aaach sooo ..........
  • Du möchtest dich nicht mit den Problemen der Welt auseinandersetzen, weil es ja nicht deine Problem sind, du davon nicht betroffen bist.
  • Du möchtest von mir Vorschläge und fertige Rezepte, die mit einem "Fingerschnipsen" umzusetzen sind.
Da verlangst du allerdings zu viel. Du musst dich schon selbst auf den Weg machen um den Dingen auf den Grund zu kommen. Denn deine Erkenntnisse werden unter Umständen andere sein als meine. In der Unterschiedlichkeit des Erkennens liegt die Faszination der Diskussion.
  • Könnte es sein, dass du Angst hast vor Neuem?
  • Könnte es sein, dass du dich aus Bequemlichkeit auf dem Holzweg befindest?
  • Könnte es sein, dass du glaubst, nach den Vorstellungen anderer zu leben sei erstrebenswert?
  • Könnte es sein, dass du erwartest wenn jeder sich einfach nur anpassen würde, wäre alles Ok?
  • Könnte es sein, dass für dich "Friede, Freude, Eierkuchen" LEBEN ist?
Wenn das zutreffen sollte, dann soll mir der tägliche Frust willkommen sein und ich werde weiterhin gegen "Windmühlen" kämpfen, so lang, bis ich dich zum Mitkämpfer gewonnen habe oder bis an's Ende meiner Tage.
Ehrenwort!

Freitag, 23. Oktober 2009

Immer schön an der Oberfläche bleiben

Egal worüber Menschen sich unterhalten, sei es nun im Freundeskreis oder bei öffentlichen Diskussionen, fast immer wird Tiefgang vermieden. Sobald der Versuch gemacht wird nachzuhaken, um somit tiefer in die jeweilige Problematik einzudringen, nimmt das Gespräch fast automatisch eine andere Richtung. Sich mit den Begebenheiten auseinanderzusetzen, das "Für" und "Wider", das "Wieso" "Weshalb" "Warum", wird oftmals entweder zerredet oder findet erst gar nicht statt. Dafür wird häufig die eigene festgefahrene Meinung zelebriert und als unumstößliche Erkenntnis vertreten. Nicht selten enden derlei Gespräche im nichtssagenden Allerlei, mit dem Anspruch: "Die Anderen sollten doch endlich mit der Veränderung der Zustände beginnen". Sich selbst sieht Mensch jedoch nicht in der Pflicht.

Nach meiner Überzeugung ist die Gesellschaft ein Abbild ihrer Mitglieder. Wir werden in eine Gesellschaft hineingeboren mit dem Auftrag sie zu erhalten und immer wieder neu zu gestalten. Für das was uns sinnvoll erscheint zu kämpfen, was sich überlebt hat zu modifizieren oder durch Neues zu ersetzen.

Ein guter Ansatz dazu wäre meines Erachtens, bei alldem was Mensch so macht, zu fragen:
  • Welche Absicht steckt hinter meinem Tun?
  • Welche Konsequenzen ergeben sich für mich und die Gesellschaft?
  • Will ich die Verantwortung dafür übernehmen?
Immer nur an der Oberfläche zu bleiben um bei allen "Lieb Kind" zu sein, immer darauf bedacht, nur ja "Niemandem auf die Füße zu treten", ist Kraftverschwendung. Führt zu Missverständnissen im Familien-/Freundeskreis und vergrößert die Missstände unserer Gesellschaft.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Steigende Armut - Kein Ende in Sicht

Warum dies so ist, hat "Persiana-451" in ihren Einträgen "Das Lügengespinst zerreissen" und Herr Herr Sarrazin, die SPD und der Vormarsch des Faschismus klar und verständlich beschrieben. Mir jedenfalls schreibt sie aus der Seele, darum die Leseempfehlung.

Bonmot

Spätestens wenn die Kinder fragen, wo bei der Kuh die Butter rauskommt, hilft nur noch eins - Urlaub auf dem Bauernhof.
Friedrich Küppersbusch

Dienstag, 20. Oktober 2009

Sei wachsam!

Schon bei der Anmoderation in der Sendung "Fakt", zu dem Beitrag: "Schwieriges Pflaster Integration" hörte ich Reinhard May sagen: "Sei wachsam!"

Der Sprecher lies mich wissen, es geht um: Provakante Thesen von Sarrazin in Bezug auf Türken und Araber.
These 1: "Große Teile sind weder integrationswillig noch integrationsfähig."
These 2: "Auch in der dritten Generation haben sehr viele keine Deutschkenntnisse, viele gar keinen Schulabschluss."
These 3: "Die Vietnamesen der zweiten Generation haben durchweg bessere Schulnoten und höhere Abiturientenquoten als die Deutschen."
Die Aussage dieses Beitrags: Die überwiegende Mehrheit der Türken und Araber sind faul und dumm, zwingen ihre Frauen Kopftuch zu tragen und lassen sie obendrein beim Freitagsgebet vor der Moschee im Regen stehen. Sie wollen sich einfach nicht integrieren und ihre Wertvorstellungen nicht aufgeben.
Als Gegensatz dienen Vietnamesen, die mit Fleiß und Leistungsbereitschaft zeigen wie Tradition und Integration sich vereinbaren lassen. Ja, sie überflügeln gar die Deutschen in Puncto schulische Leistung.
Der Sprecher beendet diesen Beitrag mit den Worten: "Thilo Sarrazin hat mit seinen Thesen zur Integration einen hysterischen Aufschrei provoziert. Doch wenn Probleme nicht einmal mehr benannt werden dürfen, können sie erst recht nicht gelöst werden."

Danke an die Macher dieses Beitrags, der mir zeigte wie einfach das Weltbild von Menschen sein kann. Ach ja, einen besonderen Dank für den Hinweis, dass es auch gebildete Türken gibt.


In meinem Umfeld leben viele Menschen muslimischen Glaubens. Mit einigen davon bin ich befreundet. Sie unterscheiden sich nicht von denen in meinem Freundeskreis, welche der christlichen oder einer anderen Religion anhängen. Sie haben ihre Vorlieben und Macken wie jeder andere auch. Ich begegne allen Menschen auf der Stufe: "Leben und Leben lassen!" Der Volksmund sagt aber auch: "Es kann der frömmste nicht in Frieden leben, wenn's seinem Nachbarn nicht gefällt."

Montag, 19. Oktober 2009

Meine Antwort zu den Antworten zu: Frage an meine Leser und Leserinnen

Zuerst einmal herzlichen Dank für die Antworten auf meine Frage, denen ich uneingeschränkt zustimme. Hier nun aber einen Punkt zu machen um sich anderem zu zuwenden, ist der Sache nicht dienlich. Im Gegenteil, jetzt beginnt die Arbeit. Ich bin der festen Überzeugung, es gibt Mittel und Wege, die Resignation und den Unmut den wir alle in uns tragen, in positive Energie umzuwandeln.

Nach einigem Nachdenken, bin ich zu der Ansicht gekommen, dass Petition in diesem Fall die Wahl des falschen Mittels ist. Eine Bitte oder Beschwerde reicht nicht aus um Hartz 4 und alles was damit zusammenhängt wieder abzuschaffen. Nein ich fordere Hartz 4 abzuschaffen, und zwar ohne wenn und aber. Natürlich bringt es rein gar nichts, wenn ich dies allein fordere, es bedarf Verbündeter, die diese Forderung nachdrücklich unterstützen und uneigennützig dafür kämpfen, damit dieser Wunsch Realität wird. Dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen ist jedoch nicht so einfach.

Wer bei Google "Hartz 4 Sanktionen abschaffen" eingibt, bekommt etwa 36 900 Einträge angezeigt. Wenn sich nur 10% dieser Menschen vernetzen würden, ihre Ansichten, Vorschläge, ihr Wissen, ihre Erfahrungen, - sich ganz für die Sache einbringen würden, könnte ein "Kraftfeld" entstehen, welches sich nahezu selbst den Weg bahnen würde. Denn nur gemeinsam können wir das Vorhaben: "Hartz 4 abschaffen" zum Erfolg bringen. Bei Einzelaktionen ist die Gefahr zu groß, dass die eingesetzte Kraft verpufft und am Ende nur Resignation übrigbleibt.

Außerdem bin ich der Meinung, dass den Aktivitäten im Internet Kampagnen auf der Straße folgen müssen, damit unsere Vorstellungen umgesetzt werden.
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Hier möchte ich meine gedanklichen Ausführungen erst einmal beenden. Vielleicht finden sich ja einige Gleichgesinnte zusammen und am Ende wir daraus eine Lawine, die sich friedlich ihren Weg bahnt....

Sonntag, 18. Oktober 2009

Frage an meine Leser und Leserinnen

Warum findet diese Petition: Arbeitslosengeld II - Abschaffung der Sanktionen nach § 31 SGB II so wenige Unterstützer?
Ich verstehe einfach nicht warum nach nun 33 Tagen erst 5786 Menschen ihre Unterschrift gegeben haben.
Hat irgendjemand eine Ahnung, warum dem so ist? Ich kann das nämlich nicht nachvollziehen.

Freitag, 16. Oktober 2009

Arme Leute

Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer sehr armen Familie.
Als sie wieder zurückkehrten fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war dieser Ausflug?" "Sehr interessant!" antwortete der Sohn.
"Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?" "Oh ja Vater, das habe ich gesehen."
"Was hast du also gelernt?" fragte der Vater. Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben, und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont."
Der Vater war sprachlos.
Und der Sohn fügte noch hinzu: "Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wie sind."

(Quelle: Dr. Philip E. Humbert, The Innovative Professional's Letter, frei übersetzt und leicht geändert)

Aus Matrix 3000, September 2005

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Für alle, die heute Geburtstag feiern

Geburtstage lieben wir alle sehr,
wenn nur das Altern nicht gleichzeitig wär'.
Als Kind freuten wir uns über jedes Jahr, das schon vergangen.
Konnten wir doch immer mehr Freiheit erlangen.
Und der Teenie, der wir früher mal waren,
konnte den 18. Geburtstag kaum noch erwarten.
Je näher jedoch der 30. kam,
sah'n wir uns kritisch im Spiegel nun an.
Sind etwa die ersten Fältchen zu sehn?
Gott sei Dank, dafür gibt es Crem.
Nun freuen wir uns, wenn man jünger uns schätzt,
und macht man uns älter, so sind wir verletzt.
Mit 40 Jahr'n aber sagt man sich dann:
Der Herbst ist doch schön und die Sonne scheint auch dann.
Tja, so ist es nun mal im Leben,
ewige Jugend ist niemand gegeben!

Ich kam nun für mich zu dem folgenden Schluss:
Alt werden ist auf gar keinen Fall ein Verdruss.
Ich nehm' jeden Tag als Geschenk für mich,
denn wie viel es noch werden, das weiß ich ja nicht.
Eines jedoch will ich für mich stets erstreben:
das Alter - wenn's mir beschieden - bewusst zu erleben.
Den Geist jung zu halten, das ist nun mein Ziel.
keine Anstrengung, dies zu erreichen, soll sein mir zu viel.

Gern will ich aus dem Nähkästchen plaudern,
Erfahrungen weitergeben, ohne zu zaudern.
Was ich gelernt hab, will ich für mich nicht behalten.
Denn was wären die Jungen wohl ohne die Alten?

So bleibt zum Schluss dann wohl doch zu hoffen,
dass die Tür zum Alter uns ganz weit steht offen.
Deshalb sag ich zu jedem Geburtstag PROSIT
und nehme das Alter als das, was es ist.
Margitta Lamers

Also dann,
stoßen wir an.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Heute mal wieder ein Märchen

Reichtum ist Verstand

Es gab einen Mann, der sehr verständig war und immer das Rechte zu treffen wusste, wenn man sich in der Gemeinde über etwas beriet. Weil er aber sehr arm war, galt es für Torheit, was er sagte, und man hörte nicht auf ihn. Eines Tages dachte er, er müsse erst reich sein, damit seine Stimme in der Gemeinde Geltung haben würde. Er sagte es seiner Frau, und sie war damit zufrieden. So zog er fort und verdingte sich bei einem großen Herrn als treuer Ziegenhirt. Nach 20 Jahren wünschte er, nach Hause zu gehen. Der Herr hatte nichts dagegen, ließ einen Bock schlachten und dessen Fell mit Goldstücken anfüllen. Mitsamt einem Pferd gab er dies dem Hirten und sprach: "Das ist für deine treuen Dienste. Aber noch eines rate ich dir: Bist du heim gekommen, lasse deinen Zorn drei Mal abkühlen, ehe du etwas tust!" Der Mann zog fort, und in seinem Dorf angelangt, dauerte es nicht lange, bis er seine Frau sah. Sie kam mit einem jungen Mann nach Hause. Heftiger Zorn ergriff ihn, aber er dachte an die Worte seines Herrn. Abends sah er durch das Fenster seines Hauses, und seine Frau aß mit dem jungen Mann, und beide waren froh. Sein Zorn stieg, und er wollte gleich - aber der Rat fiel ihm ein. Am Morgen hörte er Leute sprechen: "Heute gibt es also Hochzeit..." Der Mann bezog dies auf seine Frau, und die Galle stieg ihm aufs Höchste: Er wollte sie auf der Stelle erschießen. Wieder fiel ihm der Tat ein, und so wollte er ihr erst das Unrecht vorhalten und sie dann bestrafen.

Er ging hin, seine Frau ließ ihn ein und erkannte ihn nicht. Voller Freude ob des schönen Tagbes lud sie ihn ein, zu bleiben, da sie ihrem Sohn heute die Hochzeit gebe. Nichts fehlte ihr zu ihrem Glück, als dass ihr guter Mann nicht da sei. Von dem habe sie seit 20 Jahren nichts gehört, sagte sie weinend. Der Mann stand wie eine Bildsäule und schämte sich zutiefst. Er hatte übel gedacht und sogar seinen Sohn vergessen. Endlich gab er sich zu erkennen. und sie waren sehr glücklich.

Der Man wurde wegen seines Reichtums bald bekannt und angesehen, und was immer er sagte, fand Glauben. Selbst wenn er log, er habe abends seine Ackereisen ins Stroh gelegt, und siehe da, bis zum Morgen hätten die Mäuse sie gefressen. zweifelte niemand daran, und er ärgerte sich: "Als ich die Wahrheit sagte, glaubte man mir nicht, weil ich arm war. Jetzt zweifelt niemand an mir, weil ich reich bin."

Josef Haltrich (leicht geändert und gekürzt)

Aus Matrix 3000, Januar 2006

Sonntag, 11. Oktober 2009

Rassen und Rassismus

Vor vielen Jahren hörte ich im Fernsehen den Satz: "Es gibt keine verschiedenen menschlichen Rassen, sondern nur die menschliche Rasse, mit unterschiedlichen Merkmalen." Mir leuchtete das sofort ein, da diese Aussage meinem Empfinden und Denken entsprach.

Die Begriffe: "Rassismus", "Rassist", "rassistisch", begegnen mir zur Zeit in einer Häufigkeit, dass Paulinchen sich genötigt sah, hier mal die Quelle zu suchen. Vieles hat Paulinchen von ihrer Reise mitgebracht. Bei Wikipedia z.B. sehr ausführliche Erklärungen zu Rassentheorie und Rassismus.

Wenn ich die gesammelten Informationen so Revue passieren lasse, bestätigt sich meine lang gehegte Vermutung, dass "Rassismus","Rassist", "rassistisch", ein und den selben Ursprung haben: das Vorurteil.
"Die Folgen von Rassismus reichen von Vorurteilen und Diskriminierungen über Rassentrennung, Sklaverei und Pogrome bis zu sogenannten "Ethnischen Säuberungen" und Völkermord." (aus Wikipedia: Rassismus)

Mein Fazit ist somit: Jeder Mensch, der dem Vor-Urteil, (welches wir ja erst einmal alle haben,) nicht das Urteil folgen lässt, läuft Gefahr, dem Rassismus Vorschub zu leisten und damit, den Profiteuren die bewusst Rassismus schüren, in die Hände spielt....


Lieber Leser, liebe Leserin, was ist Deine Meinung dazu?

Freitag, 9. Oktober 2009

Sprachlos und kurz vorm Herzstillstand

Erfahre so eben: Barack Obama hat dem Friedensnobelpreis erhalten.

Kann mir mal einer sagen WOFÜR?

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Nachtrag zu: man könnte..., man sollte..., man müsste...

... und dieses Mensch wird je nach Situation oder Gebrauch zu Wir, Du, Ich ....

man könnte... man sollte... man müsste...

Schon lange frage ich mich, was soll dieses "man" aussagen? Wofür steht es? Wer oder was ist damit gemeint? Eine sehr lange Zeit verbrachte ich damit mich unwohl zu fühlen, immer wenn ich dieses "man" sagte oder hörte. Mir fiel einfach kein Ersatz dafür ein, so sehr ich mir dies auch wünschte.

Seit etwa einem Jahr habe ich das Internet für mich entdeckt. Es dauerte auch gar nicht lange und ich lernte die "Welt der Blogger" kennen. Schnell stellte ich fest, hier kann ich meinen Wissensdurst löschen. Viele verschiedene Meinungen, Anregungen, Wissenswertes u.n.m. zu dem was mich beschäftigt, gibt es hier. Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich darüber war und auch heute noch bin.

Der "Zufall" führte mich zu de tempore - Nach der Zeit. Der Eintrag: "Den eigenen Wahrnehmungen trauen" faszinierte mich auf Anhieb. Während ich las, stolperte ich über das Wort "mensch" mitten im Satz, wo es eigentlich nicht hingehörte. Beim dritten Mal fiel bei mir der Groschen. Hier hatte einer den Ersatz für "man" gefunden. Unbeschreibliche Freude erfüllte mich und seither heißt es bei mir nicht mehr: man könnte... man sollte... man müsste..., sondern: Mensch könnte..., Mensch sollte..., Mensch müsste...

Selbstverständlich gebrauche ich auch heute noch gewohnheitsmäßig das Wörtchen "man". Jedoch immer wenn mir dies bewusst wird, beginne ich den Satz noch einmal, ersetze es mit "Mensch" und bin in diesem Moment rundherum zufrieden.


Lieber Leser, liebe Leserin, fühlst Du Dich bei dem Wort "man" angesprochen? Oder bist Du eher geneigt, Ausschau nach DEM zu halten, der da sollte..., könnte..., müsste...?

Dienstag, 6. Oktober 2009

Leseempfehlung

Dieser Eintrag machte mir richtig Angst. Damit ich nun mit meiner Angst nicht alleine bin und unter dieser Last zusammenbreche, gebe ich jetzt einfach mal eine Leseempfehlung.

Montag, 5. Oktober 2009

Bye Bye Anne Will und Co

Wie jeden Sonntag sah ich mir den Tatort an. Da ich die Sendung "ttt -titel thesen temperamente" nicht verpassen wollte, ließ ich den Fernseher weiter laufen, setzte mich an den Computer, um im Netz zu surfen.
Bei den Wortfetzen aus dem Fernseher: Schriftsteller,... Linkswähler,... Ingo Schulze,... der immer und nur und ausschließlich FDP wählt, Herr Heinz Horrmann..... wurde ich neugierig und richtete meine Aufmerksamkeit auf die Sendung von Anne Will.
Ingo Schulze, kam zu Wort. Was er sagte und seine Körpersprache ergaben für mich eine Einheit und somit stufte ich ihn als authentisch, souverän und vertrauenswürdig ein. Als Herr Horrmann an die Reihe kam, erlosch mein Interesse ob der Phrasen die er da von sich gab und wandte mich wieder dem Computer zu.
Nach einiger Zeit hörte ich Anne Will sagen: "...Herr Schreiner können sie sich vorstellen, dass arbeitslose Menschen die FDP gewählt haben?" Ich fiel fast vom Stuhl und traute meinen Ohren nicht. Die Antwort von Ottmar Schreiner entging mir, da ich diese Frage erst einmal realisieren musste. Anne Will sagte zu Ottmar Schreiner: "Ich darf Ihnen einen vorstellen. 10% der Arbeitslosen haben die FDP gewählt" Es folgte ein Einspieler, den ich so schnell gar nicht begriff, da ich mich jetzt von den 10% erholen musste. Ich entschloss mich, diese Sendung, sobald sie im Internet verfügbar ist anzusehen, um mir ein Gesamtbild zu machen, ließ den weiteren Verlauf des Programms an mir vorbei rauschen und surfte weiter.
...........

Nun ist Montag und ich habe mir die Sendung von Anne Will angesehen. Ungefähr das erste Drittel bietet nur das übliche Blablabla.. und Profilierungsgehabe. In der 19en Minute werden die Herren Ingo Schulze und Heinz Horrmann vorgestellt...
Anne Will wendet sich an Ingo Schulze und beginnt: "Herr Schulze, wenn Sie das jetzt gehört haben, haben Sie dann noch das Gefühl, dass sich tatsächlich dieses Land in Richtung fataler Ellenbogengesellschaft entwickeln wird?
Ingo Schulze: "Ach, das ist ja so 'ne Kaffeesatzleserei, die soll'n erst mal was machen und dann kann man, glaube ich, darüber reden was passiert. Die Schwierigkeit ist dass, - Sie stellen mich jetzt als Wähler der Linkspartei vor, das ist richtig. Das Problem ist aber, dass wenn man so sagen darf, auf die innerste Stimme gehört hatte, hätte man überhaupt keine Partei wählen können. Weil es gibt keine im Bundestag vertretene Partei, die so zu sagen die entscheidenden Dinge mal angeht. Die sagt:'Dieses ganze Gerede mit Wachstum ist völliger Nonsens.' Wir versuchen uns alles über dieses Wachstum zu regeln; durch Wachstum wird sich dann alles lösen.
Anne Will: "Das finden andere aber gar nicht Nonsens, sondern tragen das wie 'ne Monstranz vor sich her."
Ingo Schulze: "In den Parteien?"
Anne Will: "In den Parteien."
Ingo Schulz: "Die sagen, man muss nicht immer auf das Wachstum gucken?"
Anne Will: "Doch, die sagen man muss genau drauf gucken. Genau."
Ingo Schulze: Ja, das ist ja das Schreckliche. Tja also, dass man endlich mal aufhört, alles zu tun, dass es Wachstum gibt. Das ist so zu sagen mit Miegel hat das verglichen mit einem Ablasshandel. Also, 'Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt'. Niemand sagt, dass immer weniger Leute immer mehr produzieren werden. Es werden also immer mehr so zu sagen überflüssig. Und dass es nicht darum geht, Wachstum zu schaffen, sondern wir haben ein Gerechtigkeitsproblem und ein Verteilungproblem. Und da müssen wir die Arbeit ganz anders verteilen. Und das sind so Dinge, da hört man ganz wenig. Und bei der Außenpolitik hätt' ich mir gewünscht, es geht gar nicht darum Aufstocken oder Abziehen. Es geht einfach mal zu sagen in Afghanistan, das läßt sich nicht mit militärischen Mitteln lösen. Und da passiert eigentlich überhaupt keine Aussage. Ich weiß nicht wozu die Bundeswehr da ist, soll'n sie Taliban jagen oder was soll'n sie machen? Da gibt es, hab ich bei keiner Partei wirklich eine Aussage gefunden die sagt: "Mit militärischen Mitteln ist das nicht zu machen."
Anne Will: "Bevor wir jetzt durch alle Politikfelder sausen, mag ich kurz zu dem Thema gehen, auf das sich die FDP z.B. in ihrem Wahlkampf konzentriert hat. Nämlich auf die Frage von Steuersenkungen, bei dem wir eben schonmal waren und das ist genau ihr Vorwurf auch, dass das eine Verengung ist in Ihrem Gesellschaftsbild." Anne Will wendet sich nun an Herrn Heinz Horrmann (der laut Anne Will - immer und nur und ausschließlich die FDP wählt): "Aber Herr Horrmann wie enttäuscht wären Sie ....
Von hier an geht es in gewohnter Manier weiter, unterbrochen von dem oben erwähnten Einspieler in der 42en Minute. Der nach meinem Empfinden nur dazu diente, dem Zuschauer, insbesondere demjenigen der Kritik am Umgang mit den Arbeitslosen übt, zu sagen: Schau her selbst die Hartz 4 Empfänger wählen die FDP.


Was hat es mir nun gebracht, mich mit dieser Sendung so intensiv zu befassen?
Ich habe erkannt, dass es sehr schwer ist, Manipulation zu erkennen. Für den unbedarften Zuschauer nahezu unmöglich. Ich werde diese Sendungen ab sofort konsequent meiden.
Aufgefallen ist mir, dass Ingo Schulze, der die Linkspartei repräsentieren sollte, ohne nennenswerte Unterbrechungen reden durfte. Selbst das Publikum unterließ jeglichen Applaus, der ja sonst an jeder passenden oder unpassenden Stelle kommt. Es fiel mir deshalb auf, weil es im Normalfall üblich ist alles was von "links" kommt, vom "Tisch zu fegen".

Jeder der will, kann sich sein eigenes Bild davon machen. Wenn ich richtig informiert bin, seht dieses Video für 3 Monate im Internet zur Verfügung.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Klarstellung

In diesem Eintrag verwendetet ich den Satz: "Jedem das Seine", ohne zu wissen welches Stigma diesen Worten anhaftet. Damit wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen: "Jeder nach seiner Fasson"

Ein mir wohlgesinnter Leser hinterließ mir einen Kommentar, in dem er mich darauf aufmerksam machte und mir die Möglichkeit bot mein Wissen zu erweitern. In meinem Antwort-Kommentar habe ich meinen Standpunkt dargelegt, den ich auch heute noch vertrete.

Ein sehr guter Freund bat mich nun eindringlich, mich von diesem Satz, in meinem Interesse, zu distanzieren, was ich hiermit nachdrücklich tue. Ich hoffe sehr, eventuelle Missverständnisse somit ausgeräumt zu haben.

Samstag, 3. Oktober 2009

Unterzeichnen: Ja oder Nein?

Als ich von der Petition: Arbeitslosengeld II - Abschaffung der Sanktionen nach § 31 SGB II hörte, habe ich ganz spontan meine Stimme dafür abgegeben (Nr. 1291). Der Bitte der "Geheimrätin" folgend, veröffentlichte auch ich diesen Aufruf. Ohne die eindringliche Bitte der Geheimrätin hätte ich keinen Aufruf auf meiner Seite gestartet, da ich der Ansicht war, mein Blog besuchen eh nur wenige und viele davon haben bestimmt schon für diese Petition gestimmt. Ich kann gar nicht beschreiben, wie enttäuscht ich über die niedrige Beteiligung bei dieser Petition bin. (Nach 13 Tagen und 8 Stunden ist der Stand 3338)

Seit einigen Tagen surfe ich durchs Netz, um zu ergründen woran es liegt, dass diese Petition so wenig Mitzeichner findet. Einen der aussagekräftigsten Einträge fand ich bei Aebby. Insbesondere die Kommentare sind geeignet eine sachliche Diskusion anzustoßen. Auf Ängste wird respektvoll reagiert und stichhaltige Argumente geliefert. Es werden Verbindungen hergestellt, die ich so noch nicht in Betracht gezogen habe.

Wer hat sich z.B. schon mal Gedanken darüber gemacht, dass die Möglichkeit, mit Arbeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen, gar nicht mehr in dem Maße vorhanden ist, wie sie benötigt wird? Beim Diskutieren wird dies meist übersehen oder gerne auch außenvor gelassen.
Wer hat sich schon mal gefragt, wozu Arbeitslose in verschiedene Kategorien eingeteilt werden?
Aus meiner Sicht ist der Arbeitslos, der keinen findet, der ihm Arbeit gibt, von deren Bezahlung er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann und sich deshalb beim Arbeitsamt melden muss.
Warum also die Einteilung der Arbeitslosen in: 1Euro-Jobber, die die in Weiterbildungsmaßnahmen sind, die meist den Namen "Weiterbildung" nicht verdienen, sondern eher Verhöhnung dessen sind, und viele Kategorien mehr?
Wozu ist dies gut?
Wem bring es Vorteile?

Mit vielen Darstellungen und Argumentationen wird nur eines erreicht: es werden Vorurteile geschürt und verfestigt.
Es wird gerne alles geglaubt, was die Printmedien und das Fernsehen verbreiten und darstellen. Die, die vor dieser Leichtgläubigkeit warnen und fordern, Mensch möge seinen Verstand walten lassen, werden als Nörgler, Streithammel, Pessimisten und vieles mehr gebrandmarkt und oftmals auch persönlich angegriffen. Und das alles nur um sich nicht mal selbst auf den Prüfstand zu stellen und sich zu fragen: Was passiert da eigentlich?

Die Aussage: Ich habe keine Zeit mich um diese Petition (und all den anderen Kram zu kümmern), um herauszufinden ob ich sie mitzeichnen soll oder nicht, lasse ich nicht gelten, da sie in meinen Augen nur eine Ausrede ist.

Demjenigen, dem meine Worte nicht behagen, möchte ich sagen: "Der, dem der Schuh passt, zieht ihn sich an."


Lieber Leser, Liebe Leserin, lange Rede kurzer Sinn, glaubst Du nicht auch, dass diese Petition jeder unterzeichnen sollte? Schließlich kann keiner wissen, ob er nicht morgen schon selbst davon betroffen ist.