Montag, 26. Oktober 2009

Der tägliche Frust

Nein, ich habe Don Quichotte nicht gelesen und doch glaube ich ihn zu kennen. Täglich aufs Neue sehe ich mich mit "Windmühlen" konfrontiert, (oder ist es das Murmeltier?) und verzweifle nahezu an meiner scheinbaren Unfähigkeit mich zu erklären. Immer wenn ich glaube den Bruchteil eines Millimeters weitergekommen zu sein und aufatmen möchte, schreit's mir entgegen:
  • Falsche Aussage!
  • Du musst das so und so sehen!
  • Du siehst das zu negativ!
  • Du musst mehr Rücksicht nehmen!
  • Du hast ja recht mit dem was du sagst, aber bedenke doch ....!
Mir wird ganz schwindelig und in meinem Kopf dreht sich ein Karussell:
  • Warum falsche Aussage?
  • Warum muss ich das anders sehen?
  • Wieso negativ?
  • Rücksicht nehmen auf Was oder Wen?
  • Ich hab also recht, soll es aber bitte sehr für mich behalten?
  • Ich soll also keinen mit meinen Vorstellungen und Ansichten belästigen?
Das Karussell steht still und mein Kopf ist leer.
Dann, aus weiter Ferne: Aaach sooo ..........
  • Du möchtest dich nicht mit den Problemen der Welt auseinandersetzen, weil es ja nicht deine Problem sind, du davon nicht betroffen bist.
  • Du möchtest von mir Vorschläge und fertige Rezepte, die mit einem "Fingerschnipsen" umzusetzen sind.
Da verlangst du allerdings zu viel. Du musst dich schon selbst auf den Weg machen um den Dingen auf den Grund zu kommen. Denn deine Erkenntnisse werden unter Umständen andere sein als meine. In der Unterschiedlichkeit des Erkennens liegt die Faszination der Diskussion.
  • Könnte es sein, dass du Angst hast vor Neuem?
  • Könnte es sein, dass du dich aus Bequemlichkeit auf dem Holzweg befindest?
  • Könnte es sein, dass du glaubst, nach den Vorstellungen anderer zu leben sei erstrebenswert?
  • Könnte es sein, dass du erwartest wenn jeder sich einfach nur anpassen würde, wäre alles Ok?
  • Könnte es sein, dass für dich "Friede, Freude, Eierkuchen" LEBEN ist?
Wenn das zutreffen sollte, dann soll mir der tägliche Frust willkommen sein und ich werde weiterhin gegen "Windmühlen" kämpfen, so lang, bis ich dich zum Mitkämpfer gewonnen habe oder bis an's Ende meiner Tage.
Ehrenwort!

1 Kommentar:

  1. Unn Du heißt Paulinchen?, unn bist allein zu Hause?, unn dann schreibst Du solche Dinger?

    Da will ich Dir auch ´was zu denken geben:

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“
    (Karl Kraus) Jaja, die "geistig moralische Wende" die Zwerge und wir!
    Und: „Aufklärung [Transparenz] ist Ärgernis, wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.“ - „Daß Glaube etwas ganz anderes sei als Aberglaube, ist unter allem Aberglauben der größte.“ (beides Karlheinz Deschner - dat meint der natürlich in Bezug auf sein "Hobby" Kirche/Christentum, kann man gleichwohl schön übertragen!)

    Allerbeste Grüße

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