Freitag, 23. Oktober 2009

Immer schön an der Oberfläche bleiben

Egal worüber Menschen sich unterhalten, sei es nun im Freundeskreis oder bei öffentlichen Diskussionen, fast immer wird Tiefgang vermieden. Sobald der Versuch gemacht wird nachzuhaken, um somit tiefer in die jeweilige Problematik einzudringen, nimmt das Gespräch fast automatisch eine andere Richtung. Sich mit den Begebenheiten auseinanderzusetzen, das "Für" und "Wider", das "Wieso" "Weshalb" "Warum", wird oftmals entweder zerredet oder findet erst gar nicht statt. Dafür wird häufig die eigene festgefahrene Meinung zelebriert und als unumstößliche Erkenntnis vertreten. Nicht selten enden derlei Gespräche im nichtssagenden Allerlei, mit dem Anspruch: "Die Anderen sollten doch endlich mit der Veränderung der Zustände beginnen". Sich selbst sieht Mensch jedoch nicht in der Pflicht.

Nach meiner Überzeugung ist die Gesellschaft ein Abbild ihrer Mitglieder. Wir werden in eine Gesellschaft hineingeboren mit dem Auftrag sie zu erhalten und immer wieder neu zu gestalten. Für das was uns sinnvoll erscheint zu kämpfen, was sich überlebt hat zu modifizieren oder durch Neues zu ersetzen.

Ein guter Ansatz dazu wäre meines Erachtens, bei alldem was Mensch so macht, zu fragen:
  • Welche Absicht steckt hinter meinem Tun?
  • Welche Konsequenzen ergeben sich für mich und die Gesellschaft?
  • Will ich die Verantwortung dafür übernehmen?
Immer nur an der Oberfläche zu bleiben um bei allen "Lieb Kind" zu sein, immer darauf bedacht, nur ja "Niemandem auf die Füße zu treten", ist Kraftverschwendung. Führt zu Missverständnissen im Familien-/Freundeskreis und vergrößert die Missstände unserer Gesellschaft.

3 Kommentare:

  1. Fürwahr! Diesem "Mechanismus" zu dienen läuft "man" gerade Gefahr in Beziehungen und "Er"- ziehungen: du liebst sie doch, also geh den Weg des geringsten Widerstandes. Wir wissen, dass solches falsch ist und dennoch...
    Kampf- auch für das Richtige (nicht vermeintlich!)
    ist schwer.

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  2. Ich hab´ zweimal angesetzt - und gemerkt: Uiui, das wird ein sehr langer Text. Hier jetzt die 3. und kurze Version:

    "Paulinchen, Du solltest nich allein zu Hause bleiben. Du kommst nur auf dumme Gedanken!" ;)

    Ja, Oberfläche - ich würd´s lieber etwas weiter fassen und von "uninteressiertem Intresse", "distanziertem Dabeiseinwollen", "unegagiertem Engagement" - kurz: "Hingucken? Ja! Aber: Hände weg, könnten schmutzig werden" - sprechen.

    Deshalb beispielsweise auch lieber mit Geld helfen als Hand anlegen. Beim Handanlegen hat man Kontakt, sieht, fühlt ... Igitt

    So, unn damit es kurz bleibt, hör´ ich jezz einfach auf!

    Beste Grüße

    PS.: ... unn beschäftige Dich nich mit so schwierigen Sachen. Schreib z. B. ´was über Schuhe :-))

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  3. Hallo lieber Vogel,

    gut, schreibe ich demnächst über Schuhe, aber nur wenn ich sicher sein kann, dann auch so tiefgründige Kommentare von Dir zu bekommen. :-))

    Kannst Du mir mal die Langfassung zukommen lassen? Gerne auch über Mail.

    Reichlich Fang bei Deinen Flügen wünscht
    Margitta

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