Montag, 9. August 2010

Was ist der Grund für den Zustand unserer Welt und Gesellschaft?

Ein Gastbeitrag von Adalbert Naumann

Heute möchte ich meinen Lesern einmal die Möglichkeit geben, Adalbert Naumann kennen zu lernen. Als sich unsere Wege kreuzten, erkannte ich schnell, dass wir uns geistig sehr ähnlich sind. In vielen Stunden des Diskutierens lernten wir uns nach und nach kennen und sein fundiertes Wissen half mir oft die Blickrichtung zu ändern.

Adalberts Texte sind meist etwas lang, was den einen oder anderen vielleicht abschrecken könnte sie zu lesen. Wer sich jedoch die Zeit nimmt und sie aufmerksam - wenn nötig auch mehrmals - liest, versteht hinterher vielleicht besser, was so alles in der Welt geschieht und vorallem warum.

Leider hatte ich Probleme diesen langen Text zu trennen und bat meinen Freund und Kollengen Hans Ziran mir zu helfen.  Deshalb erscheint er als "Eingestellt von Hans Ziran".

Paulinchen



Menschenverachtende Arroganz der Eliten oder anpassungsbedingte Ohnmacht der Massen?


Wie der Titel (hoffentlich) bereits andeutet, geht es in diesem Artikel um eine grundsätzliche Betrachtung einiger überaus relevanter Zeiterscheinungen, die mich persönlich schon seit einiger Zeit beschäftigen und – vorsichtig formuliert – ziemlich nerven. Gerade deswegen soll und muss aber betont werden, dass es sich bei den nachfolgenden, leider unvermeidlich etwas länger ausfallenden Ausführungen vorrangig um die Darstellung meiner individuellen Ansicht (Meinung) handelt. Also: dass ich hier niemandem „Tatsachenbehauptungen“ aufzwingen, sondern lediglich zum Nachdenken anregen und – bestenfalls – eine Diskussion anstoßen möchte.

Dem sei eine kurze Erläuterung vorangestellt, warum ich diesen Beitrag zunächst auf den Blogs von zwei sehr geschätzten Kolleginnen und … das wage ich jetzt mal zu behaupten … Freundinnen mit der starken Tendenz zur „Seelenverwandtschaft“ veröffentliche. Das liegt zum einen daran, weil mich ein gemeinsamer „Freund & Kollege“ dazu angestiftet hat. Andererseits aber auch, um damit der „schwer geborenen“ Entscheidung Bahn zu brechen, in nächster Zeit wohl doch einen eigenen Blog für meine „Meckerecke“ aufzumachen.

Meiner Ansicht nach sind die individuellen Beweggründe, die mich dazu drängen, obwohl ich bisher recht zufrieden mit meinem Dasein als eher passiver, aber lesender und verarbeitender Weise sehr umtriebiger „Frei- und Querdenker“ gewesen war, ebenso eng mit dem Titel des Beitrags wie auch mit der Feststellung verbunden, dass immer wieder kritische Stimmen zu verstummen und ihre Blogs zu verschwinden scheinen. Natürlich kann ich nur vermuten, aber ich denke dieser Ansatz drängt sich mit Macht auf, dass dies mit der mangelnden Akzeptanz und „intellektuellen und/oder emotionalen Beweglichkeit“ bei der Masse der Meinungskonsumenten (egal ob Stamm- oder Laufkundschaft) zusammenhängt.

Insofern kann ich die Resignation und auch den dahinter steckenden Fatalismus solcher Menschen zwar durchaus nachvollziehen – wer schreibt schon gerne gegen eine Betonwand oder permanent rotierende Windmühlenflügel an? – finde es aber trotzdem schade und vor allem falsch. Wobei ich das „falsch“ bitte rein im Zusammenhang mit den Zielen, mit denen diese Leute ursprünglich einmal angetreten sind, verbunden wissen möchte! – Das ist übrigens auch ein weiterer Grund für die Erstveröffentlichung bei „Paulinchen“ und „Josephine“, da sie sich diesem erkennbaren Trend mutig und entschlossen entgegenstellen. Jede auf ihre eigene Weise und mit den eigenen Schwerpunkten, aber absolut glaubwürdig sowie mit ungeheuer viel gesundem Menschenverstand und reinem Herzblut. Dafür an dieser Stelle einfach mal ein aufrichtiges CHAPEAU! an die beiden, von dem sich auch alle anderen weiblichen und männlichen Blogger angesprochen fühlen können, die unverdrossen gegen den Strom schwimmen und das Ziel … die Quelle (was immer der/die Einzelne darunter auch verstehen mag) … niemals aus den Augen verlieren!

Resignation und Rückzug kann und darf nicht die Reaktion auf jene Ignoranz und/oder Feigheit sein, zu der unsere Mitmenschen (nicht allein in der BRD/Deutschland, aber vor allem hier) in den letzten einhundert Jahren „erzogen“ wurden. Man muss realistisch anerkennen, dass diese letzten 100 Jahre nicht mehr und nicht weniger als die rigorose Optimierung von sehr viel älteren Plänen darstellen.

Zu dieser Einsicht zu gelangen, bedeutet keineswegs, sich aufs Terrain von „unseriösen Verschwörungstheorien“ zu begeben, sondern – im Gegenteil – zwischen den Zeilen der überlieferten Geschichte lesend die tatsächlichen Entwicklungen der Weltgeschichte zu untersuchen. Das „zwischen den Zeilen“ ist hierbei keineswegs metaphorisch gemeint. Wenn man die Geschichte aufmerksam studiert und alle „Querverbindungen“ verfolgt, die verschiedene Kapitel davon untereinander aufweisen – das können ebenso gut historische Personen, Staaten/Institutionen oder Ereignisse sein – wenn man also versucht, das große Gesamtbild zu erkennen, das sich nun einmal aus all den Kapiteln oder Episoden der Weltgeschichte zusammensetzt, dann begreift man, warum so viele „Verschwörungstheoretiker“ behaupten, dass alles mit allem verbunden ist.

Aber damit möchte ich diese lange Einleitung beenden und diese Behauptung als ersten Denkanstoß oder erstes Diskussionsthema stehen lassen.
.

Wie definiert sich die Macht der Eliten?
- oder -
Ist der Rest der Menschheit dieser Macht wirklich hilflos ausgeliefert?

Ein ziemlich weites Feld verbirgt sich hinter diesen doch recht harmlos daherkommenden Fragen, denn wenn man es genau nimmt, sind es vermeintlich „positive“ Säulen, auf der diese „elitäre Macht“ beruht – und das de facto (und ohne jede Anlehnung bei „Verschwörungstheorien“) seit Tausenden von Jahren.

Die wichtigsten davon möchte ich mal benennen: Zivilisation, Intelligenz als Inbegriff von „Bildung und Wissen“, Fortschritt (alle Arten von „Wissenschaft“, Geisteswissenschaften eingeschlossen, im Allgemeinen und Technologie im Besonderen) und nicht zuletzt „philosophisch-ideologische Errungenschaften“, wobei man sicherlich ebenso selbstverständlich wie automatisch ans „Zeitalter der Aufklärung“ (17. und 18. Jahrhundert) denken muss.

Den Wikipedia-Artikel verlinke ich hier nur, weil er eine grundsätzliche Übersicht, vor allem aber einen umfangreichen „Personenkreis“ anbietet, den man bei der Recherche auf dem Weg zu einer individuellen Einschätzung dieser Epoche unbedingt umfassend abarbeiten sollte. Als wichtigste Zwischenstation dabei sollte man die „Französische Revolution“ anvisieren … und dabei bitte versuchen, nicht die idealisierende und romantisierende „geschichtliche Deutung“ derselben, sondern die tatsächlichen Folgen dieses „Volksaufstands“ zu hinterfragen, die in der Tat bis in die Gegenwart ihre unveränderte Gestalt bewahrt haben und nicht zuletzt den Siegeszug aller vom „Großbürgertum“ (und/oder deren angeblichen Gegenstandpunkten!) ausgehenden Ideologien sicherstellten.

Wir müssen uns wirklich angewöhnen, nicht Fragmente der Weltgeschichte herauszugreifen und für diese vom gesamten Rest losgelöste Thesen oder persönliche Ansichten zu entwickeln. Und hier ist es schon sehr hilfreich, wenn man sich mit „Verschwörungstheorien“ beschäftigt – allerdings vor allem in der Hinsicht, dass man sich die in großer Zahl überlieferten Zitate jener Berühmtheiten genauer anschaut, die gerade aufgrund ihrer unbeschreiblichen Arroganz zum Ziel von „VTs“ wurden. Darin kann man definitiv eine Entwicklung der europäischen und globalen Realität erkennen, die mehr als deutlich machen sollte, dass keine historischen Ereignisse, welcher Art auch immer, einfach so und – sozusagen – aus „heiterem Himmel“ eingetreten sind.

Das ist so, wie es bspw. „Moltaweto“ (auch so ein konkret und direkt mit Resignation und fatalistischem Rückzug verknüpfter „Name“) in mehreren seiner Artikel definiert hat, weshalb ich hier ausnahmsweise mal einen dieser Artikel empfehlen möchte (veröffentlicht am 16.04.10). Das erlaube ich mir allerdings auch, um meinen heutigen Beitrag nicht allzu ausschweifend werden zu lassen. Der Artikel enthält weitere Verlinkungen, die das Themenspektrum recht ausführlich behandeln.

Deshalb möchte ich hier etwas abkürzen und in Bezug auf die in den Überschriften dieses Abschnitts gestellten Fragen behaupten, dass sich die Macht der „Eliten“ definitiv ausschließlich durch das Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht der Massen definiert! – Ideologien, Religionen, Wissenschaft etc. sind lediglich Instrumente der „Eliten“, um uns in das Gefühl der hoffnungslosen Unterlegenheit zu versetzen. Doch da es zu allen Zeiten (genau wie heute!) immer wieder Menschen gab, die sich dieser von oben diktierten Unterwerfung zu widersetzen versuchten, brauchten die Eliten immer mal wieder „epochale“ Ereignisse (Revolutionen, Kriege, Seuchen, Hungersnöte usw.), die natürlich niemals ohne schlimmste Grausamkeiten, gewaltiges Blutvergießen und enorm viele Todesopfer abgingen/abgehen … einfach weil es bekannt war (ist) und als unabdingbar erachtet wurde (wird), die Massen in der Umklammerung von Angst, (Aber-) Glauben, Schuldgefühlen, aber auch Vorteilsdenken gefangen zu halten. Nur so war und ist es möglich, die enorme Übermacht der Massen nicht nur zu kontrollieren, sondern auch stets im Sinne der elitären Zielsetzungen zu dirigieren.

Wie gesagt … das repräsentiert meine Meinung und sollte nur als Denkanstoß oder Diskussionsangebot verstanden werden. Allerdings … wer sich (so) objektiv (wie möglich) mit der Weltgeschichte auseinandersetzt und ihre Entwicklung ohne Scheuklappen gleich welcher Art verfolgt, wird schwerlich zu einem anderen Ergebnis gelangen können. Vor allem, weil sich diese unwiderlegbare Tatsache in der von uns überschaubaren jüngeren Vergangenheit und Gegenwart in vollem Umfang bestätigt sieht!
.

Sind wir also wirklich „machtlos“?

Nimmt man den gegenwärtigen Zustand unserer (nationalen, europäischen und globalen) Gesellschaft, dann scheint es unumgänglich, diese Frage mit einem widerwilligen, aber nichtsdestotrotz klaren „Ja!“ zu beantworten. Bedeutet das aber auch, dass die „Gegenseite“ zwangsläufig gewinnen muss … dass die Architekten der NWO ihr „Jahrhundertwerk“ vollenden und all ihre menschenverachtenden und selbstverliebten Pläne in die Tat umsetzen können müssen?

Als Zwischenstation und gleichzeitig Teil der Erklärung möchte ich hier gerne einen Artikel von Petra Hansen (Bürgerstimme) empfehlen, der einen meiner Ansicht nach zentralen Aspekt der heutigen Situation „der Menschheit“ behandelt. Dass er bis zu einem gewissen Grad auch mit der oben aufgestellten These korrespondiert, wage ich einfach mal zu behaupten.

Wenn man, wie bspw. ich es getan habe, sehr viel gelesen und dabei gerade jenen Themen seine Aufmerksamkeit geschenkt hat, die gerade genug hinter einer vermeintlich undurchdringlichen Mauer von Verschwiegenheit und Geheimhaltung verborgen waren (sind), um frei und selber denkende Menschen neugierig zu machen, dann weiß man, dass die „Elite“ so denkt – oder zumindest dachte. Sieht man sich jedoch die gegenwärtige Entwicklung an, können oder müssen Zweifel daran aufkommen. Man meinte eventuell alles bestens unter Kontrolle zu haben … doch dann verselbständigten sich einige Entwicklungen und liefen aus Sicht der „Bestimmer“ doch immer bedenklicher aus dem Ruder. Es gibt also definitiv Dinge, welche diese „Herrschaften“, von denen wir immer nur diejenigen zu sehen bekommen, die dazu ausersehen wurden, die Front zu bilden, sehr wohl beunruhigen und zu einer sowohl immer aggressiver als auch heimtückischer werdenden Strategie (Plan B oder vielleicht auch schon C?) überzugehen zwingen.

Es würde zu weit führen und auch zu lange dauern, das hier jetzt explizit auszuführen. Deshalb sei mir noch eine Verlinkung gestattet, auch wenn die Quelle dieselbe wie oben ist und diese „undurchsichtige Person“ in der gehobenen „virtuellen Nachbarschaft“ eher weniger willkommen ist. Ich gehe jedoch zuversichtlich davon aus, dass die Betreiberinnen der beiden Blogs das nicht so eng sehen und sich schon längst eine eigene Meinung gebildet haben. – Nun, wie dem auch sei … auf dem Blog „Wahrheit und Geschichte“ hat(te ?) sich besagter Moltaweto das hohe (anmaßende?) Ziel gesteckt, etwas Licht ins undurchdringliche Halbdunkel der „Macht“ zu bringen und dabei jüngst eine Art „Zwischenergebnis“ veröffentlicht.

Es scheint also möglich zu sein, die Pläne dieser „Eliten“ wenigstens ernsthaft zu behindern – nun müsste man nur noch genauer hinterfragen, was die Mittel und Schritte sind, mit denen man diese arroganten Psychopathen nicht nur ins Stolpern, sondern endgültig zu Fall bringen kann?

Hierzu fehlt jedoch ein sehr wichtiges Element, das in der virtuellen Welt fast noch unrealisierbarer als im wahren Leben erscheint. Einen sehr wichtigen Faktor dieses fehlenden Aspekts hat Margitta am 3. August in einem kurzen Zitat von Kristiane Allert–Wybranietz sehr gut hervorgehoben. Noch wichtiger ist allerdings, dass sich die „Dialektik der Macht“ (leihe ich mir jetzt frecher Weise mal aus) gerade im Internet sehr erfolgreich gegen jede Form der Kooperation und Solidarisierung einsetzen ließ – wobei man im Einzelfall sicherlich davon ausgehen kann, dass keine fundierte Meinung hinter der hin und her wogenden „Opposition“ steht, sondern eher eine ganz profane Besserwisserei und allerlei „Animositäten“, die sowohl persönlicher Art als auch in einem absurden Konkurrenzdenken verankert sein können.

Das Spalten des Volkes (oder der Völker) nach den hinlänglich durchgekauten Begriffen „teile und herrsche“ und/oder „Brot und Spiele“ wird zwar von allen Seiten immer wieder gerne thematisiert, aber genauso oft und gerne auch ignoriert. Es kommt eben darauf an, auf welcher Seite man sich wähnt und aus welcher Perspektive man das jeweilige Streitthema betrachtet (betrachten zu müssen glaubt oder betrachten möchte!).

Über diese absurde Kontraproduktivität des kritischen Internets wurde sicher schon viel geschrieben, aber offenbar ist es bei vielen (kritischen) Schreiber/innen und ihren Seiten oder Blogs noch nicht angekommen? Da stellt man sich dann (wie sicher auch viele der resignierenden Aussteiger) schon die Frage, ob solchen Verweigerer/innen lediglich nicht bewusst wird, was sie damit bewirken – oder ob sie es wissen und ihre Aktionen deshalb als „im Sinne der Zampanos“ beabsichtigt eingeschätzt werden müssen? – Nun gut, ich unterstelle das niemandem, stelle die Frage – verbunden mit dem auszugebenden Ziel eines adäquaten Widerstands gegen die NWO-Bestrebungen – aber nicht nur so in den Raum, sondern ernstlich zur Diskussion.

Nein, ich denke keineswegs, dass wir so macht- und hilflos sein müssten, wie die selbsternannten Eliten und ihre (mit unserem Steuergeld) hochbezahlten und jederzeit austauschbaren Marionetten uns glauben machen wollen – und derzeit leider größtenteils immer noch können. Doch dafür wären ein wahrhaft revolutionäres Umdenken und eine zügig zu realisierende sowie vor allem auf konstruktive Solidarität setzende Neuausrichtung des intellektuellen und emotionalen Widerstands (keineswegs nur, aber zunächst vorrangig im Internet) unabdingbar.

Denn im Augenblick findet man diese „Kombination“ im kritischen Internet kaum, sondern in überwiegenden Maße eine mehr oder weniger emotionslose und um sachliche Nüchternheit bemühte Auseinandersetzung mit solchen Symptomen des ursächlichen Grundproblems, die zwar nicht annähernd korrekt und transparent, letztendlich aber doch auch von den MSM (Mainstream-Medien) behandelt werden. Echte eigene Alternativen oder deutliche Zurschaustellung von echten und glaubwürdigen Gefühlen findet man – und das ist nun mal so, hilft nix – meistens nur bei solchen Schreiberlingen beiderlei Geschlechts, die allzu gerne und leicht in eine der vielen Schubladen für „nicht gesellschafts- oder konsensfähige“ Randerscheinungen gesteckt werden. Ausnahmen mögen auch hier die Regel bestätigen, aber sie fallen nicht wirklich ins Gewicht und können an dem zu behebenden Missverhältnis deshalb auch nichts ändern.

An diesem Punkt und mit diesem Denkanstoß nähere ich mich nun dem Ende dieses Artikels, denn es gibt noch so viel mehr aufzuschlüsseln und in einen Kontext mit dem bisher Geschriebenen zu setzen, dass man dafür eine Serie von Beiträgen ins Auge fassen muss. Diese werde ich dann zwar auch gerne mit den befreundeten Kolleginnen und Kollegen teilen, aber – sofern ich mich darauf einlassen sollte – als Originalartikel (wenn nichts dazwischen kommt etwa ab Ende der kommenden Woche) auf einem eigenen Blog veröffentlichen.


Man weiß nie, wozu man fähig ist, solange man es nicht versucht …

… diese Weisheit kursiert schon lange Zeit in vielfältigen Varianten, aber leider scheint sich niemand daran erinnern und sein Handeln an ihr ausrichten zu wollen. Bedeutet das nun, dass „wir“ den Kampf aufgeben und uns in das Schicksal ergeben müssen, das so erschreckend viele Menschen scheinbar nicht einmal auf sich zukommen sehen können?

Oder liegt es eventuell doch daran, dass wir für das Erkennen dieser Wahrheit und ein Handeln in ihrem Sinne entweder nicht gebildet genug oder am Ende vielleicht zu verbildet – siehe unten – sind?

Beenden möchte ich meinen ungehörigen Monumentalartikel mit einem geflügelten Wort des deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer – auch wenn ich ansonsten eher weniger erpicht darauf bin, auf diesen Pfaden zu wandeln. Doch was wahr ist und sich auch jederzeit beweisen lässt, muss wahr bleiben:

Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.

Man darf wohl davon ausgehen, dass Herr Schopenhauer etwas anderes gemeint haben wird, aber ich interpretiere das so, dass es mit diesem zweiten Zitat von Kristiane Allert-Wybranietz korrespondiert, welches Margitta am 4. August eingestellt hat.
.









MfG Adalbert Naumann

5 Kommentare:

  1. Liebes Paulinchen,
    Diese Art des Internetaustausches begrüße ich. So etwas Ähnliches praktiziere ich mit meine Freundinnen in meinem Blog „Politik und Kultur“ auch, mit Erfolg. Weiter so! Küße Margitta von mir.
    Ganz liebe Grüße,
    Nadja
    <3

    AntwortenLöschen
  2. "Doch dafür wären ein wahrhaft revolutionäres Umdenken und eine zügig zu realisierende sowie vor allem auf konstruktive Solidarität setzende Neuausrichtung des intellektuellen und emotionalen Widerstands (keineswegs nur, aber zunächst vorrangig im Internet) unabdingbar."

    Ein zentraler Satz in einem sehr interessanten Artikel! Ich würde ihn allerdings leicht umschreiben:

    Doch dafür wären ein wahrhaft evolutionäres Umdenken und eine zügig zu realisierende sowie vor allem auf konstruktive Kooperation setzende Neuausrichtung der intellektuellen und emotionalen Fähigkeiten (keineswegs nur, aber zunächst vorrangig im Internet) unabdingbar.

    Kein Widerstand und keine Re-volution, denn beides sind Re-aktionen auf das Unerwünschte und füttern dieses sozusagen. Evolution und Ausrichtung der intellektuellen und emotionalen Fähigkeiten auf das Gewünschte dagegen ziehen dieses an.

    Und Kooperation statt Solidarität deshalb, weil Solidarität in meiner Wahrnehmung so etwas wie "mitgefangen, mitgehangen" ist. Kooperation dagegen ist ein freiwilliger Akt, bei dem niemand seine eigenen Vorlieben zugunsten von z.B. Kompromissen aufgeben muss.

    Und ja, die "Verbildung" ist enorm und erschöpft sich weitgehend im KleinKlein materieller Erscheinung. Es hilft nichts, das Individuum - das Ungeteilte - muss sich wieder selbst finden, wenn es die Macht zurückhaben will - die Macht, das eigene Leben zu bestimmen und die beginnt bei der Fähigkeit, sich die "Bilder" vorzustellen, die man will und sich nicht durch die Bilder anderer bestimmen zu lassen. Das ist das, was der Begriff Bildung eigentlich ausdrückt...

    AntwortenLöschen
  3. @bl

    zunächst einmal besten Dank fürs Lesen des Artikels und noch mehr für den Kommentar.

    Über Formulierungen streitet man nicht - was jetzt auf mich gemünzt sein soll, auch wenn man es etwas anders meinte, wie es verstanden wurde. Mit "Revolution" meinte ich nicht das, was der Otto-Normalbürger (ob verbildet oder nicht) darunter versteht. Gemeint war und wurde leider nicht klar genug zum Ausdruck gebracht, dass ich für eine "Revolution in den Köpfen und Herzen" jener Menschen werben möchte, die das Grundproblem bereits erkannt haben ... und daraus ableitend ergibt sich dann auch jene Form des "Widerstands", den ich gerne entstehen sehen würde.

    Was nun den Austausch von Kooperation und Solidarität betrifft, bin ich durchaus bei Ihnen, auch wenn ich Kooperation ohne (zwischenmenschliche) Solidarität (die man auch anders definieren kann!) für schwer bis gar nicht möglich halte. Absolut zustimmen muss und möchte ich dem Denkanstoß, dass ein Zusammenwirken in dieser Hinsicht nicht mit "kompromissbereiter Selbstaufgabe" verwechselt werden darf. Das Gegenteil ist der Fall, da man darauf bedacht sein muss, möglichst viele individuelle Fähigkeiten und Ideen in einer wirkmächtigen Strömung zu vereinen. - Nicht Unterordnung, sondern Ergänzung und gemeinschaftlich realisierte Optimierung sollte die diesbezügliche Zielorientierung sein, wobei gleichzeitig eine kontraproduktive Überbetonung des "herkömmlichen Individualismus'" tunlichst vermieden werden sollte.

    Aber an diskutablen Begrifflichkeiten möchte ich mich nicht aufhängen und kann deshalb abschließend betonen, dass ich mit Ihrer Umformulierung und in besonderem Maße mit Ihrem Schlusssatz absolut konform gehe!

    Nochmals danke und beste Grüße

    AntwortenLöschen
  4. "...auch wenn ich Kooperation ohne (zwischenmenschliche) Solidarität (die man auch anders definieren kann!) für schwer bis gar nicht möglich halte."

    Ja, ich halte das auch für unmöglich.Diese "Solidarität" oder Kooperation basiert auf dem Wissen von Einheit, ein grundsätzliches Wissen um die Vernetzung von Allen mit Allem. Ohne dieses Wissen - letztendlich Selbsterkenntnis - wird sich nichts ändern, höchstens Symptome, aber nicht die Krankheit an sich und die ist - so scheint es mir - Ignoranz (vor allem über sich selbst), die Grundlage aller Ängste und diese Ängste bewirken die Ohnmacht und damit den aktuellen (und schon jahrtausenlelangen) Missbrauch durch sogenannte Eliten.

    Ich habe inzwischen einige Ihrer Artikel gelesen und stimme Ihnen weitgehend zu. Ich denke, dass wir kein Problem mit Begrifflichkeiten haben. Der Grund, warum ich jeden Begriff für mich definiere ist, dass die Begriffe die Grundlage der Überzeugungen sind und dass aufgrund dieser Überzeugungen quasi automatisch gehandelt wird - ja schon im Vorfeld jeder Handlung erschaffen wird.

    Naja, eigentlich ist es einfach: Die Welt liegt im Auge des Betrachters. Wortwörtlich.

    AntwortenLöschen
  5. "... höchstens Symptome, aber nicht die Krankheit an sich und die ist - so scheint es mir - Ignoranz (vor allem über sich selbst), die Grundlage aller Ängste und diese Ängste bewirken die Ohnmacht und damit den aktuellen (und schon jahrtausenlelangen) Missbrauch durch sogenannte Eliten."

    Hier gehe ich absolut d'accord - ich drücke mich nur meistens etwas anders aus, da ich (aus durch aufmerksame Beobachtung gewachsene Erfahrung!) versuchen möchte, mit meinen Texten auch solche Menschen zum "Selberdenken" zu animieren, die mit dieser reinsten Form der Spiritualität "eher wenig" anzufangen wissen. (Es ist mir klar, dass dies angesichts des allenthalben erkennbaren Zustands unserer Gesellschaft wenigstens naiv klingen könnte, aber da ich von der unaufhaltsamen Wirkmacht spiritueller Energie überzeugt bin, versuche ich die "Ahnungslosen" für den Zeitpunkt empfänglich zu machen, wenn ... was auch immer genau ... geschehen wird!)

    "Der Grund, warum ich jeden Begriff für mich definiere ist, dass die Begriffe die Grundlage der Überzeugungen sind und dass aufgrund dieser Überzeugungen quasi automatisch gehandelt wird - ja schon im Vorfeld jeder Handlung erschaffen wird."

    Eine Ihren Aussagen entsprechende und zweifelsohne korrekte Herangehensweise, die ich ebenfalls bevorzuge. Im indirekten (virtuellen) Gedankenaustausch bin ich jedoch "vorsichtig" und versuche Missverständnisse - noch dazu unbegründete - möglichst von vonherein auszuschließen.

    Auch dem gesetzten Schlusspunkt kann und möchte ich weder widersprechen, noch etwas hinzufügen, da er schlicht und ergreifend des "Pudels Kern" trifft.

    AntwortenLöschen