Er öffnete den Kleiderschrank seiner Ehefrau und holte ein in Seidenpapier gewickeltes Päckchen heraus. Er wusste noch genau, wann er es ihr geschenkt hatte: vor sieben Jahren, in Paris. Er wickelte es aus, warf das Papier weg und betrachtete das seidene Abendkleid. Sie hatte es nie getragen. Sie wollte es für eine besondere Gelegenheit aufbewahren. Jetzt glaubte er, war der richtige Moment gekommen. Er näherte sich dem Bett und legte das Kleid zu den anderen Sachen für das Beerdigungsinstitut.
Seine Frau war gestorben.
Als er sich zu mir umdrehte, sagte er: "Bewahre nichts für einen besonderen Anlass auf. Jeder Tag, den du lebst, ist ein besonderer Anlass"
Seitdem bewahre ich nichts mehr auf. Ich sage meinen Lieben täglich, daß ich sie liebe. Ich danke täglich für den Tag den ich erleben durfte.
Und dann ist da noch die Überlegung darüber, was wirklich wichtig ist. Was ist es, das ich auf gar keinen Fall unerledigt lassen würde? Und genau darauf achte ich jetzt, jeden Tag.
Denn ich weiß, dass jeder Tag etwas Besonderes ist. Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute.
Gefunden in Matrix 3000, Mai 2005
Dienstag, 30. Juni 2009
Sonntag, 28. Juni 2009
Gibt es ein Leben nach der Geburt?
Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter
"Sag mal, glaubst du eigntlich an ein Leben nach der Geburt?, fragt der eine Zwillling.
"Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird", antwortet der andere Zwilling.
"Ich glaube, das ist Blödsinn!", sagt der erste. "Es kann kein Leben nach der Geburt geben - wie sollte das denn bitteschön aussehen?"
"So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?"
"So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz."
"Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles ganz anders."
"Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von ´nach der Geburt`. Mit der Geburt ist das Lebne zu Ende. Punktum."
"Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden, und sie wird für uns sorgen."
"Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an so einen Quatsch! Wo ist sie denn bitte?"
"Na hier - überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein."
"Blödsinn! Von einer Mutter hab ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht."
"Doch: Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt..."
Nach Henry Nouwen, leicht geändert
Gefunden in Matrix 3000, November 2004
"Sag mal, glaubst du eigntlich an ein Leben nach der Geburt?, fragt der eine Zwillling.
"Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird", antwortet der andere Zwilling.
"Ich glaube, das ist Blödsinn!", sagt der erste. "Es kann kein Leben nach der Geburt geben - wie sollte das denn bitteschön aussehen?"
"So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?"
"So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz."
"Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles ganz anders."
"Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von ´nach der Geburt`. Mit der Geburt ist das Lebne zu Ende. Punktum."
"Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden, und sie wird für uns sorgen."
"Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an so einen Quatsch! Wo ist sie denn bitte?"
"Na hier - überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein."
"Blödsinn! Von einer Mutter hab ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht."
"Doch: Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt..."
Nach Henry Nouwen, leicht geändert
Gefunden in Matrix 3000, November 2004
Freitag, 26. Juni 2009
Der Ziegelstein
Ein erfolgreicher junger Mann fuhr in seinem neuen Jaguar ziemlich zügig durch ein Wohnviertel. Als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung zu sehen meinte, drosselte er sicherheitshalber sein Tempo etwas. Aber es erschien kein Kind, stattdessen polterte ein Ziegelstein genau in die Tür seines neuen Jaguars! Der junge Mann bremste abrupt und setzte den Wagen zurück zu der Stelle, wo der Ziegelstein sein Auto getroffen hatte. Wütend sprang er vom Fahrersitz, griff nach dem Kind, das dort stand, und drückte es unsanft gegen das nächste parkende Auto. "Was soll das, und wer bist du" Was zum Teufel treibst du da?! Das ist ein ganz neues Auto, und der Stein, den du da geschmissen hast, wird für deinen Vater ganz schön teuer werden. Warum hast du denn so einen Blödsinn gemacht?!"
Der kleine Junge schaute schuldbewusst. "Es tut mir leid, aber ... ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte." Er schluckte. "Ich habe den Ziegelstein geschmissen, weil einfach keiner angehalten hat..." Die Tränen liefen ihm übers Gesicht und tropften von dem kleinen verdreckten Kinn herab auf den Pullover. Der Kleine wies auf eine Stelle auf dem Bürgersteig hinter einem geparkten Auto. "Mein Bruder! Er ist über die Bordsteinkante gerutscht und aus dem Rollstuhl gefallen, und ich schaff´s einfach nicht, ihn hochzuheben." Der jung Mann stand da wie vom Donner gerührt. "Bitte", schluchzte das Kind. "Bitte, helfen Sie mir, ihn wieder in den Rollstuhl zu setzen? Er hat sich ziemlich wehgetan, und er ist einfach zu schwer für mich."
Tief betroffen versuchte der Fahrer, den schnell wachsenden Kloß in seiner Kehle herunterzuschlucken. Sanft hob er das behinderte Kind, das ihn aus verweinten Augen freundlich anlächelte, in den Rollstuhl, dann tupfte er mit seinem edlen Leinen-Reisehandtuch das Blut von den Schürfwunden. Ein schneller Blick sagte ihm dann, das seine Hilfe nun nicht mehr gebraucht wurde. "Vielen Dank und gute Fahrt! Und - Entschuldigung!", strahlte der kleine Steinewerfen ihn an.
Der Manager nickte stumm und sah zu, wie der kleine Junge seinen Bruder im Rollstuhl den Bürgersteig entlang nach Hause schob. Langsam ging er zurück zu seinem Jaguar. Der Weg kam ihm sehr lang vor. Da war eine ziemliche Beule in der Tür, aber der Fahrer fuhr nicht gleich zur Werkstatt. Die Beule sollte ihm ihre Botschaft noch eine Weile vor Augen halten: "Rase nie so schnell durchs Leben, dass man Steine nach dir werfen muss, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen!"
Gefunden in Matrix 3000, Mai 2004
Wieviele "Steine" werden täglich geworfen und keiner bemerkt sie? Und wieviele sind zu müde geworden um noch "Steine" zu werfen? ...
Der kleine Junge schaute schuldbewusst. "Es tut mir leid, aber ... ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte." Er schluckte. "Ich habe den Ziegelstein geschmissen, weil einfach keiner angehalten hat..." Die Tränen liefen ihm übers Gesicht und tropften von dem kleinen verdreckten Kinn herab auf den Pullover. Der Kleine wies auf eine Stelle auf dem Bürgersteig hinter einem geparkten Auto. "Mein Bruder! Er ist über die Bordsteinkante gerutscht und aus dem Rollstuhl gefallen, und ich schaff´s einfach nicht, ihn hochzuheben." Der jung Mann stand da wie vom Donner gerührt. "Bitte", schluchzte das Kind. "Bitte, helfen Sie mir, ihn wieder in den Rollstuhl zu setzen? Er hat sich ziemlich wehgetan, und er ist einfach zu schwer für mich."
Tief betroffen versuchte der Fahrer, den schnell wachsenden Kloß in seiner Kehle herunterzuschlucken. Sanft hob er das behinderte Kind, das ihn aus verweinten Augen freundlich anlächelte, in den Rollstuhl, dann tupfte er mit seinem edlen Leinen-Reisehandtuch das Blut von den Schürfwunden. Ein schneller Blick sagte ihm dann, das seine Hilfe nun nicht mehr gebraucht wurde. "Vielen Dank und gute Fahrt! Und - Entschuldigung!", strahlte der kleine Steinewerfen ihn an.
Der Manager nickte stumm und sah zu, wie der kleine Junge seinen Bruder im Rollstuhl den Bürgersteig entlang nach Hause schob. Langsam ging er zurück zu seinem Jaguar. Der Weg kam ihm sehr lang vor. Da war eine ziemliche Beule in der Tür, aber der Fahrer fuhr nicht gleich zur Werkstatt. Die Beule sollte ihm ihre Botschaft noch eine Weile vor Augen halten: "Rase nie so schnell durchs Leben, dass man Steine nach dir werfen muss, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen!"
Gefunden in Matrix 3000, Mai 2004
Wieviele "Steine" werden täglich geworfen und keiner bemerkt sie? Und wieviele sind zu müde geworden um noch "Steine" zu werfen? ...
Dienstag, 23. Juni 2009
Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Was bedeuten diese Worte für mich?
Was empfinde ich, wenn ich diesen Satz auf mich wirken lasse?
Welches Bild entsteht vor meinem geistigen Auge bei dieser Aussage?
Seit Tagen beschäftigten mich nun diese Fragen und es gelang mir nicht eine befriedigende Antwort darauf zu finden. Alles war nebulös und nichtssagend. Also gab ich den Suchbegriff: "Würde des Menschen" bei Google ein und bekam 24.200.000 Ergebnisse. Zum Glück fand ich gleich auf der ersten Seite einen Link zu Franz Josef Wetz. Der Titel seiner Abhandlung: "Die Würde des Menschen: antastbar?", weckte mein sofortiges Interesse und ich begann zu lesen.
Gleich im ersten Absatz schreibt er:
... Art. 1 Abs. 1 GG lautet: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt".
Doch wer kann auf Anhieb sagen, was der Ausdruck Menschenwürde bedeutet und worauf sich diese Idee im Ernstfall dann stützt? Vermutlich würden bei einer Umfrage in den Fußgängerzonen unserer Städte die meisten Bürger in Verlegenheit geraten, wenn man sie nach der Menschenwürde befragte, obgleich viele von uns diesen Begriff doch ganz selbstverständlich verwenden. So hört man häufig von würdelosen Zuständen überall auf der Welt oder dass die Würde - statt geachtet - mit Füßen getreten werde, dass etwas unter jemandes Würde sei. Aber was heißt das genau? Offenbar haftet dem Würdebegriff eine merkwürdige Vagheit an, die er mit anderen hohen populären Begriffen wie das "Gute" oder das "Schöne" teilt. Hier wie dort verschleiert das Pathos, das mit solchen Ausdrücken einherzugehen pflegt, allzu leicht deren Unbestimmtheit. Doch braucht man diese Worte im Grunde bloß auszusprechen, um schon über ihren hohlen Klang zu erschrecken. Die Sprache der großen Worte scheint mittlerweile verschlissen zu sein.
Das ist beunruhigend, bedenkt man, welche Geltung der Menschenwürde in unserem Gemeinwesen zukommt. Immerhin gilt sie als der höchste Wert unserer Gesellschaftsordnung - festgeschrieben durch Artikel 1 des Grundgesetzes. Auch fordert die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1998 den fünfzigsten Jahrestag ihrer Verkündigung feierte, eine weltweite Achtung der Menschenwürde. Allerdings gibt weder das Grundgesetz noch die allgemeine Menschenrechtserklärung klare Auskunft über Bedeutung und Begründung dieses glanzvollen Sprachgebildes. Heute ist die Menschenwürde nicht mehr nur in der konkreten Praxis gefährdet, sondern auch in der abstrakten Theorie; wir sind unsicher geworden, ob es sie überhaupt gib. ...
Desweiteren ist zu Lesen:
... So gründete beispielsweise Immanuel Kant im 18. Jahrhundert die Würde des Menschen ausschließlich auf dessen Selbstbewusstsein, Freiheit, Moralität und Vernunft - und gerade nicht auf dessen Gottebenbildlichkeit und Stellung in der Welt. Einerseits war er davon überzeugt, dass der Mensch ein vergänglicher Teil der Natur sei, andererseits betrachtete er ihn als eine aus der Natur herausgehobene Person mit besonderer Würde. Hierunter verstand Kant einen unbedingten, unvergleichlichen Wert, der über allen Preis erhaben sei. Einen Preis zu haben bedeutete dagegen für ihn, nur einen äußeren Wert zu besitzen und damit käuflich, austauschbar zu sein. Doch habe der Mensch als Vernunftwesen einen inneren Wert - eben Würde - und sei darum ebenso unersetzbar wie einmalig. Als geistig-sittliches Vernunftwesen erhebe der Mensch mit Recht Anspruch auf Achtung von seinesgleichen, wie er umgekehrt auch die Pflicht habe, andere zu achten. Darüber hinaus habe der Einzelne sogar Verpflichtungen sich selbst gegenüber; hierzu gehöre etwa, niemals vor anderen zu kriechen oder sich ihnen hündisch zu unterwerfen. Wer vor anderen freiwillig das Rückgrat beuge, um mit gekrümmtem Rücken und nach oben schielenden Augen um ihre Gunst zu buhlen, beleidige sich selbst. Erst ein Leben in gegenseitiger Anerkennung und aufrichtiger Selbstachtung ermögliche den aufrechen Gang, als die dem Menschen einzig angemessene Körper- und Geisteshaltung. Wer sich statt dessen vor seinen Nächsten zum Wurm mache, dürfe sich nachher nicht wundern, wenn man ihn mit Füßen trete. ...
Wer sich weiter informieren möchte, dem sei der nachfolgende Link ans Herz gelegt.
http://www.politische-bildung.de/niedersachsen/wuerde_menschen.pdf
Durch diesen Artikel weiß ich jetzt wofür es sich zu kämpfen und zu streiten lohnt.
Was empfinde ich, wenn ich diesen Satz auf mich wirken lasse?
Welches Bild entsteht vor meinem geistigen Auge bei dieser Aussage?
Seit Tagen beschäftigten mich nun diese Fragen und es gelang mir nicht eine befriedigende Antwort darauf zu finden. Alles war nebulös und nichtssagend. Also gab ich den Suchbegriff: "Würde des Menschen" bei Google ein und bekam 24.200.000 Ergebnisse. Zum Glück fand ich gleich auf der ersten Seite einen Link zu Franz Josef Wetz. Der Titel seiner Abhandlung: "Die Würde des Menschen: antastbar?", weckte mein sofortiges Interesse und ich begann zu lesen.
Gleich im ersten Absatz schreibt er:
... Art. 1 Abs. 1 GG lautet: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt".
Doch wer kann auf Anhieb sagen, was der Ausdruck Menschenwürde bedeutet und worauf sich diese Idee im Ernstfall dann stützt? Vermutlich würden bei einer Umfrage in den Fußgängerzonen unserer Städte die meisten Bürger in Verlegenheit geraten, wenn man sie nach der Menschenwürde befragte, obgleich viele von uns diesen Begriff doch ganz selbstverständlich verwenden. So hört man häufig von würdelosen Zuständen überall auf der Welt oder dass die Würde - statt geachtet - mit Füßen getreten werde, dass etwas unter jemandes Würde sei. Aber was heißt das genau? Offenbar haftet dem Würdebegriff eine merkwürdige Vagheit an, die er mit anderen hohen populären Begriffen wie das "Gute" oder das "Schöne" teilt. Hier wie dort verschleiert das Pathos, das mit solchen Ausdrücken einherzugehen pflegt, allzu leicht deren Unbestimmtheit. Doch braucht man diese Worte im Grunde bloß auszusprechen, um schon über ihren hohlen Klang zu erschrecken. Die Sprache der großen Worte scheint mittlerweile verschlissen zu sein.
Das ist beunruhigend, bedenkt man, welche Geltung der Menschenwürde in unserem Gemeinwesen zukommt. Immerhin gilt sie als der höchste Wert unserer Gesellschaftsordnung - festgeschrieben durch Artikel 1 des Grundgesetzes. Auch fordert die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1998 den fünfzigsten Jahrestag ihrer Verkündigung feierte, eine weltweite Achtung der Menschenwürde. Allerdings gibt weder das Grundgesetz noch die allgemeine Menschenrechtserklärung klare Auskunft über Bedeutung und Begründung dieses glanzvollen Sprachgebildes. Heute ist die Menschenwürde nicht mehr nur in der konkreten Praxis gefährdet, sondern auch in der abstrakten Theorie; wir sind unsicher geworden, ob es sie überhaupt gib. ...
Desweiteren ist zu Lesen:
... So gründete beispielsweise Immanuel Kant im 18. Jahrhundert die Würde des Menschen ausschließlich auf dessen Selbstbewusstsein, Freiheit, Moralität und Vernunft - und gerade nicht auf dessen Gottebenbildlichkeit und Stellung in der Welt. Einerseits war er davon überzeugt, dass der Mensch ein vergänglicher Teil der Natur sei, andererseits betrachtete er ihn als eine aus der Natur herausgehobene Person mit besonderer Würde. Hierunter verstand Kant einen unbedingten, unvergleichlichen Wert, der über allen Preis erhaben sei. Einen Preis zu haben bedeutete dagegen für ihn, nur einen äußeren Wert zu besitzen und damit käuflich, austauschbar zu sein. Doch habe der Mensch als Vernunftwesen einen inneren Wert - eben Würde - und sei darum ebenso unersetzbar wie einmalig. Als geistig-sittliches Vernunftwesen erhebe der Mensch mit Recht Anspruch auf Achtung von seinesgleichen, wie er umgekehrt auch die Pflicht habe, andere zu achten. Darüber hinaus habe der Einzelne sogar Verpflichtungen sich selbst gegenüber; hierzu gehöre etwa, niemals vor anderen zu kriechen oder sich ihnen hündisch zu unterwerfen. Wer vor anderen freiwillig das Rückgrat beuge, um mit gekrümmtem Rücken und nach oben schielenden Augen um ihre Gunst zu buhlen, beleidige sich selbst. Erst ein Leben in gegenseitiger Anerkennung und aufrichtiger Selbstachtung ermögliche den aufrechen Gang, als die dem Menschen einzig angemessene Körper- und Geisteshaltung. Wer sich statt dessen vor seinen Nächsten zum Wurm mache, dürfe sich nachher nicht wundern, wenn man ihn mit Füßen trete. ...
Wer sich weiter informieren möchte, dem sei der nachfolgende Link ans Herz gelegt.
http://www.politische-bildung.de/niedersachsen/wuerde_menschen.pdf
Durch diesen Artikel weiß ich jetzt wofür es sich zu kämpfen und zu streiten lohnt.
Montag, 22. Juni 2009
Donnerstag, 18. Juni 2009
Das sinkende Boot
Der persische Weise Nasrudin befand sich einmal auf einer Fähre, die einen breiten Strom überquerte. Neben ihm stand ein Gelehrter, der angesichts seines immensen Wissens arrogant und aufgeblasen tat.
Er fragte Nasrudin: "Haben sie jemals Astronomie studiert?"
"Nein", antwortete Nasrudin.
"Oh, da haben Sie aber viel von Ihrem Leben vergeudet! Mit dem Wissen über die Sterne kann ein Kapitän ein Schiff durch alle Weltmeere navigieren."
Der Gelehrte fragte dann: "Haben Sie jemals Meteorologie studiert?"
"Nein", antwortet Nasrudin.
"Nun, dann haben Sie auch hier große Teile Ihres Lebens verschwendet! Wer über die Winde und das Wetter weiß, kann ein Schiff sicher und schnell von einem Ort zu anderen bringen.
Es folgte die Frage: " Und haben Sie wenigstens die Meereskunde studiert?"
"Nein", antwortete Nasrudin.
Mit mitleidigem Lächeln sagte der Gelehrte: "Zu schade, wie Sie auch hier Ihr Leben verschwendet haben" Die Kenntnis der Ströme ist unerlässlich um ein Schiff zu steuern."
Einige Minuten später stand Nasrudin auf, um ans Ende des Schiffs zu gehen. Beim vorbeigehen fragte er den Gelehrten: "Haben Sie jemals schwimmen gelernt?"
"Nein, dazu hatte ich keine Zeit."
"Dann haben Sie Ihr ganzes Leben verspielt, denn dieses Boot sinkt gerade."
Gefunden in Matrix 3000, Oktober 2006
Er fragte Nasrudin: "Haben sie jemals Astronomie studiert?"
"Nein", antwortete Nasrudin.
"Oh, da haben Sie aber viel von Ihrem Leben vergeudet! Mit dem Wissen über die Sterne kann ein Kapitän ein Schiff durch alle Weltmeere navigieren."
Der Gelehrte fragte dann: "Haben Sie jemals Meteorologie studiert?"
"Nein", antwortet Nasrudin.
"Nun, dann haben Sie auch hier große Teile Ihres Lebens verschwendet! Wer über die Winde und das Wetter weiß, kann ein Schiff sicher und schnell von einem Ort zu anderen bringen.
Es folgte die Frage: " Und haben Sie wenigstens die Meereskunde studiert?"
"Nein", antwortete Nasrudin.
Mit mitleidigem Lächeln sagte der Gelehrte: "Zu schade, wie Sie auch hier Ihr Leben verschwendet haben" Die Kenntnis der Ströme ist unerlässlich um ein Schiff zu steuern."
Einige Minuten später stand Nasrudin auf, um ans Ende des Schiffs zu gehen. Beim vorbeigehen fragte er den Gelehrten: "Haben Sie jemals schwimmen gelernt?"
"Nein, dazu hatte ich keine Zeit."
"Dann haben Sie Ihr ganzes Leben verspielt, denn dieses Boot sinkt gerade."
Gefunden in Matrix 3000, Oktober 2006
Dienstag, 16. Juni 2009
Vertrauen - Eine Sisyphusarbeit
Beim Stöbern im Netz fand ich heute folgende Zeilen:
Was es ist
Es ist Unsinn - sagt die Vernunft
Es ist was es ist - sagt die Liebe
Es ist Unglück - sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz - sagt die Angst
Es ist aussichtslos - sagt die Einsicht
Es ist was es ist - sagt die Liebe
Es ist lächerlich - sagt der Stolz
Es ist Leichtsinn - sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich - sagt die Erfahrung
Es ist was es ist - sagt die Liebe
Erich Fried
Während ich diese Worte las, wurde mir schlagartig klar:
Vertrauen ist Liebe! Liebe ist Vertrauen!
Wie entwickelt mensch Vertrauen?
Warum gibt es so viel Misstrauen in unserer Welt?
Jeder von uns kommt als hilfloses Wesen in diese Welt. Es bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als seiner Umwelt zu vertrauen. Solange wir adäquate Behandlung erfahren, werden wir dieses Vertrauen nicht verlieren ...
Viele Menschen lernte ich kennen, die sich nichts sehnlicher wünschten als ein Kind. Als es dann da war, standen sie der damit verbundenen Aufgabe hilflos gegenüber und wussten nicht so recht, wie sie sich diesem kleinen Wesen gegenüber verhalten sollten. Verunsichert wurden sie zusätzlich noch von den vielen zum Teil unsinnigen und haarsträubenden Ratschlägen aus allen Richtungen.
Das Buch, "Am Anfang war Erziehung" von Alice Miller, hat mir sehr geholfen meine Kindheit zu verarbeiten. Schon während des Lesens konnte ich meiner Mutter und allen die meine Kindheit begleiteten verzeihen. Alice Miller verstand es, mir bewusst zu machen, dass jeder Mensch nur das weitergeben kann, was er selbst bekommen hat. Von da an konnte ich Verständnis für meine Mitmenschen aufbringen und stellte auch fest, dass vieles von dem was ich persönlich nahm, gar nicht mich betraf.
Vertrauen ins Leben und die Menschen hatte ich immer. Meine Devise war stets: "Neues Spiel, Neues Glück." Ganz egal, welche Enttäuschung ich erlebt hatte, nie habe ich mich neuen Bekanntschaften genähert mit dem Gedanken: Vorsicht, du könntest enttäuscht werden. Das mag naiv klingen, doch ich bin dankbar, dass ich mit diesem Vorurteil nicht belastet bin. Mein Problem war das Vertrauen in meine Fähigkeiten.
Unabhängig von den Erfahrungen meiner Kindheit, musste ich lernen, gesunde Skepsis und blindes Vertrauen ins Gleichgewicht zu bringen. Rückschläge wurden mit der Zeit für mich nicht zum Desaster, sondern zum Anlass, die Situationen zu überdenken und neu einzuordnen. Hilfreich waren mir dabei Filme, Dokumentationen und Bücher, die diese Themen behandelten.
Berichte und Dokumentationen über die wenigen "Naturvölker", die es geschafft haben bis in unsere Zeit zu überleben, werden immer seltener in den Medien gezeigt. Dies finde ich sehr schade, da Informationen solcher Art die Möglichkeit bieten, uns unserer Wurzeln zu besinnen. Ich kann mich kaum noch erinnern, wann ich die letzte Sendung dieser Art gesehen habe.
Auch von den Tieren im Umgang mit ihren Jungen könnte mensch sehr viel lernen ....
Was es ist
Es ist Unsinn - sagt die Vernunft
Es ist was es ist - sagt die Liebe
Es ist Unglück - sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz - sagt die Angst
Es ist aussichtslos - sagt die Einsicht
Es ist was es ist - sagt die Liebe
Es ist lächerlich - sagt der Stolz
Es ist Leichtsinn - sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich - sagt die Erfahrung
Es ist was es ist - sagt die Liebe
Erich Fried
Während ich diese Worte las, wurde mir schlagartig klar:
Vertrauen ist Liebe! Liebe ist Vertrauen!
Wie entwickelt mensch Vertrauen?
Warum gibt es so viel Misstrauen in unserer Welt?
Jeder von uns kommt als hilfloses Wesen in diese Welt. Es bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als seiner Umwelt zu vertrauen. Solange wir adäquate Behandlung erfahren, werden wir dieses Vertrauen nicht verlieren ...
Viele Menschen lernte ich kennen, die sich nichts sehnlicher wünschten als ein Kind. Als es dann da war, standen sie der damit verbundenen Aufgabe hilflos gegenüber und wussten nicht so recht, wie sie sich diesem kleinen Wesen gegenüber verhalten sollten. Verunsichert wurden sie zusätzlich noch von den vielen zum Teil unsinnigen und haarsträubenden Ratschlägen aus allen Richtungen.
Das Buch, "Am Anfang war Erziehung" von Alice Miller, hat mir sehr geholfen meine Kindheit zu verarbeiten. Schon während des Lesens konnte ich meiner Mutter und allen die meine Kindheit begleiteten verzeihen. Alice Miller verstand es, mir bewusst zu machen, dass jeder Mensch nur das weitergeben kann, was er selbst bekommen hat. Von da an konnte ich Verständnis für meine Mitmenschen aufbringen und stellte auch fest, dass vieles von dem was ich persönlich nahm, gar nicht mich betraf.
Vertrauen ins Leben und die Menschen hatte ich immer. Meine Devise war stets: "Neues Spiel, Neues Glück." Ganz egal, welche Enttäuschung ich erlebt hatte, nie habe ich mich neuen Bekanntschaften genähert mit dem Gedanken: Vorsicht, du könntest enttäuscht werden. Das mag naiv klingen, doch ich bin dankbar, dass ich mit diesem Vorurteil nicht belastet bin. Mein Problem war das Vertrauen in meine Fähigkeiten.
Unabhängig von den Erfahrungen meiner Kindheit, musste ich lernen, gesunde Skepsis und blindes Vertrauen ins Gleichgewicht zu bringen. Rückschläge wurden mit der Zeit für mich nicht zum Desaster, sondern zum Anlass, die Situationen zu überdenken und neu einzuordnen. Hilfreich waren mir dabei Filme, Dokumentationen und Bücher, die diese Themen behandelten.
Berichte und Dokumentationen über die wenigen "Naturvölker", die es geschafft haben bis in unsere Zeit zu überleben, werden immer seltener in den Medien gezeigt. Dies finde ich sehr schade, da Informationen solcher Art die Möglichkeit bieten, uns unserer Wurzeln zu besinnen. Ich kann mich kaum noch erinnern, wann ich die letzte Sendung dieser Art gesehen habe.
Auch von den Tieren im Umgang mit ihren Jungen könnte mensch sehr viel lernen ....
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