Montag, 28. Mai 2012

Organspende ein Akt der Nächstenliebe?

Bei dem Gedanken, ich werde für Hirntod erklärt und meine noch brauchbaren Organe werden mir entnommen, durchflutet mich immer ein Sturm von Gefühlen, die zumeist abwehrend sind.  Ernsthaft darüber nachgedacht habe ich nie. Mit der Einstellung, dass mich das schon nicht betreffen wird und ich mich von dieser Welt verabschieden werde, indem ich einen natürlichen Tod erlebe, schob ich diese Gedanken beiseite und kümmerte mich nicht weiter darum.

Nun aber, haben die Politiker den Mangel an zur Verfügung stehenden, verpflanzbaren Organen zum Anlass genommen, neu darüber nachzudenken, wie die Bevölkerung dazu gebracht werden kann, sich endlich zu entscheiden, ob sie ihre Organe frei geben oder nicht. 

Das Ergebnis ihrer Denkübung lautet: Die Krankenkassen werden verpflichtet ihre Mitglieder anzuschreiben, um sich die Entscheidung: Organspende JA oder NEIN einzuholen.

Ab jetzt wird die Sache haarig. Ignoriere ich das Schreiben, wie von Manuela Pfohl forciert, bin ich dann auf der sicheren Seite? Wohl eher nicht, denn keine Rückmeldung könnte sehr schnell als "das ist mir egal" gedeutet werden, da ich ja meine Entscheidung nicht kundgetan hab.

Um eine Entscheidung treffen zu können, brauche ich also Informationen. Folgende Fragen muss ich mir beantworten: 
  • Was heißt Hirntod? 
  • Wie geht eine Organentnahme vor sich? 
  • Was sagen Angehörige von Organspendern?
Nachfolgend die Entscheidungshilfen, mit denen ich eine für mich akzeptable Entscheidung treffen konnte.

Ein Filmvortrag von Roberto Rotondo: "Wie tot ist Hirntod?" 

Bericht einer Mutter, die ihren 15jährigen Sohn zur Organspende frei gab: "Zwischen Nächstenliebe und Kannibalismus - Organspende aus der Sicht einer Angehörigen"

Weitere Erfahrungsberichte 

Pressemeldungen und Filmbeiträge zum Thema: "Hirntod" bzw. "Hirntodkonzept" 

Meine Entscheidung gegen eine Organspende ist unwiderruflich, egal wie viel Werbung dafür auf mich einwirken mag. Ich will keine fremden Organe und ich gebe auch nicht mein Organe. Ein schlechtes Gewissen habe ich dabei nicht, denn ich nehme mein Recht in Anspruch, auf natürlichem Wege zu sterben bis zum endgültigen Tod. 

Paulinchen

3 Kommentare:

  1. paulinchen, das letzte wort muss Tod heißen, nicht Tot.

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  2. Lieber Klaus,

    danke für Deinen Hinweis, hab´s verbessert.

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  3. Bei der Frage der KK ist nicht vorgesehen, dass man antwortet. Nichts desto trotz (falls es zusammengeschrieben wird, mache es jemand). Jeder sollte sich damit auseinandersetzen, was am Ende seiner Tage geschehen wird. Werden wir Angst davor haben? Wie wollen wir sterben, wenn wir es vielleicht in der Hand haben, wollen wir an die Geräte oder nicht? Dazu gehört m.E. auch die Frage, ob wir unsere Organe spenden wollten. Ich hätte letztendlich nichts dagegen, so von der Sache her. Nun folgt aber das große ABER: In dieser Gesellschaft will ich das nicht! In dieser Gesellschaft wird mit meinen Organen Profit gemacht. Wer garantiert mir, dass meine Organe nicht der Meistbietende erhält? Ich traue hier niemanden. Meine Organe werden ergo mit mir verbrannt werden.

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