Montag, 15. November 2010

Wie Kinderhirne ticken ... und was Erwachsene darüber wissen sollten

Vor einigen Tagen, ich suchte ein besimmtes Buch in meinen Bücherregalen, blieb mein Blick auf dem Titel: "In Afrika ist immer August" von Marcello D'Orta hängen. Ich vergaß was ich eigentlich suchte und ohne zu überlegen warum, nahm ich es und fing an zu lesen. Im Vorwort erfuhr ich, das mich gesammelte Schulaufsätze von Kindern aus einem Vorort von Neapel erwarten.

Auf der Rückseite des Buchumschlages ist zu lesen: "Das sind Texte, die vordergründig meist zum Lachen reizen, dann aber nachdenklich machen und unter die Haut gehen. Abgesehen von ein paar italienischen Besonderheiten sind es auch die Probleme und Ansichten unserer Kinder, die in den Briefen stehen, unverhüllt, ungeschminkt und nüchtern. Wer Kinder mag und mehr über sie wissen will, findet in diesen Texten mehr Wahrheiten, als ihm vielleicht lieb ist."
Deutschlandfunk, Köln

Ich liebe Kinder und unter die Haut gehende Geschichten, deshalb möchte ich dem interessierten Leser einige davon  empfehlen und ans Herz legen.

Was weißt du über die Französische Revolution?

Die Französische Revolution hat gesehen, dass da die Amerikanische Revolution war und hat die Französische Revolution gemacht.
Die Königin Marie Antoniette hat sich ein schönes Leben gemacht, sie ist um fünf nach zwölf aufgestanden, hat zum  Frühstück einen Capuccino mit einem mottino* getrunken, sich dann das Gesicht, die Fingernägel, das Bide gewaschen. Marie Antoniette hat sich Kleider und Schmuck mit dem Geld von den Steuern von den Armen gekauft. Dann hat sie vor allen Leuten immer einen großen Tanz gemacht. Sie hat sich nicht um ihre Kinder gekümmert, hat sie nicht gesäugt, nicht gekämmt, sie hat nur an sich gedacht. Auch der König hat furchtbar angegeben, der hat geglaubt, er ist Gott. Bei ihm zuhaus da herrschte ein Luxus, sie lebten im Luxus, alles war aus Gold: die Stühle Gold, die Gläser Gold, die Bestecke Gold. Aber das Volk grepierte vor Hunger und seine Bestecke waren nur aus Plastik.
Also hat es losgebrüllt, es sind ihm vor Nervösheit die Nerven durchgegangen, und so ist die Französische Revolution ausgebrochen. Sie haben alle verprügelt. Sie haben zugeschlagen. Einer hat dem andern sogar ins Gesicht gespuckt. Es setzte Prügel. Wenn Brus Li* dagewesen wäre, hätte er sie in die Luft geschmissen.
Sie gingen zur Bastille und nahmen sie sich, dann haben sie die Gilljotine erfunden und immer die Köpfe abgeschlagen. Der König hat sich wie ein Bauer angezogen, um zu fliehen, aber sie haben ihn trotzdem geschnappt und töteten ihn. Marie Antoniette hat sogar noch auf der Gilljotine angegeben und gesagt, ich bin schöner wie die Französische Revolution. Und sie töteten sie.
Dann kam Napoleon.

* ein Markengebäck (A. d.Ü.)
* Bruce Lee, karatekämpfender Filmstar

3 Kommentare:

  1. Herrlich!!!!!!!!! Das ist Kindermund, wo soviel Wahrheit drinnen steckt. Sollte sich nun Frau Merkel nun über eine "Gilljotine" Gedanken machen?

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  2. Schon komisch, dass Erwachsene so viele Worte brauchen um einfache Zusammenhänge zu erkennen.

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