Das Genie benutzt die einfachsten Ideen.
Charles Peguy Weit von hier entfernt in einer kleinen Stadt hatte ein junger Mann sein Geschäft eröffnet - einen Krämerladen an der Kreuzung zweier Strassen. Er war ein guter Mann. Er war ehrlich und freundlich, und die Menschen mochten ihn. Sie kauften seine Waren und erzählten ihren Freunden von ihm. Als sein Geschäft floriere, vergrößerte er den Laden. Im Laufe der Jahre machte er aus seinem Geschäft eine große Ladenkette.
Eines Tages wurde er ins Krankenhaus eingeliefert, und die Ärzte befürchteten, dass er nicht mehr lange leben würde. Also rief er seine drei erwachsenen Söhne zusammen und erzählte ihnen Folgedes: "Einer von euch soll mein Nachfolger in dem Unternehmen werden, das ich über Jahre aufgebaut habe. Um entscheiden zu können, wer von euch sich am meisten dafür eignet, die Firma zu übernehmen, werde ich jetzt jedem von euch einen Dollar geben. Geht hinaus und kauft etwas mit diesem Dollar, und wenn ihr heute Abend an mein Krankenbett zurückkommt, soll das, was ihr für den Dollar gekauft habt, den ganzen Raum von einer Ecke zur anderen füllen."
Die Söhne waren ganz aufgeregt bei der Aussicht, solch ein erfolgreiches Unternehmen führen zu dürfen. Sie gingen in die Stadt, um etwas für den einen Dollar zu kaufen. Als sie am Abend zurückkamen, fragte der Vater:
Sohn Nummer eins, was hast du mit deinem Dollar gemacht?"
"Nun, Dad", sate der Sohn, "ich ging zur Farm meines Freundes, gab ihm meinen Dollar und bekam dafür zwei Fuder Heu." Er ging kurz nach draußen und holte die beiden Heufuder. Er schnitt sie auf und fing an, das Heu in der Luft zu verteilen. Einen Moment lang war der Raum voll von Heu. Nach wenigen Augenblicken aber lag das Heu auf dem Boden verstreut und füllte nicht mehr den Raum von einer Ecke bis zur anderen, wie es der Vater gefordert hatte.
Gut, Sohn Nummer zwei, was hast du mit deinem Dollar gemacht?"
"Ich bin ins Kaufhaus gegangen und habe zwei mit Federn gefüllte Kopfkissen gekauft. "Er holte die Kopfkissen herein, machte sie auf und verteilte die Federn im ganzen Raum. Nach und nach sanken jedoch alle Federn zu Boden, und der Raum war immer noch nicht gefüllt.
"Und du, Sohn Nummer drei", sprach nun der Vater, "was hast du mit deinem Dollar getan?"
"Ich nahm meinen Dollar, Dad, und ging zu so einem Laden, wie du ihn vor Jahren gehabt hast", erzählte der dritte Sohn. "Ich gab dem Besitzer meinen Dollar mit der Bitte, ihn zu wechseln. Fünfzig Cent gab ich für etwas wirklich Wertvolles aus, genau wie es in der Bibel steht. Dann gab ich zwanzig Cent an zwei Wohltätigkeitsorganisationen in unserer Stadt. Zanzig weitere Cent stifetet ich der Kirche. Ich hatte jetzt also noch zehn Cent. Und von diesen zehn Cent habe ich zwei Sachen gekauft."
Der Sohn fasste in seine Tasche und holte eine Kerze und eine Steichholzschachtel heraus. Er zündete die Kerze an, machte das Licht aus, und der Raum war gefüllt. Von einer Ecke zur anderen war der Raum voll - nicht mit Heu und nicht mit Federn, sondern mit Licht!
Der Vater war hocherfreut. "Gut gemacht, mein Sohn. Du wirst mein Nachfoger werden, denn du hast eine wichtige Sache im Leben verstanden. Du hast begriffen, dass du dein Licht leuchten lassen musst. Und das ist gut."
Nido QubeinAus: "Viel mehr Hühnersüppchen für die Seele"
Jack Canfield / Mark Victor Hansen
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