"Wer so tut als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie."
Aldus Huxley
Nachdenken ist eine der schwierigsten Herausvorderungen, die das Leben dem Menschen bietet. Nie kann man sicher sein, den richtigen Schluß aus einer Information gezogen zu haben. Im Grunde geht es beim Nachdenken auch gar nicht um richtig oder falsch, sondern darum, sich selbst ein Bild von Ereignissen oder aufgestellten Thesen zu machen.
"Eine Nachricht ist erst dann eine Nachricht, wenn der zweite Blick den ersten bestätigt."
Joseph Pulitzer? (keine gesicherte Quelle gefunden)
Dieser Satz sagt mir - Nimm eine Nachricht zur Kenntnis und recherchiere:
- Wer hat die Nachricht verbreitet?
- Wo ist der Ursprung?
- Welche Absicht steckt hinter der Verbreitung?
- Wer profitiert davon?
- Wem schadet sie?
- Was melden die Alternativmedien?
- usw...
Joachim Westerbarkey schreibt: „Nachricht sind deskriptive Aussagen von geringer thematischer und sprachlicher Komplexität über Ereignisse. Ereignisse sind Veränderungen von Beständen oder Veränderungen von Veränderungen, die als solche wahrgenommen werden.“
Joachim Westerbarkey, Grundlagen uns Aspekte der Nachrichtentheorie. In „Communications“, 17 (1992) 3, S. 287
Quelle
Wenn Nachrichten beschreibende und darstellende Aussagen von geringer thematischer Komplexität sind, reicht die Information nicht aus, um sich ein Bild von der Sache zu machen. Um der Wahrheit Schritt für Schritt näher zu kommen, bedarf es weiterer Quellen mit nachprüfbaren Informationen. Gut beraten ist der, der sich nicht allein auf Tageschau, Spiegel, FAZ und Co. verlässt.
Das Internet bietet jedem, der nicht nur oberflächlich informiert sein will, eine Fülle von Hintergrundinformationen, jedoch gibt es da für viele Suchende ein nahezu unüberwindliches Problem, mit dem auch ich lange Zeit zu kämpfen hatte. Im Netz sind unzählige Seiten aufrufbar, die gut recherchierte Fakten zu verschiedenen Themen zur Verfügung stellen, doch haftet diesen Seiten oftmals der Makel "Verschwörungstheoretiker", "Antisemit", "Nazi" an, und man wendet sich irritiert ab, ohne den Informationen die nötige Aufmerksamkeit zu widtmen.
Um zum Kern der Dinge vorzudringen und Licht ins Dunkel zu bringen, ist es erforderlich alle Informationen, die einem über den Weg laufen, zu sichten und nichts außer Acht zu lassen. Sich Wissen zu erarbeiten ist vergleichbar mit einem Puzzle. Im Gegensatz zu einem Puzzle werden aber die benötigten Steinchen nicht mitgeliefert und je umfassender man informiert sein möchte, desto mehr Teilchen werden benötigt. Häufig ist es so, dass eine Information nur ein winziges aber entscheidendes Teilchen enthält. Deshalb ist es von Vorteil, Informationen jeder Couleur wenigsten zur Kenntnis zu nehmen. Stößt man bei der Recherche auf Fakten die der Öffentlichkeit vorenthalten werden sollen - auffallend oft bei geschichtlichen Themen - sieht man sich sehr schnell mit stereotypen Verortungen à la Verschwörungstheorie, Antisemitismus, Nazi konfrontiert*)...
Nun gut ... Es bleibt selbstverständlich jedem selbst überlassen wie umfassend er informiert sein will, oder ob er lieber Geborgenheit in seinem gewohnten Denkschema sucht. Eines jedoch sollte sich jeder bewusst machen: Die Enscheidung nicht wissen zu wollen hat jeder für sich selbst getroffen und muss dafür auch die Verantwortung übernehmen.
*) Kleine aber empirisch belegbare Anmerkung zur Sache:
Verschwörungstheorie, Antisemitismus, Nazi sind Waffen der phsychologischen Kriegsführung.
Paulinchen